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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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deinen Träumen? Wenn du so weitermachst, glaubst du am Ende noch, du wärst der Ritter, der gegen die schreckliche Feuerkugel gekämpft hat!«
    Â»Aber das glaube ich doch längst. Mit jedem Tag bin ich mehr davon überzeugt, dass ich wirklich erlebe, was ich träume! Dass ich ein Ritter bin, der Drachen töten kann!«
    Â»Ich glaube, du drehst langsam durch, Arturo. Es ist nicht gut, den Sinn für die Realität zu verlieren!«
    Â»Du hast mich doch gesehen, wenn ich anfange zu träumen. Das sind keine Fantasien, das weißt du ganz genau.«
    Â»Das muss eine spezielle Art der Schlafkrankheit sein, so was wie eine Traumkrankheit. Träume haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Wenn du anfängst, sie für wahr zu halten, bist du verrückt!«
    In diesem Moment kommt Cristóbal in die Cafeteria. Als er uns entdeckt, kommt er an unseren Tisch und setzt sich zu uns.
    Â»Was ist los? Ihr seht aus, als hättet ihr euch gestritten.«
    Â»Wir unterhalten uns über Erwachsenensachen«, antwortet Metáfora.
    Â»Wir reden über Träume«, erkläre ich.
    Â»Träume gehen auch Kinder etwas an. Jeder träumt. Und damit du’s weißt: Träume sind sehr wichtig, man muss sie ernst nehmen. Sie offenbaren uns die wichtigsten Geheimnisse unseres Lebens«, behauptet Cristóbal.
    Â»Was weißt du denn davon? Spiel du lieber weiter Spiderman und Batman, wir haben Wichtigeres zu tun!«, fährt Metáfora ihn an.
    Â»Mein Vater ist Arzt und hat sich im Studium viel mit Träumen beschäftigt. Er weiß alles darüber«, antwortet Cristóbal trotzig. »Wenn ihr mit ihm sprechen wollt, kann ich für euch eine Gratis-Sprechstunde organisieren.«
    Ich will ihm gerade antworten, als mein Handy piept. Hinkebein hat geschrieben:
    Neuigkeiten. Sehen uns morgen.
    Hinkebein, Archäologe

XVII
    Die Zeichnungen des
Arquimaes
    A rquimaes zwinkerte ein paarmal mit den Augen. Gerade hatte er etwas auf eins der Pergamente geschrieben, die Benicius für ihn auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Er legte die Schreibfeder neben das gläserne Tintenfass und las noch einmal Wort für Wort den Text, den er verfasst hatte. Er war ihm ausgesprochen gut gelungen, kunstvoll geschrieben, deutlich und sehr sauber. Ein Meisterwerk der Schreibkunst.
    Er legte das Pergament auf den Tisch zurück und wartete geduldig darauf, dass Benicius kommen und es an sich nehmen würde, noch vor Tagesanbruch, wie sie es vereinbart hatten.
    Die Sonne war inzwischen aufgegangen und ihr Licht durchflutete das Zimmer, als der Monarch hereinkam. Er schien verärgert, sagte aber nichts.
    Â»Hast du endlich die verfluchte Formel aufgeschrieben?«
    Â»Ja, hier ist sie. Wenn du meine Anweisungen genau befolgst, wirst du alles erreichen, was du möchtest. Doch jetzt erwarte ich von dir, dass du dein Wort hältst und Arturo und Crispín freilässt.«
    Â»Jawohl, ich werde mein Wort halten. Aber du wirst gehenkt«, sagte Benicius. »Ich habe es mir anders überlegt, ich werde dich nicht zu meinem obersten Zauberer machen. Nein, wenn ich die absolute Macht erlange, will ich keinen einzigen Zauberer, Wissenschaftler oder Alchemisten in meiner Nähe haben. Und dein Tod wird ein Fest werden, das verspreche ich dir! Es wird eine öffentliche Hinrichtung geben, an die man sich noch lange erinnern wird. Ich werde verbreiten lassen, dass du dich mit Demónicus verbünden wolltest. Ist das nicht eine hervorragende Strategie?«
    Â»Du bist ein Verräter und verdienst das Vertrauen nicht, das die Menschen dir entgegenbringen!«, sagte Arquimaes kalt.
    Â»Niemand bringt mir Vertrauen entgegen. Niemand glaubt mir. Man fürchtet mich, das ist alles. Aber reg dich nicht auf, es nützt dir sowieso nichts. Mit deiner Hilfe werde ich zum mächtigsten Mann der Welt und niemand wird sich meinen Befehlen widersetzen.«
    Â»Woher weißt du, dass die Formel, die ich aufgeschrieben habe, die richtige ist? Vielleicht habe ich dich ja getäuscht, und du wirst nicht unsterblich werden, wenn du sie anwendest, sondern dich in eine Kröte verwandeln!«
    Â»Du hast nichts begriffen. Deine Formel interessiert mich überhaupt nicht. Ich werde dieses Pergament ganz einfach zu einem Machtinstrument machen. Es ist von dir unterzeichnet, und alle Welt wird nun erfahren, dass ich der mächtigste Mann der Welt bin. Ich brauche die Formel gar nicht anzuwenden!

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