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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Vergiss es! Du bist nicht der Junge auf dem Foto. Das ist nur eine Zeichnung.«
    Das Haustelefon klingelt. Mein Vater will, dass ich zu ihm ins Arbeitszimmer komme. Norma sei auch da.
    Â»Gehen wir hinunter. Mein Vater möchte uns bestimmt erzählen, was er von den mittelalterlichen Kunstschätzen hält.«
    Wir gehen in das Arbeitszimmer meines Vaters und nehmen auf dem Sofa Platz. Mein Vater und Norma sitzen uns gegenüber.
    Â»Ich habe mir die Stücke angesehen, und ich kann bestätigen, dass sie echt sind. Ungefähr aus dem zehnten Jahrhundert.«
    Â»Aber wie ihr wisst, gibt es leider noch ein anderes Angebot«, sagt Norma. »Das macht die Sache kompliziert.«
    Â»Der Direktor behauptet, er wisse nicht, um wen es sich handelt, aber ich glaube, er lügt. Außerdem haben wir Informationen …«
    Â»Stromber, stimmt’s?«, ruft Metáfora.
    Â»Das vermute ich auch«, sage ich.
    Mein Vater und Norma zwinkern sich zu.
    Â»Ihr täuscht euch«, sagt mein Vater. »Norma ist es gelungen, den Namen des Anbieters herauszufinden. Es ist Horacios Vater!«
    Â»Was? Aber warum interessiert sich ausgerechnet der dafür?«
    Â»Es scheint so, als hätte Horacio ihn darum gebeten.«
    Â»Er hat vor, die Nutzungsrechte für die Objekte zu erwerben und sie einem Museum anzuvertrauen. Jedenfalls soll die Stiftung nicht das Recht bekommen, eine öffentliche Ausstellung zu machen. Wir würden Hunderte von Besuchern verlieren und es würden auch weniger Forscher zu uns kommen. Und das bedeutet auf längere Sicht: weniger Geld. Uns würden Forschungsgelder für Doktorarbeiten entgehen, dazu noch die Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Kopien … Horacio will sich offenbar an dir rächen. Er will dir beweisen, dass er mehr Macht hat als du.«
    Â»Ich habe nie behauptet, dass ich stärker bin!«, protestiere ich.
    Â»Aber du hast ihn bei eurer Prügelei in der Schule besiegt. Und das wird er dir nie verzeihen.«
    Ich sage nichts, aber ich glaube, dass Horacio die mittelalterlichen Stücke noch aus einem anderen Grund haben will. Ich weiß, dass ihm der Drachenkopf auf meiner Stirn einen Schock versetzt hat. Und vielleicht glaubt er ja, er könne sich auf diese Weise davor in Sicherheit bringen.

IX
    Die Hexe und der Ritter
    A ls Alexia am nächsten Morgen erwachte, hatte sich Arturos Zustand gebessert. Der Wundbrand war etwas abgeklungen und der Junge sah zwar noch blass aus, doch er war wach und sah hinauf in den Himmel.
    Â»Wie ich sehe, geht es dir besser«, sagte die Prinzessin. »Du bist stark wie eine Eiche, nicht einmal ein vergifteter Pfeil kann dir etwas anhaben.«
    Â»Ich verdanke dir mein Leben«, stieß Arturo mühsam hervor. »Ich weiß, dass du mich geheilt hast. Nur dank deiner magischen Kräfte bin ich noch am Leben.«
    Â»Damit sind wir quitt. Du hast mich vor dem Scheiterhaufen bewahrt und ich habe deine Verletzung geheilt. Wir haben uns gegenseitig das Leben gerettet.«
    Â»Dann steht jeder in der Schuld des anderen.«
    Â»Wenn du es so sehen willst … Bald kannst du wieder zurück zu deiner Metáfora.«
    Â»Metáfora? Ich kenne niemanden, der so heißt«, beteuerte Arturo.
    Â»In deinen Fieberträumen hast du unaufhörlich von ihr gesprochen. Sie muss sehr wichtig für dich sein. Du hast gesagt, dass sie sehr schön sei.«
    Â»Ich versichere dir, der Name sagt mir nichts.«
    Â»Ach nein? Und der schwarze Staub, sagt der dir auch nichts?«
    Arturo zuckte zusammen, so als wäre er bei einer Lüge ertappt worden. Der schwarze Staub, ja, der gehörte seiner Welt an, während diese Metáfora wahrscheinlich aus jener dunklen, geheimnisvollen Welt stammte, die hin und wieder in seinen Träumen auftauchte. Aber er hatte nicht den Mut, davon zu sprechen.
    Â»Bitte, frag mich nicht … Es ist ein Geheimnis … Aber ich versichere dir, eine Metáfora kenne ich nicht. Und wenn ich sie gekannt habe, erinnere ich mich nicht mehr an sie.«
    Â»Du brauchst mich nicht anzulügen. Ich bin unwichtig für dich. Heute kehren wir zu meinem Vater zurück. In seinem Schloss wirst du wieder ganz gesund werden.«
    Arturo war vollkommen durcheinander. Einerseits wollte er erwidern, dass er nicht die Absicht hatte, in Demónicus’ Reich zurückzukehren, aber andererseits war er zu schwach, um sich zu widersetzen. Er schien dazu verurteilt,

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