Das Reich der Traeume
nicht ⦠Ich weià es nicht ⦠In einer Höhle â¦Â«
Die Prinzessin wollte, dass Arturo weitersprach. Doch seine Worte wurden immer unzusammenhängender. Er fing an, wirres Zeug zu reden.
»Tinte ⦠Schloss ⦠Ambrosia ⦠Rauch â¦Â«
Da begriff Alexia, dass sie nichts mehr aus ihm herausbringen konnte, und entschloss sich zu handeln. Sie zeichnete einen Kreis auf den Boden und stellte sich mitten hinein, die Hände voller Erde. Sie breitete die Arme aus und richtete ihren Blick auf den weiÃen Mond, der den Himmel erhellte. Dann stimmte sie einen magischen Gesang an.
»O Götter! Ich brauche eure Hilfe â¦!«
Mehrere Stunden dauerten ihre Zaubergesänge, während sie immer wieder Erde, Wasser und einige Tropfen ihres eigenen Blutes auf den Körper des Verwundeten spritzte. Dann legte sie sich neben Arturo auf den Boden und wartete auf das Ergebnis der Anrufungen.
Doch bevor sie die Augen schloss, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, einen Blick auf den Inhalt des Lederbeutels zu werfen, den Arturo an einem Band um den Hals trug.
* * *
Arquimaes und Ãmedi schlenderten durch den Garten des königlichen Schlosses. Sie genossen die Sonne und das schöne Wetter. Der Alchemist lieà sich am Ufer des kleinen Sees nieder und forderte seine Begleiterin auf, sich neben ihn zu setzen.
Sooft es ihnen möglich war, verbrachten sie ihre Zeit gemeinsam. Sie hatten sich viel zu erzählen und redeten ununterbrochen. Doch beide wussten, dass ihre Situation ernst war und dass sie sich ihr stellen mussten.
»Glaubst du, das Treffen der Könige wird etwas bewirken?«, fragte Ãmedi.
»Ich werde für ein Bündnis eintreten, das allen von Nutzen sein wird.«
»Aber sie wähnen sich sicher in ihren Reichen, mit ihren Armeen! Sie werden wohl kaum bereit sein, sich unter fremden Befehl zu stellen, um gegen Demónicus zu kämpfen. Auch wenn sie ihn in gleichem MaÃe fürchten wie hassen. Das Treffen wird zu nichts führen.«
»Ich habe die Hoffnung, dass sie Teil deiner groÃen Armee werden wollen«, widersprach Arquimaes. »Lass mich nur machen, ich werde das Bündnis schon zustande bringen!«
»Ich glaube, du verheimlichst mir etwas«, sagte die Königin. »Ich habe das Gefühl, du weiÃt etwas, das du mir nicht erzählen willst.«
Arquimaes schwieg. Er betrachtete die Vögel, die über das Wasser flogen, dann wandte er sich wieder Ãmedi zu.
»Dazu kann ich nichts sagen. Ich schweige lieber als dich anzulügen.«
Ãmedi schlug die Augen nieder und nach einer Weile sagte sie: »Es ist gut so. Ich habe Vertrauen zu dir.«
»Ich verspreche dir, ich werde dich nicht enttäuschen.«
VIII
Die Zukunft wird verhandelt
Ich heiÃe Arturo Adragón. Ich wohne in der Stadt Férenix, in der Stiftung Adragón. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Ich habe wieder von Arquimaes und Ãmedi geträumt.
I ch springe aus dem Bett und gehe schnell unter die Dusche. Es kostet mich Mühe, die Welt der Fantasie zu verlassen und in die reale Welt zurückzukehren. Aber ich muss es schaffen, sonst werde ich noch wahnsinnig! Heute Nacht habe ich von meiner Mutter geträumt. Oder war es in Wirklichkeit Königin Ãmedi? Ich glaube, ich sollte noch mal zu Cristóbals Vater in die Sprechstunde gehen, vielleicht kann er mir ja helfen, dieses Chaos in meinem Kopf zu verstehen. Es wird noch so weit kommen, dass ich nicht mehr weiÃ, auf welcher Seite ich mich befinde.
Ich muss mich beeilen. Mein Vater will mich in die Schule begleiten, um mit dem Direktor über die Kunstschätze aus dem Mittelalter zu sprechen.
Ich ziehe mich schnell an und renne die Treppe hinunter. Mein Vater wartet schon drauÃen im Auto auf mich, Mohamed sitzt am Steuer.
» Was ist passiert, Arturo?«
»Tut mir leid, Papa, ich hab verschlafen.«
»Los, steig ein, wir sind schon spät dran.«
Adela kommt an den Wagen, zusammen mit einem der bewaffneten Wachmänner, demselben, der vor der Tür gestanden und aufgepasst hat, neulich, als wir im zweiten Keller waren.
»Guten Morgen, Señor Adragón. Armando wird Sie begleiten. Am besten, er setzt sich nach vorne, neben Mohamed.«
»Muss das sein?«, fragt Papa. »Wir fahren doch nur in die Schule.«
»Ja, es muss sein. Bis wir uns sicher sein können, dass keine Gefahr mehr besteht«, antwortet Adela
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