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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sie teuer zu stehen kommen.«
    Â»Wer in diesen Zeiten die Alchemisten unterstützt, bringt sich in Teufels Küche. Das sind allesamt Betrüger. Sie verhexen dich und saugen dich aus bis aufs Blut.«
    Â»Es wird erzählt, dass Émedi verrückt nach ihm ist. Man muss ihn beseitigen, bevor er sie verhext und ihr den Verstand raubt.«
    Â»Bestimmt hat er ihr irgendein Gebräu zu trinken gegeben, um ihren Verstand zu verwirren.«
    Â»Dieser verdammte Weise!«, schimpfte der Ritter mit dem langen Bart. »Ein Hochstapler ist er!«
    Crispín, der jedes Wort mit angehört hatte, passte einen günstigen Moment ab, um zu ihnen an den Tisch zu gehen.
    Â»Meine Herren, wir haben die Ehre, Euch auf einen guten Krug Wein einzuladen«, sagte er. »Auf das Wohl von Königin Émedi!«
    Â»Auf die Königin!«
    Â»Auf die Königin und ihre Klugheit!«
    Â»Wisst Ihr zufällig, wie der Alchemist heißt, der das Herz der Königin verhext hat?«, fragte Crispín, während er die Gläser füllte. »Ich würde es zu gern wissen, falls er mir über den Weg läuft. Er ist bestimmt sehr gefährlich.«
    Â»Sein Name ist Artames oder so ähnlich«, sagte der eine.
    Â»Nein, er heißt Arquimatares«, korrigierte ihn der andere.
    Crispín wartete geduldig, bis sie sich geeinigt hatten. Doch er hatte bereits bekommen, was er wollte: die Gewissheit, dass es sich bei dem Alchemisten um Arquimaes handelte.
    Der Weise lebte also! Er hielt sich im Schloss der Königin auf, die sich auch noch in ihn verliebt hatte!
    Â»Braucht Ihr zufällig einen Diener? Oder einen Knappen?«, fragte er die beiden Ritter. »Ich bin bereit, für Euch zu arbeiten, gegen Kost und das Recht, auf einem Eurer Wagen mitzufahren.«
    Â»Für einen Diener ist immer Platz«, antwortete einer von ihnen. »Wir fahren morgen früh los. Wenn du willst, kannst du mitfahren. Aber du wirst hart arbeiten müssen, mein Junge.«
    Noch vor Sonnenaufgang verließ die Gruppe das Gasthaus. Crispín, der auf dem Kutschbock eines der Wagen saß, war überglücklich. Bald schon würde er den Alchemisten wiedersehen, der ihn so gut behandelt und ihm so viele Dinge beigebracht hatte. Nur ein Problem quälte ihn: Wie sollte er Arquimaes erklären, dass Arturo davongeflogen war wie ein riesiger Vogel, zusammen mit der Tochter des Finsteren Zauberers, die er vor dem Scheiterhaufen gerettet hatte?
    * * *
    Der Führer einer der Truppen, die Demónicus losgeschickt hatte, um seine Tochter zu suchen, beobachtete die beiden Gestalten auf der anderen Seite des Flusses. Wie zwei orientierungslose Schatten, die nicht wussten, wohin, irrten sie den Uferpfad entlang.
    Â»Vielleicht wissen die ja was und können uns helfen, Prinzessin Alexia zu finden«, sagte er.
    Escorpio nickte zustimmend. Die letzten Nachrichten, die ihn erreicht hatten, waren höchst beunruhigend gewesen. Alexia hielt sich inzwischen wahrscheinlich nicht mehr in Benicius’ Schloss auf. Der König soll getötet worden sein, hieß es, und nun hatte angeblich eine Gruppe von aufständischen Bauern die Herrschaft an sich gerissen, angeführt von einem halb verrückten Gauner und Mörder, der von allen Frómodi genannt wurde. Escorpio hatte Demónicus davon erzählt, und sie waren sich einig gewesen, dass sie unbedingt an verlässliche Informationen herankommen mussten.
    Die beiden Reiter durchquerten den Fluss und näherten sich den verlorenen Wanderern. Einer von ihnen war verletzt und konnte sich nur mühsam fortbewegen. Der andere war eine junge Frau. Als sie ihre Standarten sah, blieb sie stehen.
    Â»Hallo, Germano«, sagte sie erfreut. »Suchst du mich?«
    Germano erstarrte, als er sie erkannte.
    Â»Prinzessin Alexia!«, rief er. »Was ist passiert? Was macht Ihr hier?«
    Â»Ich will zu meinem Vater. Würde es dir etwas ausmachen, mich zu begleiten?«
    Germano stieg vom Pferd und ging zu Arturo.
    Â»Ist das der Junge, der Euch verschleppt hat? Sollen wir ihn gleich hier töten?«
    Â»Nein, ich möchte, dass ihr euch um ihn kümmert. Er muss unbedingt lebend im Schloss ankommen. Baut eine Trage, um ihn zu transportieren«, befahl die Prinzessin. »Seid vorsichtig, er ist sehr wertvoll für mich.«
    Â»Gestattet, dass ich mich Euch vorstelle, Prinzessin«, sagte der zweite Reiter, der ebenfalls vom Pferd gestiegen war.

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