Das Reich der Traeume
sind nur eine Handvoll Ritter und verfügen über wenig Soldaten. Nicht einmal Kriegsmaschinen haben wir.«
»Wir sollten noch andere Edelleute um Unterstützung bitten«, schlug Ritter Eisenfaust vor. »Alle sind verpflichtet, das Königreich zu verteidigen. Und wir könnten uns mit König Frómodi und anderen Herrschern verbünden. Vielleicht gelingt es uns ja, eine Armee aufzustellen.«
»Niemand wird sich mit uns verbünden wollen«, entgegnete Leónidas. »Demónicus ist ein mächtiger Feind, der von allen gefürchtet wird. Machen wir uns nichts vor, wir stehen alleine da!«
Im Saal herrschte ratloses Schweigen. Niemand widersprach Leónidas. Sie alle wussten, dass kein Edelmann und kein König es wagen würde, mit seinem Heer gegen den Finsteren Zauberer in den Krieg zu ziehen. Inzwischen hatte alle Welt erfahren, was Arturo Demónicus angetan hatte.
Arquimaes und Arturo tauschten einen vielsagenden Blick.
»Vielleicht habe ich ja eine Lösung«, sagte der Weise und trat einen Schritt vor.
»Kennst du jemanden, der sich auf unsere Seite stellen würde? Oder willst du etwa die Armee aufstellen, die wir benötigen?«, fragte Ritter Eisenfaust in einem spöttischen Ton, der Ãmedi verärgerte.
»Jetzt ist nicht der Augenblick zu streiten«, sagte sie.
»Ganz recht. Wir sitzen alle im selben Boot und sind treue Diener unserer Königin. Aber Schuld hat dieser Junge da!« Der Ritter zeigte auf Arturo. »Der Abgesandte von Demónicus hat es klar und deutlich ausgesprochen: Wenn wir ihn ausliefern, werden sie uns nicht angreifen.«
»Willst du damit sagen, dass deine Königin einen ihrer Freunde ausliefern soll, um dem Zorn dieses gottlosen Schurken zu entgehen?«, fragte Ãmedi in ernstem, eindringlichem Ton. »Glaubst du, deine Königin ist eine schwache, furchtsame Frau, die vor jedem, der sie bedroht, auf die Knie fällt?«
»Nein, Herrin. Ich bitte Euch um Verzeihung. Aber Ihr müsst zugeben, dass â¦Â«
»Niemand, nicht einmal Demónicus, kann uns befehlen, was wir zu tun haben! Wir liefern unsere Freunde nicht aus, auch wenn die anderen noch so viele Soldaten haben und sie noch so gefährlich sind! Wenn einer meiner Ritter Demónicusâ Angriff fürchtet, fordere ich ihn hiermit auf, sich der Armee des Finsteren Zauberers anzuschlieÃen. Wir wollen nur tapfere Männer in unseren Reihen! Treue, gerechte Männer!«
Ãmedis Worte hallten so laut und deutlich im Saal wider, dass niemand es wagte, ihr zu widersprechen. Arturo sah in den Augen der Ritter, dass alle bereit waren, für ihre Königin in den Krieg zu ziehen. Doch er musste eingestehen, dass es zu wenige waren, um an einen Sieg zu glauben.
* * *
Morfidio empfing Escorpio mit einer gleichgültigen Handbewegung.
Beniciusâ früherer Spion, der sich später in Demónicusâ Dienste gestellt hatte, war nicht gerade ein Mann, dem man vertrauen konnte. Nachdem Alexia ihn gezwungen hatte, das Reich des Finsteren Zauberers zu verlassen, war er auf der Suche nach einem neuen Herrn, der geneigt war, ihn für seine Informationen zu bezahlen. Und König Frómodi war der geeignete Kandidat dafür.
»Was hast du mir anzubieten, Spion des Teufels?«, fragte der neue König. »Du hast Benicius verraten, und ich hoffe nicht, dass du dasselbe mit mir vorhast.«
»Ich versichere Euch, Herr, das habe ich nicht. Ich bin im Besitz wichtiger Informationen. Demónicus bereitet einen Angriff auf Königin Ãmedi vor.«
»Und was geht mich das an? Was habe ich dabei zu gewinnen? Oder will er danach vielleicht mich angreifen?«
»Demónicus will so viele Gebiete erobern, wie er kann. Er hat sich vorgenommen, die Welt zu beherrschen. Aber das ist nicht so wichtig. Für Euch, Herr, ist vielmehr von Interesse, dass sich im Schloss von Königin Ãmedi ein junger Mann namens Arturo Adragón aufhält. Ihr kennt ihn gut, glaube ich. Und bei ihm ist ein Alchemist, ein gewisser Arquimaes, den Ihr auch kennengelernt habt, vor langer Zeit ⦠als Ihr noch Graf wart ⦠oder sogar noch früher.«
Morfidio spürte, wie er am ganzen Körper vor Wut zu zittern begann. Arturo und Arquimaes! Endlich bot sich ihm die Gelegenheit, sich an den beiden zu rächen, die ihm so viel Schaden zugefügt und ihn öffentlich gedemütigt hatten! Eine Welle von Zorn
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