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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Aber wer ist sie?«
    Wir beugen uns über die Inschrift, die sich auf der rechten Seite befindet. Die Buchstaben gleichen denen, die wir eben auf den Pergamenten gesehen haben:
    Hier ruht Königin Émedi, Gemahlin des Arquimaes, Mutter von Arturo und Gründerin von Arquimia. Am Ende der Zeiten werden sie sich wiedertreffen .
    Metáfora und ich sehen uns sprachlos und entgeistert an. Eine Königin namens Émedi, die einen Sohn namens Arturo hatte und mit Arquimaes verheiratet gewesen war! Königin Émedi, die in meinen mittelalterlichen Abenteuern auftaucht! Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr: Meine Träume sind alles andere als dummes Zeug!
    Metáfora fängt langsam an zu begreifen. Sie kommt zu mir und drückt mich fest an sich. Es tut ihr ganz offensichtlich leid, was sie früher über meine Träume gesagt hat. Endlich glaubt sie mir.
    Â»Ich bin so eine blöde Ziege!«, flüstert sie. »Ich hätte dir viel eher glauben sollen! Tut mir wirklich leid, Arturo.«
    Â»Könntet ihr mir mal erklären, was das soll?«, fragt Hinkebein. »Ich hab das Gefühl, ich bin raus aus dem Spiel.«
    Â»Das erzählen wir dir später, wenn wir mehr Zeit haben«, antworte ich. »Glaub mir, es ist eine lange Geschichte.«
    Â»Na gut, wir haben jetzt also das Geheimnis des dritten Kellers geknackt. Fängt langsam an, interessant zu werden.«
    Â»Bevor wir gehen, will ich noch ein paar Fotos machen. Dauert nicht lange.«
    Ich hole meine Digitalkamera aus dem Rucksack und fotografiere den Sarkophag von allen Seiten. Dabei entdecke ich immer mehr spannende Einzelheiten. Wenn irgendetwas meine Träume erklären kann, dann ist es dieser Raum mit dem Grab von Königin Émedi! Einer Königin, von der nie jemand etwas gehört hat. Aber dennoch hat sie gelebt! Sie hatte ein Königreich, einen Ehemann und einen Sohn. Und dieser Sohn könnte … ich sein.
    Während ich noch meine Fotos mache, sieht sich Hinkebein die kostbaren Gegenstände um uns herum genauer an. Seine Leidenschaft für die Archäologie hat ihn gepackt, und so ist es nur logisch, dass er ein wenig herumschnüffelt. Schließlich sieht man so was nicht alle Tage.
    Â»Wir verschwinden besser von hier, bevor man uns entdeckt«, dränge ich ihn. »Der Wachmann kann jeden Moment hier aufkreuzen.«
    Â»Ich würde gerne noch ein Weilchen hierbleiben«, sagt Hinkebein, völlig aufgewühlt von dem, was er sieht. »So etwas hab ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen! Wirklich beeindruckend! Der Traum jedes Archäologen.«
    Â»Wir können ja irgendwann noch mal herkommen«, vertröste ich ihn. »Aber jetzt sollten wir abhauen. Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn man uns hier entdeckt!«
    Metáfora und Hinkebein geben mir schließlich recht. Wir räumen ein wenig auf, damit niemand merkt, dass wie hier waren, und verlassen den dritten Keller mit dem Wunsch, so bald wie möglich wiederzukommen. Wir sind davon überzeugt, dass es noch eine Menge zu entdecken gibt.
    Wenig später stehen wir wieder vor der hinteren Gartentür.
    Â»Das war wunderbar«, sagt Hinkebein. »Danke, dass ihr mich mitgenommen habt. Für einen Archäologen gibt es nichts Spannenderes.«
    Vorsichtig öffnen wir die Tür. Wir lassen den Wagen des Wachmanns ein paarmal vorbeifahren, und dann, als er eine etwas längere Runde fährt, schlüpft Hinkebein nach draußen. Gegen die Gartenmauer gedrückt schleicht er davon und überquert erst in einiger Entfernung die Straße.
    Metáfora und ich gehen ins Haus zurück. Lautlos steigen wir die Treppe hinauf in den dritten Stock.
    Â»Gute Nacht!«, flüstere ich zum Abschied. »Morgen können wir über alles reden.«
    Â»Lass mich einen Moment reinkommen«, bittet Metáfora, und schon ist sie in meinem Zimmer. »Ich bin so aufgewühlt, ich muss unbedingt mit dir darüber reden.«
    Ich schließe die Tür hinter mir. Metáfora nimmt meine Hände und schaut mir tief in die Augen.
    Â»Es tut mir so leid, Arturo«, sagt sie. »Entschuldige. Es war dumm von mir, dir nicht zu glauben. Jetzt sehe ich, dass ich unrecht hatte. Du hast nicht übertrieben. Tut mir leid, dass ich dir nicht zuhören wollte, als …«
    Â»Das Beste hab ich dir ja noch gar nicht erzählt«, sage ich. »Da gibt es etwas, dabei ist mir fast das Herz stehen

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