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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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»Und ihr beiden anderen auch!«
    Arquimaes trat einen Schritt zurück, und die Soldaten dachten schon, er würde die geforderte Summe zahlen. Doch im nächsten Moment merkten sie, dass sie sich geirrt hatten.
    Arturo zog sein Schwert aus der Scheide, die er unter dem Mantel verborgen hatte, und hielt es dem Bärtigen an die Kehle. Crispín holte ein Messer aus dem Ärmel und stürzte sich auf den Mann mit der Augenbinde. Und Arquimaes nahm die Schnur, die seine Tunika zusammenhielt, und schlang sie dem Dritten um den Hals, bevor der reagieren konnte.
    Â»Verschwindet, wenn euch euer Leben lieb ist!«, sagte Arturo und kitzelte dem Bärtigen die Kehle. »Haut ab und seht euch besser nicht um! Lasst euch hier nie wieder blicken!«
    Arquimaes’ Opfer dachte, der Alchemist wäre nicht kräftig genug, um ihn festzuhalten. Er versuchte, sich von der Schnur zu befreien und ihm seinen Dolch in die Brust zu stoßen. Doch Arquimaes spannte seine Muskeln an und zog die Schlinge so fest zu, dass er seinen Gegner erwürgte, ohne ihm Zeit zu geben zu begreifen, dass auch ein sonst so friedfertiger Mann durchaus fähig ist, Gewalt anzuwenden.
    Als die anderen beiden die Leiche ihres Kameraden auf dem Boden liegen sahen, hoben sie die Hände und ergaben sich.
    Â»Wir gehen«, sagte der Bärtige. »Wir wollen keinen Ärger.«
    Â»Wenn ich höre, dass ihr diese armen Menschen weiter schikaniert, wird euch nichts und niemand auf der Welt vor meinem Zorn schützen«, warnte Arturo die beiden. »Habt ihr verstanden? Und nehmt euren Freund hier mit!«
    Die beiden Männer hoben die Leiche auf und machten sich eilig davon. Sie stiegen auf ihre Pferde und nach wenigen Minuten waren sie außer Sichtweite.
    Â»Ich möchte wissen, was der Schurke mit Kritzeleien meinte, als er von Tránsito sprach«, rätselte Arquimaes. »Was hat er nur gemeint?«
    Ein paar derjenigen, die den Streit beobachtet hatten, kamen näher und verneigten sich unterwürfig.
    Â»Meine Herren, wir möchten uns dafür bedanken, dass Ihr uns von diesen Banditen befreit habt«, sagte ein Mann, der einen kleinen Jungen an der Hand hielt.
    Â»Wir sind froh, dass sie endlich fort sind«, sagte eine abgemagerte Frau. »Sie haben uns das Leben zur Hölle gemacht.«
    Â»So ist es! Gut, dass Ihr sie vertrieben habt. Wir sind bereit, Euch zu essen zu geben und alles, was Ihr wollt«, fügte ein Greis hinzu, dem ein Arm fehlte.
    Â»Wir wollen nichts von euch«, wehrte Arturo ab. »Das waren Gauner, und wir haben sie vertrieben, wie es unsere Pflicht war.«
    Â»Sie waren schlimmer als Wölfe«, klagte eine alte Frau. »Sie haben uns ausgeplündert, wollten immer mehr. Sie waren unersättlich.«
    Â»Erzähl uns genauer, was sie gemacht haben, Frau«, bat der Weise.
    Â»Wir mussten sie bezahlen, damit sie uns vor sich selbst beschützten. Wir haben ihnen zu essen gegeben und sie haben uns unsere Kleidung abgenommen. Aufseher haben sie sich genannt.«
    Â»Aufseher? Aufseher worüber?«
    Â»Ãœber diese Ruine. Sie haben gesagt, sie verkörpern Gesetz und Ordnung. Sie würden unser Leben verwalten und dafür würde alles ihnen gehören.«
    Â»Diese Banditen!«, rief Arturo empört. »Nicht mal die Ärmsten der Armen lassen sie in Frieden leben! Bestien!«
    Â»Können wir etwas für Euch tun, Herr?«, erkundigte sich die Alte.
    Â»Wir suchen meinen Bruder Tránsito«, sagte Arquimaes. »Wisst ihr etwas von ihm?«
    Â»Der mit den Kritzeleien?«
    Â»Welche Kritzeleien? Was meinst du?«
    Â»Kommt, ich zeige Euch etwas.«
    Die Alte führte sie zu der hohen Mauer, die noch erhalten war. Die arme Frau hinkte stark und jeder Schritt war eine Qual für sie. Sie ging um die Mauer herum und wies mit dem Finger auf die Rückseite.
    Â»Das«, sagte sie, »sind die Kritzeleien, die Tránsito auf die Mauer geschrieben hat, bevor er fortgegangen ist.«
    Die drei Freunde hoben den Blick. Die Buchstaben waren so groß, dass man sie schon von Weitem erkennen konnte. Arquimaes entzifferte das Geschriebene und wurde leichenblass.
    Â»Was steht da?«, fragte Crispín. »Was bedeuten diese Buchstaben?«
    Â»Lies du es ihm vor, Arturo«, forderte Arquimaes seinen Schüler mit erstickter Stimme auf.
    Während sich der Weise völlig am Boden zerstört entfernte, las Arturo Crispín mit

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