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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Herr, und auf meinen Informationen. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, wenn ich Euch so beweisen könnte, dass ich recht habe. Dieser verfluchte Alchemist hat eine Formel gefunden, die demjenigen, der sie besitzt, außergewöhnliche Macht verleiht.«
    Â»Ich weiß, dass alle Weisen Lügner und Betrüger sind«, hielt Benicius dagegen. »Sogar unserem Zauberer misstraue ich.«
    Â»Daran tut Ihr gut, Herr. Herejio verdient Euer Vertrauen nicht. In seinem Herzen nistet gandenloser Ehrgeiz, ihr solltet Euch vor ihm in Acht nehmen.«
    Â»Und vor dir auch.«
    Â»Ich würde Euch niemals hintergehen!«
    Â»Das würde dich auch teuer zu stehen kommen.«
    Â»Ich schwöre Euch bei meiner Seele, dass ich niemals etwas tun würde, das Euren Interessen zuwiderläuft. Ihr seid mein König und nur Euch werde ich dienen.«
    Benicius warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Doch Escorpio ließ sich nichts anmerken. Er ignorierte die Verachtung, die Benicius ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren ließ.
    Der König ahnte nicht, dass sein Spitzel ein Mann von grenzenloser Geduld war.
    Â»Das ist auch besser für dich, Escorpio«, murmelte er, als der das Zelt verlassen hatte. »Du tust gut daran, mich nicht zu hintergehen.«

XII
    Am Rande des Abgrunds
    A ls ich am Nachmittag nach Hause komme, treffe ich als Erstes Sombra.
    Â»Erzähl mir, was bei dem Gespräch mit dem Bankdirektor rausgekommen ist, Sombra. Ich weiß, dass du mit Papa gesprochen hast. Was ist passiert?«
    Â»Ich weiß nichts. Mir hat keiner was gesagt.«
    Er will gehen, aber ich halte ihn zurück.
    Â»Komm schon, verkauf mich nicht für dumm. Ich bin sicher, dass du etwas weißt. Bitte, sag es mir!«
    Bevor er antwortet, sieht er sich nach allen Seiten um und vergewissert sich, dass niemand in der Nähe ist.
    Â»Nicht hier! Wir treffen uns heute Abend auf dem Dachboden, da hört uns keiner.«
    Â»Gut, dann sehen wir uns nach dem Abendessen.«
    Ich laufe schnell zu meinem Vater, klopfe an die Tür seines Arbeitszimmers und warte. Doch es passiert nichts. Seltsam, sonst antwortet er immer sofort. Ich klopfe noch einmal, aber es tut sich nichts. Vorsichtig drehe ich den Türknauf und öffne die Tür. Es herrscht Grabesstille, niemand ist zu sehen. Das Zimmer liegt im Halbdunkel, nur die Schreibtischlampe brennt.
    Da sehe ich, dass sich im Sessel etwas regt. Es ist mein Vater. Ich will mich schon wieder davonschleichen, überlege es mir dann aber anders und trete ein. Auf Zehenspitzen schleiche ich zum Sessel. Mein Vater sagt nichts. Ich glaube, er hat mich nicht gehört. Er schläft und bewegt sich im Schlaf hin und her. Auf dem Tischchen liegt Schokoladenpapier. Bestimmt hat er seit Stunden nichts Richtiges gegessen.
    Er sieht krank aus.
    Plötzlich öffnet er die Augen und sieht mich an.
    Â»Ich werde es schaffen, mein Sohn, das schwöre ich dir«, murmelt er. »Koste es, was es wolle …«
    Â»Du musst dich schonen, Papa«, sage ich. »Deine Arbeit wird dich noch umbringen.«
    Â»Arturo, du musst mir verzeihen, alles verzeihen, was ich dir angetan habe. Es tut mir so leid … Ich habe dir das Leben immer schwergemacht, schon seit deiner Geburt …«
    Â»Ich habe dir nichts zu verzeihen, Papa.«
    Â»Wenn ich dir doch nur deine Mutter zurückgeben könnte.«
    Â»Bitte, Papa, hör auf. Es war nicht deine Schuld.«
    Â»Heute Abend essen wir mit Señor Stromber. Er wird uns helfen, all unsere Probleme zu lösen. Du wirst schon sehen, es kommt alles wieder in Lot. Geh jetzt und mach dich frisch.«
    Niedergeschlagen gehe ich hinaus. Offensichtlich tut Strombers Gesellschaft ihm doch nicht so gut, wie ich gedacht habe.
    Ich gehe in mein Zimmer, dann ins Bad. Vor dem Spiegel setze ich die Mütze ab und betrachte mich. Die Tätowierung ist immer noch gut zu sehen. Der Buchstabe A mit dem Drachenkopf darüber ist deutlich zu erkennen. Ich werfe mich aufs Bett, verberge mein Gesicht im Kissen und heule vor Wut: »Ich werde nie normal sein! Ich bin ein Monster! Ein Monster!«
    * * *
    Meinem Vater ist es sehr wichtig, dass ich pünktlich zum Abendbrot komme und wir gemeinsam essen. Also reiße ich mich zusammen und tue so, als wäre nichts. Er soll nicht sehen, dass ich geweint habe.
    Señor Stromber ist bereits im Esszimmer, in der Hand hält er ein Glas Champagner. Er hat

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