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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Arquimaes seinen Schüler. »Ich werde etwas niederschreiben, das so geheim ist, dass niemand, absolut niemand, es sehen darf.«
    Â»Befürchtet Ihr vielleicht, dass Demónicus’ Männer uns angreifen könnten?«
    Â»Ich befürchte das Schlimmste. Da ist etwas, das ich niemandem erzählt habe. Nur du sollst es wissen. Mir ist aufgefallen, dass einige unserer Verwundeten anfangen, sich zu verändern. Das Gift des Finsteren Zauberers ist verhext und viele von uns werden sich in den nächsten Tagen in Bestien verwandeln.«
    Â»Können wir das nicht verhindern?«, fragte Arturo.
    Â»Es ist unmöglich zu wissen, wer von der Verwandlung betroffen ist. Wir können nicht alle Verwundeten töten. Uns bleibt nur, sie aufmerksam zu beobachten.«
    Arturo ballte die Faust.
    Â»Dieser verdammte Hexenmeister! Er ist das schlimmste menschliche Wesen, das ich je in meinem Leben getroffen habe!«
    Â»Du täuschst dich, Arturo«, sagte der Weise. »Demónicus ist kein menschliches Wesen. Er ist ein Ungeheuer, das zum Menschen geworden ist! Darum kennt er weder Erbarmen noch Mitleid. Er hat keine Seele.«
    Entsetzt hörte ihm Arturo zu.
    Â»Dann ist seine Tochter Alexia …«, begann er mit stockendem Atem. »Ist sie auch eine seelenlose Bestie?«
    Â»Das kann ich dir nicht sagen«, antwortete der Alchemist. Ȇber Alexias Herkunft weiß ich nichts.«
    Arquimaes bemerkte, dass Arturo schwer atmete, und beschloss, das Thema zu wechseln.
    Â»Während ich das Geheimnis aufschreibe, wirst du mich bewachen«, sagte er. »Niemandem darf dieses Pergament in die Hände fallen.«
    Â»Darf ich wissen, worum es geht?«
    Â»Während der Schlacht bin ich mehrmals nur knapp dem Tode entronnen. Morfidio wäre es fast gelungen, mich umzubringen. Wenn ich getötet worden wäre, wäre die magische Formel für die Tinte für immer verloren gewesen. Deswegen ist es notwendig, sie niederzuschreiben. Sollte mir ein Unglück zustoßen, möchte ich, dass sie jemand bekommt, der Nutzen aus ihr ziehen kann.«
    Â»Und wenn sie Demónicus oder anderen gewissenlosen Menschen in die Hände fällt?«
    Â»Von jetzt an wird es deine Aufgabe sein, die Geheimformel, nach der alle Menschen suchen, zu bewachen. Um deine Arbeit zu erleichtern, werden wir sie an einem unzugänglichen Ort aufbewahren, der nur dir bekannt sein wird.«
    Â»Ich bezweifle, dass es auf dieser Welt irgendeinen Ort gibt, den machtbesessene Teufel wie Demónicus nicht ausfindig machen können.«
    Â»Doch, Arturo, den gibt es. Und du kennst ihn bereits. Ich werde den Namen nicht nennen, falls der Wind meine Worte davonträgt. Aber ich versichere dir, du kennst ihn. Du bist schon dort gewesen und weißt, dass niemand ihn finden wird.«
    Arturo erinnerte sich an die geheime Grotte der Abtei von Ambrosia, tief unter der Erde. Das war zweifellos der verborgenste und geheimste Winkel, den er kannte. Niemand würde auf die Idee kommen, das Pergament mit der Geheimformel dort zu suchen.
    Â»Ihr habt recht, Meister, dort wird niemand Eure Formel finden. Niemand wird sich vorstellen können, dass dort das wichtigste Geheimnis verborgen ist, das je ein Weiser entdeckt hat.«
    Â»Außerdem werde ich die Formel in einer Geheimsprache verfassen, die niemand entschlüsseln kann, außer denen, die über die nötigen Kenntnisse verfügen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nur jene in ihren Besitz kommen, die es verdienen.«
    Â»Ich werde Euch gegen jeden Angriff verteidigen. Ihr könnt mit dem Schreiben beginnen, sobald Ihr dazu bereit seid.«
    Arquimaes setzte sich auf den Stuhl, strich mit der linken Hand das Pergament glatt, öffnete das Tintenfass, tauchte die Feder hinein und begann zu schreiben. Die Linien der Buchstaben waren regelmäßig und präzise. Sie glichen den ausgerichteten Reihen einer Armee.
    In den darauffolgenden Stunden schrieb der Weise ohne Eile all das nieder, was er über die Schrift und die magische Tinte wusste, die zu entdecken ihn so viel Mühe gekostet hatte. Er benutzte alle Metaphern und Symbole, die diejenigen, die sie zu entschlüsseln verstanden, auf die richtige Spur führen und alle anderen von ihr ablenken würden. Er gab zahlreiche Hinweise, wie man eine Schwarze Armee mit arquimianischen Rittern und Soldaten aufstellen oder Tote zum Leben erwecken konnte, ganz gleich, in welcher

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