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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nicht verbluten will. Deswegen muss er das Duell so schnell wie möglich beenden.
    Â»Geben Sie auf, Stromber!«, ruft Hinkebein ihm zu. »Arturo hat gewonnen. Beenden Sie den Kampf!«
    Â»Den Kampf beenden? Aber er hat doch gerade erst angefangen!«, brüllt er und stürzt sich mit aller Gewalt auf mich.
    Ich werde gegen die Wand geschleudert. Halb benommen sehe ich, wie er sein Schwert hebt und erneut zuschlagen will. Ich ducke mich und die Klinge fährt in die Wand wie eine Spitzhacke. Stromber will sie wieder herausziehen und lässt mich einen Moment lang aus den Augen. Ich nutze meine Chance, laufe um ihn herum und greife von hinten an. Ich versuche, ihn zu Boden zu stoßen, komme dabei aber selbst ins Straucheln, sodass wir beide gegen die Wand knallen, die unter unserem Gewicht nachgibt. Anscheinend verbirgt sich an dieser Stelle eine Geheimtür, eine sehr alte, denn sie bricht beim ersten Aufprall zusammen. Wir werden in eine Staubwolke gehüllt und können fast nichts mehr sehen.
    Ich versuche, Strombers nächstem Überraschungsangriff auszuweichen, doch es gelingt mir nicht. Ich sehe, wie die funkelnde Klinge wie ein silberner Stern auf mich zuschießt. Mir bleibt gerade noch Zeit, mich nach hinten zu werfen. Ich will mich in Sicherheit bringen, stolpere über Schutt, Steine und Sand. Strombers bedrohliche Gestalt taucht in der Staubwolke auf wie ein Racheengel. Er greift wieder an.
    Mehrere Köpfe blicken durch das Loch, das wir in die Wand gerissen haben. Ich vermute, dass es Metáfora, Cristóbal und Hinkebein sind. Aber ich will mich nicht ablenken lassen, denn Stromber holt schon zum nächsten vernichtenden Schlag aus. Ich taumele zurück, versuche zu Atem zu kommen. Von dem Staub muss ich husten. Plötzlich merke ich, dass ich das Gleichgewicht verliere. Ich falle eine Treppe hinunter, die ich nicht gesehen habe. Wie ein Ball hüpfe ich von Stufe zu Stufe. Ich will mich irgendwo festhalten, finde aber nichts, was meinen Sturz aufhalten könnte, und falle immer weiter. Irgendwann bleibe ich benommen liegen.
    Auch wenn ich nichts sehen kann, weiß ich, dass ich auf lehmigem Boden gelandet bin. Stromber muss ganz in der Nähe sein, mit seinem furchtbaren Schwert, bereit, mich zu töten. Ich komme wieder auf die Beine und taste nach meiner Waffe, kann sie aber nirgendwo finden. Verzweifelt schaue ich mich nach einem Ausweg um. Die Treppenstufen, die ich hinuntergefallen bin, sind sehr ausgetreten, und das hat mir das Leben gerettet. Plötzlich sehe ich so etwas wie eine Tür oder eine natürliche Öffnung im Felsen. Dahinter ein helles, fast weißes Licht. Es scheint mich zu rufen.
    Schwankend nähere ich mich dem großen Loch.
    Die Wände sind feucht. Als ich sie berühre, bröckelt der Lehm, und es kommt zu einem kleineren Erdrutsch. Ein gefährlicher Ort … Ein Ort, an dem ich irgendwann schon einmal gewesen bin … Ein Ort, von dem ich geträumt habe … Es ist, als hätte ich eine Zeittür durchschritten.

XXI
    Auf dem Weg ins Exil
    I n einen schwarzen Mantel gehüllt, der ihn gegen die Kälte schützte, ritt Arturo neben einem Karren, auf dem der Sarg mit den sterblichen Überresten von Prinzessin Alexia transportiert wurde. Es schneite unaufhörlich. Die Männer und Frauen bildeten einen schweigsamen Trauerzug.
    Die Emedianer hatten den Krieg verloren und waren nun auf dem Weg ins Exil. Viele von ihnen waren der Meinung, dass sie auf der falschen Seite gekämpft hatten. Es wäre besser gewesen, dachten sie, wenn sie zu Demónicus übergelaufen wären und nicht ein Reich verteidigt hätten, das von einer schwachen Königin, einem halb verrückten Alchemisten und einem Jungen mit einem Buchstaben auf der Stirn regiert wurde.
    In ihren Augen hatten sie die Schlacht verloren, weil Feuer mächtiger war als Buchstaben und die schwarze Magie mächtiger als die Wissenschaft. Arturo war sich dessen sehr wohl bewusst.
    Andere gaben die Schuld an der Niederlage dem Alchemisten Arquimaes, der, wie sie meinten, die Königin geblendet habe. Insgeheim machten sie Bemerkungen darüber, wie sehr sich Émedi verändert habe, seit der Weise in das Schloss gekommen war … Dieser Mann habe ihr Dinge eingeflüstert, sagten sie, die ihr den Verstand geraubt hätten. Sie hielten den Zauberer sogar für gefährlicher als Demónicus. Und viele bereuten es, an seiner Seite

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