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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Zusammenarbeit verweigert. Nun bin ich aber, um viele Menschenleben retten zu können, auf ihre Hilfe angewiesen. Sie weigern sich, obwohl sie alle meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten müssen. Ich hoffe, ihr achtbaren Leute könnt sie überzeugen, uns alles zu verraten, was wir wissen müssen, damit wir zahllose Menschenleben retten und noch viel mehr von der Unterdrückung ihrer Magie befreien können.«
    Jagang sah zu der Reihe von Männern hinüber, die schweigend vor der gegenüberliegenden Wand ausharrten, und befahl ihnen mit einem knappen Nicken vorzutreten.
    »Was tut Ihr da?«, rief eine Frau, während ihr Mann sie noch zurückzuhalten versuchte. »Was habt Ihr vor?«
    »Was ich vorhabe«, erklärte Jagang der versammelten Elternschar, »ist folgendes: Ich möchte, daß ihr redlichen Leute diesen Zauberer und seine Hexenmeisterin überzeugt, endlich den Mund aufzumachen. Ich werde euch mit ihnen allein in ein Zelt sperren, damit ihr sie in aller Ruhe überreden könnt, ihre Pflicht gegenüber der Menschheit zu erfüllen - und mit uns zusammenzuarbeiten.«
    Als die Schergen schließlich darangingen, die Kinder zu packen, brachen diese in verängstigtes Weinen aus. Der Anblick ihrer rotgesichtigen, vor Entsetzen kreischenden Kinder veranlaßte die Eltern, ihrerseits mit einem Aufschrei vorzustürzen, um ihre Sprößlinge zu befreien. Die hünenhaften Männer, jeder ein, zwei dünne Ärmchen in seiner Hand, stießen sie grob zurück, worauf die Eltern in hysterisches Geschrei verfielen, man solle ihre Kinder loslassen.
    »Ich bin untröstlich, aber das kann ich unmöglich tun«, übertönte Jagang das Geschrei der Kinder. Auf ein erneutes Neigen seines Kopfes hin begannen seine Schergen, die sich sträubenden, kreischenden Kinder aus dem Zelt zu schleifen. Nun stimmten auch die Eltern heftiges Wehklagen an und versuchten, vorbei an den schmutzstarrenden, muskulösen Armen, nach ihren Kindern, dem Wertvollsten, was sie auf dieser Welt besaßen, zu greifen.
    Doch kaum waren die Kinder aus dem Zelt, versperrten die Schwestern hinter ihnen den Ausgang und hinderten die Eltern daran, ihnen hinterherzulaufen. Im Zelt brach die Hölle los.
    Ein einziges Kommando von Jagang, unterstrichen von einem Faustschlag auf den Tisch, ließ alle abrupt verstummen.
    »Also«, verkündete er, »die beiden Gefangenen werden in ein Zelt gesperrt. Dort werdet Ihr alle ihnen unbeaufsichtigt Gesellschaft leisten; es werden weder Wachen noch Beobachter anwesend sein.«
    Jagang zog eine dicke Kerze auf dem Tisch zu sich heran. »Dies ist das Zelt, in dem sich die beiden Gefangenen und ihr achtbaren Bürger befinden werden.« Er beschrieb mit dem Finger einen Kreis um die Kerze. »Um dieses Zelt mit den Verbrechern und euch herum wird ein enger Ring aus anderen Zelten stehen.«
    Aller Augen waren starr auf ihn gerichtet, als sein Finger einen Kreis nach dem anderen um das Zelt zog. »Eure Kinder werden ganz in der Nähe sein, und zwar in den besagten Zelten.« Jagang griff sich eine Hand voll Walnüsse aus der Silberschale und verteilte einige davon rings um die Kerze auf dem Tisch, ehe er sich die restlichen in den Mund stopfte.
    Im Raum herrschte absolute Stille, als alle ihn anstarrten und ihm beim Kauen zusahen. Niemand wagte eine Frage zu stellen, niemand wagte sich auszumalen, was er als Nächstes sagen würde.
    Bis eine Frau schließlich ihre Zunge nicht mehr im Zaum halten konnte: »Zu welchem Zweck werden sie dort in diesen Zelten, sein?«
    Ehe er darauf antwortete, ließ Jagang seine völlig schwarzen Augen über die Anwesenden schweifen, um sicherzugehen, daß jeder mitbekam, was er zu sagen hatte.
    »Die Männer die eure Kinder soeben in die Zelte geschafft haben, werden sie dort foltern.«
    Die Eltern rissen entsetzt die Augen auf. Das Blut wich aus ihren Gesichtern. Eine Frau brach ohnmächtig zusammen. Sofort kümmerten einige der anderen sich um sie. Schwester Tahirah ging neben ihr in die Hocke und legte ihr eine Hand auf die Stirn, worauf sie die Augen aufschlug. Sie forderte die anderen Frauen auf, ihr wieder auf die Beine zu helfen.
    Als Jagang sicher war, daß er wieder die Aufmerksamkeit aller hatte, ließ er den Finger noch einmal um die Kerze und die ringsum verteilten Nüsse kreisen. »Die Zelte werden einen engen Kreis bilden, damit ihr alle klar und deutlich hören könnt, wie eure Kinder gefoltert werden, und nicht der geringste Zweifel daran entsteht, daß ihnen nichts, aber auch gar nichts, dessen diese

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