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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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leidenschaftlichen Wunsch nach einem Leben im Licht der Wahrheit gewichen. In einem atemberaubenden Augenblick der Entscheidung hatten die Männer erklärt, sich Richard und dem d’Haranischen Reich anschließen zu wollen, um im Kampf gegen die Soldaten der Imperialen Ordnung ihre Freiheit wiederzuerlangen.
    Die Soldaten der Imperialen Ordnung, hatten sie entschieden, seien böse und hätten den Tod verdient - selbst dann, wenn sie das Töten selbst besorgen müßten.
    Als Tom kurz den Kopf senkte, um zuzuschauen, wie Betty sich erneut über die jungen Kräuter hermachte, fiel Richard auf, daß ihm der Schweiß in Perlen auf der Stirn stand. Auch Cara fächelte sich mit ein paar großen Blättern des Gebirgsahorns Kühlung zu. Er wollte schon fragen, wie sie an einem so kühlen Tag schwitzen konnten, als ihm bewußt wurde, daß es das Gift war, das ihn frösteln ließ. Mit eisigem Grausen erinnerte er sich daran, wie ihn das Gift in jener furchtbaren Nacht, als ihm das letzte Mal so kalt gewesen war, um ein Haar getötet hätte.
    Anson sowie ein weiterer Mann, John, ließen ihre Rucksäcke von den Schultern gleiten. Die beiden hatten vor, sich bei Einbruch der Nacht unter die in den Ort zurückkehrenden Feldarbeiter zu mischen. Sobald sie sich in den Ort geschlichen hatten, wollten sie das Gegenmittel beschaffen.
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn ich dich begleite«, wandte sich Richard an Anson. »John, warum wartest du nicht einfach hier bei den anderen?«
    John machte ein überraschtes Gesicht. »Wenn Ihr es wünscht, Lord Rahl. Aber es ist wirklich nicht nötig, daß Ihr selber geht.«
    »John hat Recht«, mischte sich Cara ein. »Die beiden werden es schon schaffen.«
    Das Atmen wurde Richard zusehends zur Qual. Nur mit Mühe konnte er sein Husten unterdrücken.
    »Ich weiß. Ich finde nur, ich sollte mir besser selbst einen Überblick verschaffen.«
    Cara und Kahlan wechselten einen verstohlenen Seitenblick.
    »Wenn du Anson in den Ort begleitest«, gab Jennsen zu bedenken, »kannst du aber dein Schwert nicht mitnehmen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Ich will mich doch bloß etwas umsehen.«
    Kahlan trat näher. »Die beiden können die Ortschaft erkunden und dir dann Bericht erstatten. In der Zwischenzeit könntest du dich ausruhen - sie werden nur wenige Stunden fort sein.«
    »Ich weiß, aber ich glaube, so lange möchte ich nicht warten.«
    Kahlan erkannte, welch ungeheure Schmerzen er litt, deshalb verzichtete sie darauf, das Thema weiter zu vertiefen, und gab sich statt dessen mit einem Nicken geschlagen.
    Richard zog Waffengurt und Schwertgürtel über seinen Kopf, streifte beides Kahlan über und legte ihr den Waffengurt über die Schulter.
    »Hiermit ernenne ich dich zum Sucher der Wahrheit.«
    Sie nahm Schwert und Ehrung in Empfang, indem sie die geballten Fäuste in die Hüften stemmte. »Und daß du mir dort unten nicht irgendeinen Ärger anfängst. Das wäre gegen die Abmachung. Du und Anson, ihr werdet ganz auf euch gestellt sein. Wartet damit, bis wir alle wieder zusammen sind.«
    »Das weiß ich doch. Sobald ich das Gegenmittel gefunden habe, sind wir im Handumdrehen wieder zurück.«
    Doch Richard wollte mitnichten nur das Gegenmittel beschaffen, er wollte auch einen Blick auf die gegnerischen Streitkräfte und ihre Aufstellung werfen und sich die Anlage des Ortes einprägen. Sich von den Männern eine Karte in den Staub zeichnen zu lassen war eine Sache, die eigene Anschauung dagegen etwas völlig anderes, zumal diese Leute keine Winkel berechnen konnten.
    Einer der Männer zog seine leichte Jacke aus, ein Kleidungsstück, wie es eine ganze Reihe von ihnen trug, und reichte sie Richard. »Hier, Lord Rahl, zieht das über. Damit wird man Euch eher für einen von uns halten.«
    Richard streifte die Jacke mit einem dankbaren Nicken über. Der Mann hatte ungefähr seine Größe, die Jacke paßte also einigermaßen. Außerdem verdeckte sie das Messer in seinem Gürtel.
    Jennsen musterte ihn kopfschüttelnd. »Ich weiß nicht, Richard. Du siehst einfach nicht aus wie einer von ihnen. Du siehst immer noch aus wie Lord Rahl.«
    »Was redest du da?« Richard breitete die Arme aus und sah an sich herab. »Was gibt es an meinem Aussehen auszusetzen?«
    »Deine Haltung ist viel zu aufrecht«, sagte sie.
    »Zieh die Schultern hoch und laß den Kopf ein wenig hängen«, schlug Kahlan vor.
    Richard nahm ihre Vorschläge ernst. Er hatte nicht weiter darüber nachgedacht,

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