Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
die Vorfälle im Ort unterrichtet. Als er in seiner Schilderung auf die Tötung des Mannes mit Namen Wiesel zu sprechen kam, hielt Richard gespannt den Atem an; er war unsicher, wie die Männer darauf reagieren würden, daß einer aus ihren Reihen tatsächlich einen Menschen getötet hatte. Doch das anfänglich verstörte Schweigen wich Augenblicke später spontaner Freude über das gelungene Bravourstück. Während er darauf wartete, daß die Nacht noch dunkler wurde, hatte er sie ein wenig feiern lassen, anschließend waren sie aufgebrochen und hatten sich quer über die Felder angeschlichen.
    In dieser Nacht würde Witherton seine Freiheit zurückerlangen.
    Richard ließ den Blick über die dunklen Gestalten schweifen. »Also gut, denkt daran, was wir euch erklärt haben. Ihr müßt absolut leise sein und die Tore vollkommen ruhig halten, während Anson und Owen die Stricke, an denen sie aufgehängt sind, durchschneiden. Und laßt die Tore bloß nicht fallen, sobald die Angeln durchtrennt sind.«
    Im matten Licht der Sterne konnte Richard nur schemenhaft erkennen, daß die Männer seine Anweisungen mit einem Nicken quittierten. Sorgfältig suchte er den Himmel mit den Augen nach Anzeichen für die Riesenkrähen ab. konnte aber keine erkennen. Mittlerweile war es schon längere Zeit her, daß sie die Vögel gesichtet hatten. Alles deutete darauf hin, daß ihr Täuschungsmanöver funktioniert hatte und es ihnen tatsächlich gelungen war, sich Nicholas’ Überwachung zu entziehen. Traf dies tatsächlich zu, konnte er unmöglich wissen, wo er die Suche nach ihnen wieder aufnehmen sollte.
    Ein kurzer Händedruck mit Kahlan, dann lief er los und hielt auf die Öffnung im Palisadenzaun des Ortes zu. Tom und Jennsen bildeten die Nachhut, um sie gegen etwaige Überraschungen von hinten abzusichern.
    Als sie die Felder unmittelbar vor den Toren des Ortes erreichten, bedeutete Richard allen per Handzeichen, sich flach auf den Boden zu legen und nicht von der Stelle zu rühren. Begleitet von Tom, rückte er im Schatten des Palisadenzaunes bis zum Tor selbst vor. Unmittelbar innerhalb der Toröffnung schritt ein einzelner Posten auf seiner einsamen nächtlichen Wache gemächlich auf und ab. Besondere Vorsicht ließ er dabei nicht walten, sonst hätte er diesen Dienst nicht im Schein der Fackel verrichtet.
    Als der Posten kehrtmachte, um sich wieder von ihnen zu entfernen, schlich Tom sich von hinten an ihn heran und brachte ihn blitzschnell zum Schweigen. Noch während er den Toten durch das Tor schleifte, um ihn im Dunkel draußen vor den Palisaden zu verstecken, schlüpfte Richard, sich in den Schatten und fern von der vor dem Schlafhaus brennenden Fackel haltend, durch das Tor. Die Tür zum Schlafhaus stand offen, doch von drinnen drangen weder Geräusche noch Licht hervor. Zu dieser späten Stunde schliefen die Soldaten sicher längst.
    Er bewegte sich am ersten Langhaus vorbei zum zweiten, wo er auf einen weiteren Posten stieß. Schnell und lautlos packte Richard ihn, schnitt ihm die Kehle durch und hielt ihn fest, während er sich in seinen Armen wand. Als er endlich erschlaffte, legte er ihn an der Stirnseite des zweiten Schlafhauses, außerhalb des Fackelscheins, im Dunkeln ab.
    Ein gutes Stück entfernt hatten die anderen bereits das Tor erklommen und hoben es leicht an, damit Anson und Owen die als Angeln dienenden Stricke durchtrennen konnten. Augenblicke später hatten sie beide Flügel des Tores herausgelöst. Richard hörte das leise, angestrengte Ächzen, als die schweren Torflügel von zwei Trupps mit Muskelkraft herumgeschwenkt wurden.
    Jennsen reichte ihm seinen bereits gespannten Bogen, dazu einen der präparierten Pfeile. Die übrigen hielt sie für ihn bereit. Unterdessen huschte Kahlan zu der am Pfahl vor dem ersten Gebäude befestigten Fackel und entzündete daran mehrere kleinere Fackeln, die sie, eine nach der anderen, an die Männer weiterreichte. Eine behielt sie für sich selbst zurück.
    Richard legte den Pfeil auf die Sehne, ließ den Blick über die Gesichter schweifen, die im flackernden Schein der Fackeln vor ihm zu schweben schienen, bis sie, als Antwort auf seine unausgesprochene Frage, mit einem Nicken ihre Bereitschaft signalisierten. Dann sah er zu den Männern hinüber, die die beiden Torflügel im Gleichgewicht hielten, und sah sie ebenfalls nicken. Den Bogen in der Hand, den Pfeil an seinem Platz fixiert, gab Richard ihnen das verabredete Handzeichen, worauf sie sich augenblicklich in

Weitere Kostenlose Bücher