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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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kletterte über die Seitenwand.
    Jennsen schien sich über die Gesellschaft sehr zu freuen. Kahlan erwiderte ihr Lächeln, ehe sie sich neben Richards Schwester und der leise vor sich hin winselnden Ziege niederließ.
    »Wie geht es ihr?«, erkundigte sie sich und strich dem Tier zärtlich über die Ohren.
    Jennsen schüttelte verzweifelt den Kopf. »So wie jetzt habe ich sie noch nie erlebt; es bricht mir fast das Herz, denn es erinnert mich daran, wie schmerzlich der Verlust meiner Mutter für mich war.«
    Kahlan hockte sich auf die Fersen und drückte Jennsens Hand voller Mitgefühl. »Es ist schwer, ich weiß, aber Tiere kommen über einen solchen Verlust sehr viel leichter hinweg als Menschen. Du solltest es nicht mit dem Verlust deiner Mutter vergleichen. So traurig es sein mag, es ist etwas völlig anderes. Betty kann jederzeit wieder Junge bekommen und wird dies alles bald vergessen haben - was du oder ich niemals könnten.«
    Kaum waren die Worte über ihre Lippen gedrungen, spürte sie, wie ihr der Verlust ihres ungeborenen Kindes einen schmerzlichen Stich versetzte. Selbst wenn sie später noch andere bekäme, diesen Verlust, verschuldet von brutalen Rohlingen, würde sie nie verwinden können.
    Kahlan schaute zu, wie die schier endlose Ebene gemächlich zu beiden Seiten des Wagens vorüberglitt. Die wabernde Hitze schien den Horizont zu verflüssigen und den Wüstenboden stellenweise in flirrende Pfützen zu verwandeln, die langsam himmelwärts zu treiben schienen. Nach wie vor war nirgends eine Spur von Bewuchs zu erkennen, mittlerweile jedoch stieg das Gelände, jetzt, da sie den Bergen immer näher kamen, allmählich an. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder auf Leben stoßen würden, auch wenn im Augenblick noch nichts darauf hinzudeuten schien.
    »Eins begreife ich nicht recht«, meinte Jennsen. »Du hast mir erzählt, ich soll in Dingen, die mit Magie zu tun haben, niemals überstürzt handeln, es sei denn, ich wüßte genau, was dabei herauskommt. Du sagtest, es sei gefährlich, und man sollte in Dingen der Magie niemals etwas unternehmen; solange man sich der Folgen nicht sicher ist.«
    Kahlan wußte nur zu gut, worauf Jennsen hinauswollte. »Ja, das ist richtig.«
    »Nun, das vorhin schien mir genau einer dieser Versuche mit Ungewissem Ausgang zu sein, vor denen du mich gewarnt hast.«
    »Aber ich habe dir auch erklärt, daß man bisweilen gar keine andere Wahl hat, als schnell zu handeln, und nichts anderes hat Richard getan. Ich kenne ihn, er hat nach bestem Ermessen gehandelt.«
    Jennsen schien damit zufrieden. »Ich wollte nicht andeuten, er habe einen Fehler gemacht. Ich meinte nur, daß ich es nicht begreife. Mir kam es jedenfalls ziemlich leichtsinnig vor. Woher soll ich wissen, was du meinst, wenn du mir sagst, ich soll nicht leichtsinnig handeln, wenn es doch um Magie geht?«
    Kahlan lächelte. »So ist es nun einmal, wenn man mit Richard zusammen ist; die Hälfte der Zeit weiß ich nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Wie oft habe ich schon gedacht, er handelt leichtsinnig, und dann stellte sich heraus, daß er nicht nur genau das Richtige getan hatte, sondern sogar das einzig Mögliche. Nicht zuletzt deswegen wird er schließlich der Sucher genannt. Ich bin sicher, er hat vorhin Dinge gespürt und berücksichtigt, die selbst mir verborgen geblieben waren.«
    »Aber woher weiß er diese Dinge? Wie kann er so genau wissen, was er tun muß?«
    »Oft ist er ebenso verwirrt wie du oder selbst ich; gleichzeitig aber ist er auch ganz anders als wir und verspürt eine Gewißheit, die wir einfach nicht kennen.«
    »Anders?«
    Kahlan sah die junge Frau an, betrachtete ihr rotes, in der Nachmittagssonne leuchtendes Haar. »Er ist mit beiden Seiten der Gabe geboren - alle anderen, die in den letzten dreitausend Jahren mit der Gabe geboren wurden, besaßen nur additive Magie. Einige wenige, wie Darken Rahl und die Schwestern der Finsternis, haben sich zuweilen subtraktiver Magie bedienen können, allerdings nur mit Hilfe des Hüters. Richard ist der Einzige, der bereits mit subtraktiver Magie auf die Welt gekommen ist.«
    »Das hast du gestern Abend auch schon erzählt, aber ich habe von Magie keine Ahnung, deshalb weiß ich nicht, was es bedeutet.«
    »Mit absoluter Gewißheit wissen wir das selbst nicht. Additive Magie benutzt Vorhandenes, um es zu verstärken oder auf bestimmte Weise zu verändern. Die Magie des Schwertes der Wahrheit zum Beispiel bedient sich des Zorns seines

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