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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Trägers und verstärkt ihn, bis etwas Neues daraus entsteht. So können die mit der Gabe Gesegneten mit additiver Magie zum Beispiel Kranke heilen.
    Subtraktive Magie dagegen dient der Vernichtung, der Zerstörung. Sie vermag Dinge in Nichts zu verwandeln. Laut Zedd ist subtraktive Magie das Gegenstück der additiven, so wie der Tag das Gegenstück der Nacht ist. Und doch sind beide Teil eines Ganzen.
    Die subtraktive Magie zu beherrschen, wie Darken Rahl dies konnte, ist eine Sache, etwas völlig anderes dagegen ist es, mit ihr geboren zu sein.
    Vor langer Zeit war es, im Gegensatz zu heute, durchaus üblich, mit beiden Seite der Gabe auf die Welt zu kommen. Eine der Folgen des Großen Krieges damals war daß man eine Barriere errichtete, die die Neue Welt von der Alten trennte - ein Maßnahme, die über viele Jahre den Frieden sicherte. Doch seitdem haben sich die Dinge geändert: Nicht nur sind die mit beiden Seiten der Gabe Geborenen äußerst selten geworden, sondern diese wenigen haben die subtraktive Seite der Gabe auch nicht mehr weitervererbt.
    Richard stammt von zwei Geschlechtern von Zauberern ab, von Darken Rahl und von seinem Großvater Zedd. Darüber hinaus ist er seit Jahrtausenden der Erste, der mit beiden Seiten der Gabe geboren wurde.
    Die Gesamtheit unserer Talente bestimmt über unser Vermögen, auf bestimmte Situationen zu reagieren. Nur wissen wir eben nicht, wie die beiden Seiten der Gabe sich auf Richards Vermögen auswirken, eine Situation so zu durchschauen, daß er das Notwendige tut. Ich vermute, daß die Gabe sein Handeln bestimmt, möglicherweise sogar in stärkerem Maße, als er selbst glaubt.«
    Jennsen stieß einen besorgten Seufzer aus. »Wie kam es eigentlich, daß diese Grenze nach dieser langen Zeit gefallen ist?«
    »Richard hat sie zerstört.«
    Jennsen hob erstaunt den Kopf. »Dann stimmt es also doch. Sebastian hat mir nämlich erzählt, daß Lord Rahl - also Richard - die Grenze niedergerissen hat, und zwar damit er in die Alte Welt eindringen und sie erobern kann.«
    Die Unterstellung war so ungeheuerlich, daß Kahlan nur darüber lächeln konnte. »Aber das glaubst du doch nicht etwa, oder?«
    »Nein, jetzt nicht mehr.«
    »Im Grunde ist es genau umgekehrt: Jetzt, da die Grenze gefallen ist, fällt die Imperiale Ordnung in die Neue Welt ein und ermordet oder versklavt jeden, der sich ihr dabei in den Weg zu stellen versucht.«
    »Gibt es denn gar keinen Ort, wo die Menschen in Sicherheit leben können? Wo wir in Sicherheit leben können?«
    »Nein - nicht, solange man diesen Leuten nicht Einhalt geboten und sie zurückgejagt hat.«
    Jennsen dachte einen Moment darüber nach. »Aber wenn der Fall der Grenze der Imperialen Ordnung die Eroberung der Neuen Welt erst ermöglicht hat, warum hat Richard sie dann überhaupt zerstört?«
    Kahlan hielt sich mit einer Hand an der Seitenwand des Wagens fest, als dieser über eine Unebenheit im Gelände holperte. Den Blick starr nach vorn gerichtet, betrachtete sie Richard, der durch die gleißende Helligkeit dieser Ödnis stapfte.
    »Er hat es meinetwegen getan«, antwortete Kahlan mit ruhiger Stimme. »Es war einer dieser Fehler, über die wir soeben gesprochen haben.« Sie seufzte erschöpft. »Einer dieser Versuche mit Ungewissem Ausgang.«

8
    Richard ging in die Hocke und besah sich die merkwürdige Stelle auf dem felsigen Untergrund. Er hatte schon wieder pochende Kopfschmerzen, bemühte sich aber nach Kräften, sie zu ignorieren. Mittlerweile kamen und gingen die Kopfschmerzen ohne erkennbaren Anlaß, so daß er gelegentlich schon zu der Annahme neigte, ihre Ursache sei vielleicht doch die unerträglichen Hitze und nicht seine Gabe.
    Während er jetzt die Spuren auf dem Boden betrachtete, waren seine Kopfschmerzen schlagartig vergessen. Irgend etwas an dem felsigen Boden kam ihm vertraut vor - nicht einfach nur vertraut, sondern beunruhigend vertraut.
    Ein paar halb von langen Strähnen zottigen Fells bedeckte Hufe blieben in erwartungsvoller Haltung neben ihm stehen. Betty, in der Hoffnung, etwas zu fressen oder doch wenigstens ein wenig Zuneigung zu ergattern, stupste ihn behutsam mit dem Kopf an.
    Nachdem sie zwei Tage lang leidend im Wagen gelegen und jegliche Nahrung verweigert hatte, schien sich die Ziege allmählich vom Verlust ihrer beiden Jungen zu erholen und zu neuem Leben zu erwachen. Mit ihrem Appetit war offenkundig auch ihre Neugier zurückgekehrt. Ganz besonders liebte sie es, Richard auf seinen

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