Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
gerade hinbewegten und sein rasiermesserscharfer Stahl sie bereits erwartete.
    Er verschwendete keine Energie auf übertriebene Bewegungen oder unbedachte Hiebe, sondern führte seine Klinge mit tödlicher Meisterschaft. Nie versuchte er jemanden zu übertrumpfen, um ihm zu zeigen, daß er besser war; er tötete seine Gegner einfach, ohne ihnen eine Chance zur Gegenwehr zu lassen. Er streckte sie nieder, ehe sie es konnten. Mit seinem Entschluß zu kämpfen hatte er sich auf den Tanz mit dem Tod eingelassen. Auf dieses Ausmaß entfesselter Gewalt waren sie nicht vorbereitet.
    Als seine Manner über die Soldaten herfielen, erhob sich ein einziger, tosender Schrei, der, während sie einer nach dem anderen fielen, den Morgen erfüllte.
    Dann erblickte er einen Soldaten, der wie ein Offizier aussah, fuhr herum und preßte ihm sein Schwert an die Kehle.
    »Wo sind Nicholas und die Mutter Konfessor?«
    Statt einer Antwort versuchte der Mann, seinen Arm zu packen. Er war nicht annähernd schnell genug. Richard zog ihm das Schwert quer über den Hals, enthauptete ihn damit beinahe und wirbelte noch im selben Atemzug herum, als sich von hinten jemand auf ihn zu stürzen versuchte. Bei dem Versuch, Richards Klinge auszuweichen, blieb er jählings stehen, nur um mitten ins Herz getroffen zu werden.
    Das Gemetzel tobte unvermindert weiter und verlagerte sich, je mehr Verteidiger von seinen Männern niedergemacht wurden, allmählich tiefer zwischen die Häuser. Unterdessen hatte jedoch der Lärm des Zusammenpralls weitere, in mehrere Schichten aus Lederharnischen, Kettenhemden, Fellen und Waffengurten gehüllte Krieger aus ihren Unterkünften hervorgelockt, wüst aussehende Gestalten, denen blanke Mordgier ins Gesicht geschrieben stand.
    Als sie heranstürmten, griff Richard sich jeden heraus, der dem Aussehen nach ein Offizier sein konnte, doch keiner von ihnen vermochte ihm eine Antwort zu geben, keiner kannte Nicholas’ und Kahlans Aufenthaltsort.
    Aber die Soldaten waren nicht Richards einziger Gegner: Er hatte auch mit seinem Schwindelgefühl zu kämpfen. Die Konzentration auf den Tanz mit dem Tod und die Lehren, die ihm sein Schwert in der Vergangenheit erteilt hatte, half ihm, die Wirkung des Gifts zu überwinden. Auch wenn sich die nötige Kraft und Ausdauer dadurch nicht auf Dauer ersetzen lassen würden - im Augenblick genügte es!
    Ein wenig überrascht vermerkte er wie großartig seine Männer sich schlugen und einander nach Kräften unterstützten, je tiefer sie in die feindlichen Linien vordrangen. Dieser Kampfstil, bei dem sich individuelle Stärken ergänzten, ermöglichte es ihnen, sich in vielen Fällen zu behaupten, wo ein Einzelner gescheitert wäre.
    Gleichwohl waren einige seiner Männer gefallen; der völlig überrumpelte Feind jedoch erlebte ein Gemetzel. Den Soldaten der Imperialen Ordnung mangelte es an ehrlicher, beherzter Entschlossenheit, Richards Männern dagegen keineswegs. Die Ordenstruppen waren kaum mehr als eine Bande primitiver Schläger, denen man völlig freie Hand gelassen hatte, nun aber sahen sie sich Kriegern gegenüber, die entschlossen waren, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Die Gegenwehr der Ordenssoldaten, die jede planvoll koordinierte Verteidigung vermissen ließ, war wenig mehr als der ungeordnete Versuch, ihre eigene Haut zu retten, während Richards Krieger ein klar umrissenes Ziel vor Augen hatten: die völlige Vernichtung der gesamten gegnerischen Streitmacht.
    Plötzlich hörte Richard Cara aus einer schmalen Lücke zwischen zwei Häusern beharrlich seinen Namen rufen. Im ersten Moment dachte er, sie wäre in Schwierigkeiten, doch als er um die Ecke bog, sah er einen kräftigen Mann vor ihr auf den Knien liegen. Eine Hand in seinem fettigen, schwarzen Haar, hatte sie ihm den Kopf in den Nacken gerissen. Eines seiner Ohren protzte mit einer Reihe Silberringe. Cara presste ihm den Strafer an den Hals. Blut troff von seinem Kinn herab.
    »Sag es ihm!«, schrie sie ihn an, als Richard herbeigeeilt kam.
    »Ich weiß nicht, wo sie sind!«
    In einem Wutanfall rammte Cara ihm die Spitze ihres Strafers gegen den Schädel. Ein Ruck ging durch seinen Körper, während seine Arme unter dem niederschmetternd schmerzhaften Schock, der ihm keinen Schrei, sondern nur ein tonloses Keuchen entlockte, zu zittern begannen. Er verdrehte die Augen. Cara zog ihn an seinen verfilzten Haaren rückwärts über ihr Knie, um zu verhindern, daß er in sich zusammensackte.
    »Sag es ihm«, knurrte

Weitere Kostenlose Bücher