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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aussehende Frau mit finsterer Miene und einem langen Messer in der Hand.
    »Ihr Mörder!«, geiferte sie, daß ihr glattes Haar von einer Seite auf die andere geschleudert wurde. »Ihr seid erfüllt von Haß!«
    Der Boden rings um Ann und diese Frau wölbte sich, Erdbrocken und Grasstücke flogen in die Luft. Ann, die Hexenmeisterin, versuchte offenbar, sich ihrer Angreiferin zu erwehren, doch die war damit nicht zu beeindrucken. Nathan, etwas seitlich neben Ann, warf sich sofort dazwischen und durchbohrte die Frau ohne großes Federlesens mit dem Schwert. Ann starrte auf die tote Frau hinunter, ehe sie Nathan mit mißbilligendem Blick musterte. »Flott bist du, das muß man dir lassen.«
    Nathan schmunzelte über ihren privaten Scherz. »Ich sagte doch, sie sind immun gegen Magie.«
    »Nathan«, warf Richard ein, »ich verstehe noch immer nicht …«
    »Komm her, meine Teure«, unterbrach ihn Nathan, drehte sich um und machte ein Zeichen. Sogleich kam Jennsen hinter dem Gebäude hervorgelaufen und schlang ihre Arme um Richard.
    »Ich bin so froh, daß du wohlauf bist«, sagte sie. »Du bist hoffentlich nicht böse auf mich. Gerade warst du mit den Männern aufgebrochen, da tauchte Nathan plötzlich im Wald auf. Ich hab ihn sofort wiedererkannt - aus dem Palast des Volkes in D’Hara. Ich wußte, er ist ein Rahl, also habe ich ihm unsere Situation geschildert. Er und Ann haben sofort ihre Hilfe angeboten, und dann sind wir so schnell es ging hierher geeilt.«
    Jennsen sah Richard abwartend in die Augen, bis er ihr schließlich mit einer Umarmung ihre Besorgnis nahm.
    »Das hast du ganz richtig gemacht«, erklärte er. »Du hast in einer unvorhersehbaren Situation deinen Verstand gebraucht.«
    Jetzt, da der Höhepunkt des Gefechts vorüber war, fühlte er sich schwindliger als je zuvor - so sehr, daß er sich bei Tom aufstützen mußte.
    Nathan legte Richards anderen Arm über seine Schulter. »Wie ich höre, hast du Schwierigkeiten mit deiner Gabe. Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Dafür ist keine Zeit. Nicholas der Schleifer hat Kahlan in seiner Gewalt. Ich muß sie finden, sonst …«
    »Spiel nicht den Narren«, fiel Nathan ihm ins Wort. »Deine Gabe wieder ins Lot zu bringen wird nicht lange dauern. Du brauchst die Hilfe eines Zauberers, um wieder über sie verfügen zu können - so wie letztes Mal, als ich dir geholfen habe -, oder du wirst überhaupt niemandem mehr helfen können. Komm jetzt, wir bringen dich in eines dieser Häuser, wo es ruhig ist. Dann kann ich dich wenigstens von dieser einen Sorge erlösen.«
    Natürlich wußte er, daß Nathan Recht hatte. Er hätte vor Erleichterung weinen mögen, daß ihm endlich jemand half. Wer, wenn nicht ein Zauberer, konnte ihm helfen, seine Gabe wieder unter Kontrolle zu bekommen?
    Richard hatte auf eine solche Gelegenheit nicht einmal mehr zu hoffen gewagt. »Aber beeil dich bitte«, bat er Nathan.
    Nathan setzte das ihm eigene, typisch rahlsche Lächeln auf. »Komm jetzt. Deine Gabe wird im Handumdrehen wiederhergestellt sein.«
    »Danke, Nathan«, murmelte Richard, während er sich von dem hünenhaften Propheten durch eine nahe Tür helfen ließ.

60
    Nathan war es gewesen, der Richard damals über seine Gabe aufgeklärt hatte, der ihm erklärt hatte, daß Kriegszauberer wie Richard nicht wie gewöhnliche Zauberer waren. Statt das Energiezentrum in ihrem Innern anzuzapfen, steuerten sie ihren Willen über ihre Gefühle.
    Es war ihm nicht leicht gefallen, diese Vorstellung zu begreifen. Nathan war es auch gewesen, der Richard erklärt hatte, seine Kraft funktioniere über seinen Zorn.
    »Verliere dich in meinen Augen«, forderte Nathan ihn mit ruhiger Stimme auf.
    Richard wußte, er mußte versuchen, seine Sorge um Kahlan abzustreifen.
    Bemüht, so gleichmäßig wie möglich zu atmen, um nicht husten zu müssen, blickte er in Nathans himmelblaue Augen. Nathans Blick schien ihn in sich hineinzuziehen; es war als stürze er nach oben in einen wolkenlosen, blauen Himmel. Sein Atem ging in abgehackten Stößen, und das ganz ohne sein Zutun. Er spürte Nathans gebieterische Worte mehr, als daß er sie hörte.
    »Rufe den Groll herbei, Richard. Rufe deinen Zorn herbei. Rufe deinen Haß und deine Wut.«
    Ihm drehte sich der Kopf. Er konzentrierte sich darauf, seinen Ärger herbeizurufen, dachte an Nicholas, der Kahlan in seiner Gewalt hatte, und hatte keine Mühe, seinen Zorn abzurufen.
    Er spürte eine zweite Kraft innerhalb seiner eigenen, so als sei er im Begriff

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