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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gift hinein. Ursprünglich hatte ich vor, Euch beide zu vergiften, den Lord Rahl und auch Euch, Mutter Konfessor aber Ihr hattet Euer eigenes Wasser und lehntet ab, als er Euch von seinem anbot. Aber das spielt vermutlich keine Rolle; es wird wohl auch so funktionieren.«
    Kahlan konnte sich keinen Reim auf sein Geständnis machen. »Du hattest also vor, uns beide umzubringen, konntest dann aber nur Richard vergiften.«
    »Umzubringen …?« Die Vorstellung ließ Owen erschrocken aufsehen. Er schüttelte entschieden den Kopf. »Aber nein, ganz und gar nicht, Mutter Konfessor. Ich hatte schon vorher versucht, Euch zu erreichen, aber dann kamen mir diese Männer zuvor und überfielen Euer Lager. Ich mußte doch Lord Rahl das Gegenmittel bringen.«
    »Verstehe. Du wolltest ihn retten - nachdem du ihn vergiftet hattest!«
    Owen schien ihr gar nicht zuzuhören. »Und Ihr wart einfach fort -weitergezogen; ich wußte doch nicht in welche Richtung Ihr weitergereist wart. Es war schwierig, in der Dunkelheit Euren Wagenspuren zu folgen, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich mußte laufen, um Euch einzuholen - noch dazu in ständiger Angst vor den Riesenkrähen. Aber ich wußte nur eins: Bis heute Abend mußte ich Euch eingeholt haben. Länger durfte ich auf keinen Fall warten. Ich hatte Angst, aber ich mußte unbedingt zu Euch.«
    Die ganze Geschichte ergab in Kahlans Augen keinen Sinn.
    »Du gehörst also zu den Zeitgenossen, die ein Feuer anzünden, Alarm schlagen und anschließend beim Löschen helfen - und das alles nur, um als Held dazustehen.«
    Verwirrt schüttelte Owen den Kopf. »Nein, nein, nichts dergleichen. Ganz und gar nicht - ich schwöre es. Ich habe das nur äußerst ungern getan, wirklich. Äußerst ungern.«
    »Wieso hast du ihn dann überhaupt vergiftet?«
    Verzweifelt verknitterte Owen seine dünne Jacke mit beiden Händen, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. »Wir müssen ihm das Gegenmittel geben, Mutter Konfessor, jetzt gleich, sonst stirbt er. Die Zeit ist schon sehr knapp.« Er faltete die Hände wie zum Gebet und richtete den Blick gen Himmel. »Gütiger Schöpfer, bitte gib, daß es noch nicht zu spät ist, bitte.« Er streckte die Hand nach Kahlan aus, wie um sie in sein inständiges Gebet einzuschließen und sie von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen, doch ihr Gesichtsausdruck ließ ihn seine Hand wieder zurückziehen. »Wir dürfen nicht länger warten, Mutter Konfessor. Ich schwöre, ich habe versucht, Euch früher zu erreichen. Wenn Ihr nicht augenblicklich dafür sorgt, daß er seine Medizin einnimmt, bedeutet das sein Ende. Dann ist alles verloren - und alles wäre umsonst gewesen!«
    Kahlan war unschlüssig, ob sie ihm trauen durfte; schließlich ergab es keinen Sinn, jemanden zu vergiften und ihn anschließend wieder zu retten. »Wo ist dieses Gegengift?«
    »Hier.« Hastig zog Owen eine winzige Phiole aus der Innentasche seiner Jacke. »Hier ist es. Bitte, Mutter Konfessor.« Er hielt ihr das rechteckige Glasfläschchen hin. »Er muß es sofort einnehmen. Bitte, beeilt Euch, sonst stirbt er.«
    »Oder aber dieses Mittel tötet ihn.«
    »Wenn ich ihn hatte töten wollen, hätte ich es tun können, als ich das Gift heimlich in seinen Wasserschlauch füllte. Ich hätte eine größere Menge nehmen oder noch einfacher, ich hätte gar nicht erst mit dem Gegenmittel herzukommen brauchen. Ich bin kein Mörder, ich schwöre es Euch - deswegen mußte ich ja überhaupt zu Euch.«
    Owens wirres Gerede war nicht eben dazu angetan, seine Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Kahlan war von seinem Angebot nicht überzeugt; andererseits konnte Richard sein Leben verlieren, wenn sie die falsche Entscheidung traf.
    »Ich finde, wir sollten Richard das Gegengift geben«, sagte Jennsen leise.
    »Wieder so ein Versuch mit ungewissem Ausgang?«, fragte Kahlan.
    »Du sagest doch selbst, daß man manchmal keine andere Wahl hat, als prompt zu handeln; aber auch dann muß man es nach bestem Ermessen und unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse und Erfahrungen tun. Vorhin, im Wagen, hörte ich Cara zu dir sagen, sie wisse nicht, ob Richard die Nacht überleben wird. Und jetzt behauptet Owen, ein Gegenmittel zu besitzen; ich finde, dies ist eine jener Situationen, in denen unverzügliches Handeln geboten ist.«
    »Falls jemand meine Meinung hören will«, setzte Tom in vertraulichem Ton hinzu, »dann muß ich ihr Recht geben. Ich sehe wirklich keine andere Möglichkeit. Aber wenn Ihr einen anderen Weg

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