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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wißt, Lord Rahl zu retten, dann wäre dies wohl der rechte Augenblick, damit herauszurücken.«
    Doch abgesehen von dem Besuch bei Nicci hatte Kahlan keine Alternative parat, und diese Hoffnung schien sich mehr und mehr als nichtig zu erweisen.
    »Mutter Konfessor«, warf Friedrich begütigend ein, »Ich finde auch, er hat Recht. Wenn Ihr ihm das Mittel gebt, dann in der Gewißheit, daß wir uns alle einig waren, es sei die bestmögliche Lösung.«
    Mit anderen Worten: Niemand würde ihr einen Vorwurf machen, wenn Richard durch das Gegengift ums Leben käme.
    »Wie viel sollen wir ihm einflößen?«, fragte Jennsen.
    Owen eilte zu ihr hin. »Das ganze Fläschchen. Zwingt ihn, alles hinunterzuschlucken.« Er drückte Kahlan die Phiole in die Hand. »Beeilt Euch.«
    »Du hast ihm großes Leid zugefügt«, erklärte Kahlan im Tonfall einer unverhohlen Drohung. »Dein Gift hat ihm ungeheure Schmerzen bereitet. Er hat Blut gespuckt und vor Schmerzen mehrmals das Bewußtsein verloren. Es wäre ein Irrtum zu glauben, er werde dir das je vergessen oder womöglich sogar dankbar sein, daß du zurückgekommen bist, um ihm das Leben zu retten.«
    Dann entfernte sie den Korken mit den Zähnen und spuckte ihn aus. Vorsichtig, um ja keinen Tropfen des Gegenmittels zu verschütten, setzte sie Richard das Fläschchen an die Lippen und kippte es. Sie sah zu, wie die Flüssigkeit seine Lippen benetzte, neigte seinen Kopf weiter nach hinten, so daß sein Mund sich ein wenig weiter öffnete, und neigte das Fläschchen stärker. Behutsam träufelte sie ihm einige Tropfen der klaren Flüssigkeit in den Mund.
    Nichts deutete darauf hin, daß der Inhalt des Fläschchens tatsächlich ein Gegenmittel war; die Flüssigkeit war vollkommen farblos und hatte ebenso gut Wasser sein können. Als Richard die Lippen ein paar Mal schmatzend öffnete und schloß und die Menge, die sie ihm eingeflößt hatte, hinunterschluckte, roch Kahlan an der kleinen Phiole. Die Flüssigkeit verströmte einen zarten Zimtgeruch.
    Sie träufelte noch etwas mehr in Richards geöffneten Mund. Er hustete, schluckte es aber schließlich hinunter. Mit dem Finger wischte Kahlan einen Tropfen auf, der ihm übers Kinn gelaufen war, und beförderte ihn in den Mund zurück. Mit ängstlich pochendem Herzen schüttete sie ihm die restliche Flüssigkeit hinter die halb geöffneten Lippen. Das leere Fläschchen zwischen Daumen und Zeigefinger, drückte sie Richards Unterkiefer nach oben, legte seinen Kopf in den Nacken und zwang ihn so zu schlucken.
    Sie seufzte erleichtert, als er das Mittel nach mehrfachem Schlucken vollständig zu sich genommen hatte.
    »Habt Ihr ihm auch wirklich alles gegeben? Hat er das Fläschchen vollständig geleert?«, wollte Owen wissen.
    Prompt war Caras Strafer zur Hand. Owen, in seiner übereifrigen Sorge um Richard, hielt inne, als Cara ihm den Strafer gegen die Schulter rammte.
    Er torkelte einen Schritt zurück. »Entschuldigung.« Er rieb sich die Schulter, wo Caras Strafer ihn getroffen hatte. »Ich wollte doch nur nachsehen, wie es ihm geht. Ich hatte nichts Böses im Sinn. Mir ist sehr daran gelegen, daß er wieder gesund wird, das schwöre ich.«
    Kahlan starrte ihn völlig entgeistert an. Caras Blick wanderte erst zu ihrem Strafer, dann wieder zurück zu ihm.
    Der Strafer hatte bei ihm nicht funktioniert; seine Magie hatte ihm nichts anhaben können.
    Selbst Jennsen starrte Owen unverhohlen an; offenbar war er vom gleichen Schlag wie sie - eine Säule der Schöpfung, von der Gabe völlig unbefleckt und immun gegen Magie.
    Eigentlich hätte ihn der Strafer auf die Knie zwingen müssen.
    »Richard hat das Gegenmittel vollständig getrunken; jetzt muß es erst einmal wirken. Ich denke, in der Zwischenzeit sollten wir sehen, daß wir ein wenig Schlaf bekommen.« Kahlan machte Cara ein Zeichen mit dem Kopf. »Würdet Ihr Euch um die Einteilung der Wachen kümmern? Ich bleibe bei Richard.«
    Cara nickte. Sie warf Tom einen Blick zu, der sofort verstand.
    »Owen«, sagte Tom, »warum kommst du nicht her zu mir und schläfst heute Nacht hier drüben, gleich neben diesem Burschen.«
    Owen erbleichte, als er den Gesichtsausdruck des D’Haraners sah und ihm klar wurde, daß dies kein Angebot war, das er ablehnen konnte. »Also gut, einverstanden.« Er wandte sich wieder Kahlan zu. »Ich werde beten, daß er das Gegenmittel rechtzeitig bekommen hat. Ich werde für ihn beten.«
    »Bete lieber für dich selbst«, erwiderte sie.
    Nachdem sich alle entfernt

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