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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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setzen, »seid so nett und bringt ihn her, ja?«
    »Mit Vergnügen«, sagte sie und machte sich auf den Weg quer durch ihr Lager. »Vergesst nicht, ihn über Owen aufzuklären«, rief sie Kahlan noch zu.
    »Mich aufklären worüber?«
    Kahlan beugte sich ganz nah zu ihm, während sie Cara zusah, die Owen unsanft auf die Beine half. »Owen ist von der Gabe völlig unbefleckt - wie Jennsen.«
    Richard fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und versuchte zu begreifen, was sie da soeben gesagt hatte. »Willst du damit etwa andeuten, er ist ebenfalls mein Halbbruder?«
    Kahlan zuckte die Achseln. »Das wissen wir nicht, bisher wissen wir nur, daß er völlig unbefleckt von der Gabe ist.« Ihre Stirn legte sich in kleine Falten. »Übrigens, drüben, in unserem vorherigen Lager, wo uns diese Kerle überfallen haben, wolltest du mir gerade etwas Wichtiges erzählen, auf das du beim Verhör des Mannes, den ich berührt hatte, gestoßen warst, bist aber nicht mehr dazu gekommen.«
    »Richtig.« Richard kniff die Augen zusammen und versuchte, sich zu erinnern, was der Mann ihnen erzählt hatte. »Es ging um den Mann, der ihm seiner Darstellung gemäß den Befehl gegeben hatte, uns zu überfallen: Nicholas … Nicholas irgendwie.«
    »Der Schleifer«, half Kahlan ihm. »Nicholas, der Schleifer.«
    »Richtig. Dieser Nicholas hat ihm offenbar erklärt, wo er uns finden kann - am Ostrand der Wüste, unterwegs in nördlicher Richtung. Ich frage mich, woher er das wissen konnte.«
    Kahlan ließ sich die Frage ausgiebig durch den Kopf gehen. »Wenn ich es mir recht überlege, konnte er es eigentlich gar nicht wissen. Wir sind keiner Menschenseele begegnet - jedenfalls nicht wissentlich -, die ihm unseren Standort hätte verraten können. Selbst wenn uns jemand gesehen hätte, wären wir zum Zeitpunkt, da der Betreffende unseren Standort gemeldet und Nicholas diese Männer geschickt hätte, längst schon wieder ganz woanders gewesen. Es sei denn, dieser Nicholas befindet sich ganz in der Nähe.«
    »Die Riesenkrähen«, sagte Richard. »Es kann nur so sein, daß er selbst es ist, der uns mit Hilfe der Riesenkrähen beobachtet. Sonst haben wir niemanden gesehen. Dadurch konnte er, als er den Befehl zum Überfall gab, den Männern gleichzeitig unsere Position angeben.«
    Richard erhob sich, als der Mann sich näherte.
    »Lord Rahl«, rief Owen, die Arme in einer erleichterten Geste ausgebreitet, und beschleunigte seine Schritte. Cara hielt ihn mit der Hand an der Schulter seiner Jacke fest, um ihn zurückzuhalten. »Ich bin so erleichtert, daß es Euch wieder besser geht. Es war nicht meine Absicht, Euch mit dem Gift so große Schmerzen zu bereiten - es wäre nie so weit gekommen, wenn Ihr das Gegenmittel eher erhalten hättet. Ich hatte schon früher versucht, zu Euch zu stoßen - es war meine feste Absicht, ich schwöre es.« Er legte ein verhaltenes Lächeln in den bittenden Blick, mit dem er Kahlan ansah. »Die Mutter Konfessor ist bereits im Bilde; sie weiß, wovon ich rede.«
    Kahlan verschränkte die Arme vor der Brust und sah unter ihrer gerunzelten Stirn zu Richard hoch. »Du mußt wissen, es ist nämlich unsere Schuld, daß Owen es nicht geschafft hat, mit dem Gegenmittel früher zu uns zu stoßen. Owen kam in der festen Absicht in unser letztes Lager, uns das Gegenmittel für dich auszuhändigen, mußte dann aber feststellen, daß wir all diese Männer umgebracht hatten und anschließend einfach aufgebrochen waren. Ihn trifft also keine Schuld - er war bester Absicht und hat nichts unversucht gelassen; nur haben wir ihm leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie gedankenlos von uns.«
    Richard starrte sie an, unsicher, ob Kahlan ihm lediglich eine vor Sarkasmus triefende Zusammenfassung von Owens Worten oder eine wahrheitsgemäße Darstellung seiner Ausrede gab - oder ob er womöglich noch nicht wieder bei klarem Verstand war.
    Richards Stimmung wurde so düster wie die tiefhängende Wolkendecke.
    »Du hast mich also vergiftet«, wandte er sich schließlich an Owen, nur um sicherzugehen, daß er die Geschichte richtig verstanden hatte, »anschließend wolltest du ein Gegenmittel zu unserem Lagerplatz bringen, aber als du dort eintrafst, bist du auf die Männer gestoßen, die uns überfallen hatten, und mußtest feststellen, daß wir längst aufgebrochen waren.«
    »Ja.« Seine Freude über Richards korrekte Zusammenfassung erlosch schlagartig. »Natürlich war mit einer derartigen Barbarei seitens der Unerleuchteten

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