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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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versperrte Kahlan die Sicht auf den Fremden. Kahlan versuchte, sie zur Seite zu schieben, doch die Mord-Sith war darauf vorbereitet und behauptete tapfer ihre Stellung. Cara packte Kahlan bei den Schultern und schob sie gewaltsam drei Schritte weit zurück.
    »Nicht, Mutter Konfessor. Das solltet Ihr nicht tun.«
    Kahlan war noch immer ganz auf Owen fixiert, auch wenn ihr die Sicht auf ihn genommen war. »Geht mir aus dem Weg.«
    »Nein. So wartet doch.«
    »Hinweg!« Kahlan versuchte erneut Cara zur Seite zu stoßen, doch die stand mit gespreizten Beinen da und ließ sich keinen Zoll bewegen. »Cara!«
    »Nein. Hört mir zu.«
    »Aus dem Weg, Cara!«
    »Nein. So hört doch endlich zu!«
    Kahlan schäumte vor Wut. »Was erlaubt Ihr Euch!«
    »Hört Euch doch erst einmal an, was er zu sagen hat. Er wird einen Grund gehabt haben herzukommen. Wenn er fertig ist, könnt Ihr, wenn Ihr wollt, Eure Kraft immer noch gebrauchen, oder mir erlauben, ihn zum Schreien zu bringen, bis sich der Mond die Ohren zuhält, aber zuvor müssen wir uns anhören, was er zu sagen hat.«
    »Ich werde schon sehr bald wissen, was er zu sagen hat, und es wird die Wahrheit sein. Denn wenn ich ihn berühre, wird er ein umfassendes Geständnis ablegen.«
    »Und wenn Lord Rahl deswegen stirbt? Sein Leben steht auf dem Spiel. Das müssen wir zuallererst bedenken.«
    »Das tue ich ja. Weshalb, glaubt Ihr, tue ich das wohl?«
    Cara zog Kahlan zu sich heran, um ihr leise etwas zuzuflüstern. »Und was, wenn Eure Kraft den Mann aus irgendeinem Grund, den wir bislang nicht einmal kennen, tötet? Erinnert Ihr Euch noch, welche Folgen es hatte, als wir das letzte Mal nicht ganz im Bilde waren - damals, als Marlin Pickard behauptete, er habe die Absicht, Richard zu töten? Damals schien alles ganz einfach, genauso wie jetzt.
    Was, wenn jemand ganz bewußt darauf abzielt, daß Ihr diesen Mann berührt, und das Ganze nichts weiter ist als ein Trick und er selbst eine Art Köder? Ihr würdet Euch exakt so verhalten, wie dieser Jemand es geplant hat, und das wäre alles andere als ein simpler Schnitzer, der sich leicht wieder ausbügeln ließe. Ist Lord Rahl erst einmal tot, können wir ihn nicht wieder lebendig machen.«
    Cara hatte Tränen in ihren leidenschaftlichen blauen Augen, ihre kräftigen Finger gruben sich in Kahlans Schultern. »Was kann es schaden, ihn erst anzuhören, ehe Ihr ihn berührt? Anschließend könnt Ihr ihn meinetwegen berühren, falls Ihr es dann noch für nötig haltet - aber hört ihn zuvor wenigstens an. Ich flehe Euch an, als Schwester des Strafers, Mutter Konfessor, wartet noch - aus Rücksicht auf Lord Rahls Leben.«
    Mehr als alles andere war es Caras Abneigung gegen jede Art von Gewaltanwendung, die Kahlan innehalten ließ, denn normalerweise war sie nur zu bereit, Richard unter Anwendung körperlicher Gewalt zu beschützen.
    Im trüben Licht der Laterne versuchte Kahlan zu ergründen, was sich hinter Caras leidenschaftlichem Appell verbarg. Trotz ihrer Einwände war Kahlan unsicher, ob sie es sich erlauben konnte, das Risiko einzugehen und zu zögern.
    Sie sah Cara wieder in die Augen. »Also gut. Hören wir uns meinetwegen an, was er zu sagen hat.« Sie strich Cara mit dem Daumen eine Träne aus dem Gesicht, eine Träne der Angst um Richard, eine Träne der Angst, ihn zu verlieren. »Danke«, fügte sie leise hinzu.
    Cara nickte kurz, dann ließ sie von ihr ab, drehte sich um, verschränkte die Arme vor der Brust und heftete ihren durchdringenden Blick auf Owen.
    »Du tätest gut daran, dafür zu sorgen, daß ich es nicht bereue, sie zurückgehalten zu haben.«
    Owen ließ den Blick über die Gesichter der Umstehenden schweifen. Friedrich, Tom, Jennsen, Cara und Kahlan, sogar der unweit am Boden liegende Kerl, den Kahlan bereits berührt hatte, starrten ihn abwartend an.
    »Zunächst einmal, wie willst du Richard überhaupt vergiftet haben?«, fragte Kahlan.
    Owen benetzte seine Lippen; er hatte spürbar Angst, mit der Wahrheit herauszurücken, obwohl er offenbar aus eben diesem Grund zurückgekommen war. Schließlich senkte er den Blick und starrte auf den Boden.
    »Als ich die Staubfahne des Wagens sah und wußte, ich war ganz in Eurer Nähe, hab ich den letzten Rest meines Wassers fortgeschüttet; es sollte so aussehen, als wäre es mir ausgegangen. Nachdem Lord Rahl mich gefunden hatte, bat ich ihn um einen Schluck zu trinken. Als er mir daraufhin seinen Wasserschlauch reichte, gab ich unmittelbar vor dem Zurückgeben das

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