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Das Reigate-Rätsel

Das Reigate-Rätsel

Titel: Das Reigate-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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durch die Kantinen und gibt kleine Darstellungen zum besten. Er führt in seinem Käfig ein Tier mit sich, vor dem die Wirtin gehörigen Respekt hat, ein solches Tier hat sie vorher noch niemals gesehen. Sie meint, er benutze es für seine Auftritte. Soviel konnte mir also die Frau erzählen. Schließlich meinte sie noch, es sei überhaupt ein Wunder, daß dieser Mann lebensfähig sei, so verrenkt und verdreht seien seine Glieder. Manchmal spräche er auch in einer fremden Sprache vor sich hin, und vor zwei Nächten habe er im Bett gestöhnt und geweint. Geld schien der Mann genug zu haben, jedoch habe er ihr einmal ein falsches Geldstück gegeben, sagte die Frau. Sie' zeigte mir die Münze, Watson, es war eine indische Rupie.
    Mein lieber Freund, Sie sehen nun genau, wie die Dinge stehen und warum ich Sie brauche. Es ist ganz klar, daß an jenem Abend der Mann den beiden Frauen folgte, nachdem sie sich erst von ihm getrennt hatten. Es ist ebenfalls klar, daß er den Streit zwischen dem Ehepaar durch das erleuchtete Fenster mit angesehen haben muß. Er muß ins Zimmer gelangt sein und das Tier aus dem Käfig befreit haben. Alles das ist ganz klar. Aber er ist der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der uns sagen kann, was in jenem Zimmer geschehen ist.«
    »Und Sie werden ihn fragen?«
    »Aber ganz gewiß! - Aber nur im Beisein eines Zeugen!« »Und ich soll der Zeuge sein?«
    »Wenn Sie so gut sein wollen! Wenn er die Sache aufklären kann, gut und schön. Wenn nicht, brauchen wir einen Haftbefehl. «
    »Aber wie wollen wir wissen, daß wir ihn noch dort antreffen, wenn wir ankommen?«
    »Sie dürfen sicher sein, daß ich ein paar Vorsichtsmaßregeln getroffen habe. Ich habe einen meiner Baker-Street-Jungen ausgeschickt. Der wird ihn nicht aus den Augen lassen. Wo der Mann ist, da wird auch der Junge sein, wo immer er sich befindet, wird sich der Junge wie eine Klette an ihn hängen. Wir werden ihn morgen in der Hudson Street finden, Watson. Aber inzwischen mache ich mich selber strafbar, wenn ich Sie noch länger daran hindere, endlich ins Bett zu gehen.«
    Am nächsten Tag um die Mittagszeit befanden wir uns an dem Ort der Tragödie. Unter der Leitung meines Freundes gingen wir in die Hudson Street. Obgleich Holmes gute Übung hatte, seine Emotionen zu verbergen, konnte ich seinen akuten Zustand höchster Erregung gut an ihm spüren. Ich dagegen war mit einem halb sportlichen, halb vergnüglichen Gefühl erfüllt, einem Gefühl, das ich oft habe, wenn ich meinen Freund auf seinen Expeditionen begleiten kann.
    »Dies ist die Straße«, sagte er. Wir waren an eine kurze Durchgangsstraße gelangt, an der an den beiden Seiten einfache, zweistöckige Häuser standen.
    »Oh, da ist ja auch Simpson, um uns zu berichten!«
    »Er ist zu Hause, Mr. Holmes«, rief uns ein Straßenbengel zu, der auf uns zugelaufen war. »Gut gemacht, Simpson«, sagte Holmes und streichelte ihm über den Kopf. »Kommen Sie, Watson, dies ist das Haus. «
    Er schickte seine Karte hinauf, auf die er geschrieben hatte, daß wir in einer wichtigen Angelegenheit gekommen seien. Kurz darauf standen wir dem Mann gegenüber, um dessentwillen wir die Reise angetreten waren. Trotz des warmen Wetters hockte er dicht am Feuer, der kleine Raum selber war heiß wie ein Backofen. Der Mann saß zusammengesunken und verrenkt in seinem Sessel, er schien furchtbar deformiert zu sein. Aber das Gesicht, das er uns zuwandte, trug immer noch die Anzeichen einstmaliger Schönheit, auch wenn es jetzt dunkel und müde wirkte. Mißtrauisch sah er uns an. Ohne aufzustehen oder auch nur ein Wort zu sprechen, wies er auf zwei Stühle hin.
    »Sie sind Mr. Henry Wood und kommen aus Indien, nicht wahr?« sagte Holmes freundlich. »Ich bin gekommen, um mit Ihnen über den Tod von Colonel Barklay zu reden.«
    »Was soll ich damit zu tun haben?«
    »Da gibt es etwas, was ich gerne wissen möchte. Ihnen ist doch sicherlich klar, daß Mrs. Barklay, die anscheinend eine alte Bekannte von Ihnen ist, zur Zeit unter Mordverdacht steht?«
    Der Mann zuckte heftig zusammen.
    »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, sagte er. »Ich weiß auch nicht, was Sie vo n mir wissen oder was Sie von mir wollen. Aber wollen Sie mir schwören, daß es stimmt, was Sie mir da gerade erzählen?«
    »Sie warten nur darauf, bis sie das Bewußtsein wiedererlangt hat, dann werden sie sie verhaften.
    «
    »Mein Gott! Sie sind die Polizei?«
    »Nein.«
    »Was haben Sie mit der Sache zu tun?«
    »Es ist doch

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