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Das Reigate-Rätsel

Das Reigate-Rätsel

Titel: Das Reigate-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ein Licht schimmerte. Auf der anderen Seite entdeckte ich die roten Signallampen der Eisenbahn.
    Der Wagen, der mich hierher gebracht hatte, war längst außer Sichtweite. Immer noch überlegte ich mir, wo ich mich bloß befinden konnte. Plötzlich kam jemand aus der Dunkelheit auf mich zu. Als er näher kam, stellte sich heraus, daß es ein Eisenbahner war.
    >Können Sie mir sagen, wo ich mich hier befinde?< fragte ich. >Wandsworth Common<, sagte er.
    >Kann ich von hier aus einen Zug in die Stadt erreichen?<
    >Wenn Sie in Richtung Clapham Junction gehen<, sagte er, >dann können Sie vielleicht gerade noch den letzten Zug nach Victoria Station erwischen.<
    Das also war das Ende meines Abenteuers, Mr. Holmes. Ich weiß nicht, wo ich gewesen bin, und ich weiß nicht, mit wem ich gesprochen habe. Ich weiß nur, daß ich Ihnen alles erzählt habe, was ich erlebt habe. Eines jedoch kann ich mit großer Sicherheit sagen, es ist dort etwas sehr Böses im Gange. Ich möchte dem armen Mann helfen, wenn das irgendwie möglich ist. Am Morgen nach meinem Abenteuer habe ich die ganze Geschichte Mr. Mycroft erzählt, und natürlich habe ich auch die Polizei unterrichtet. «
    Aufmerksam hatten wir dieser seltsamen Geschichte gelauscht. Eine Weile saßen wir schweigend da. Schließlich sah Sherlock Holmes zu seinem Bruder herüber.
    »Irgendwelche Schritte unternommen?«
    Mycroft nahm die >Daily News< von einem kleinen Seitentisch.
    »Jeder, der Auskunft über den Verbleib eines griechischen Herrn namens Paul Karatides aus Athen geben kann, wird eine Belohnung erhalten. Mr. Karatides spricht kein Englisch. Ebenso ist eine Belohnung ausgesetzt für einen Hinweis auf den Verbleib einer jungen griechischen Frau, deren Vorname Sophie ist. X2473.«
    »Dieser Aufruf ist in allen Tageszeitungen erschienen, aber wir haben keine Antwort erhalten.«
    »Hast du die griechische Botschaft versucht?«
    »Ich habe mich erkundigt, sie wissen von nichts.«
    »Ein Telegramm an das Hauptquartier der griechischen Polizei in Athen.«
    »Sherlock hat das ganze Energiepotential der Familie geerbt«, wandte sich Mycroft an mich. »Ja, gut, du übernimmst den Fall und wir st sehen, was du draus machen kannst. «
    »Gewiß«, sagte mein Freund und erhob sich, »ich werde dich und Mr. Melas auf dem laufenden halten. In der Zwischenzeit, Mr. Melas, würde ich, wenn ich Sie wäre, sehr gut auf mich aufpassen, denn durch diese Anzeige wissen die Leute ganz genau, daß Sie sie verraten haben.«
    Wir gingen zusammen nach Hause. Unterwegs hielt er an einem Telegraphenamt an und gab mehrere Telegramme auf. »Sehen Sie, mein lieber Watson«, sagte er, »der Besuch bei Mycroft bedeutet keine verschwendete Zeit. Auf diese Weise habe ich schon manchen interessanten Fall bekommen. Das Problem, das uns gerade unterbreitet worden ist, hat, wenn manches natürlich auch erst noch geklärt werden müßte, ein paar sehr hervorstechende Züge.«
    »Haben Sie Hoffnung, daß Sie es lösen können?«
    »Wir wissen ja schon eine ganze Menge, so müßte es merkwürdig zugehen, wenn wir nicht auch noch den Rest erfahren sollten. Sie müssen sich doch auch inzwischen schon eine Theorie gebildet haben, wie die Geschichte, die man uns erzählt hat, zu erklären ist.«
    »Na ja, eine vage Idee vielleicht.«
    »Was haben Sie denn für eine Idee?«
    »Es handelte sich doch um ein griechisches Mädchen. Kann sie nicht von einem Engländer, nämlich von Harold Latimer, entführt worden sein?«
    »Entführt? Woher entführt?«
    »Vielleicht aus Athen?«
    Sherlock Holmes schüttelte den Kopf.
    »Latimer versteht kein Wort Griechisch. Die junge Frau aber ist der englischen Sprache einigermaßen mächtig. Das bedeutet, daß sie eine Weile in England gelebt hat, er jedoch nicht in Griechenland. «
    »Wenn wir aber nun annehmen, daß sie eine Besuchsreise nach England gemacht hat und daß dieser Harold sie überredet hat, mit ihm zu fliehen?«
    »Das ist eher möglich.«
    »Dann kommt der Bruder - ich nehme einfach an, daß es sich um ihren Bruder handelt-, er kommt also aus Griechenland und versucht die Verbindung der zwei zu verhindern.
    Unglücklicherweise gerät der junge Grieche in die Fänge von Harold Latimer und seines älteren Spießgesellen. Sie halten ihn gefangen, tun ihm Gewalt an und versuchen ihn zu zwingen, Papiere zu unterschreiben, in denen das Vermögen des Mädchens an sie übergeben soll, das er, der Bruder, vielleicht verwaltet. Er geht jedoch nicht darauf ein. Um mit ihm zu

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