Das Reine Karma 1
unsere Seele mit seiner Seele zusammen. Außer dem geistigen und erblichen Karma gibt es noch ein Familien-, soziales und materielles Karma. Wenn der Mensch seine Seele nicht unmittelbar Gott gibt, hängt er immer stärker von den Seelen anderer Menschen ab, öffnet sich seine Seele immer mehr dem Einfluss anderer Menschen und wird von ihnen immer abhängiger.
Die Frau, die gerade vor mir sitzt, ist mit einer ungewöhnlichen Bitte gekommen.
„Ich arbeite gegenwärtig Betriebsleiter. Es handelt sich um einen Privatbetrieb, der Gründer ist auch der Besitzer. Ich bin erst seit kurzem Direktorin geworden. Bis dahin leitete meine Schulfreundin drei Jahre lang den Betrieb. Doch der Gründer hat sie ihres Postens enthoben, ohne das näher zu begründen, sondern nur gesagt, dass er mit ihrer Arbeit unzufrieden ist. Ich spüre, dass sie damit nicht einverstanden ist und mir den Posten missgönnt. Und gestern hatte ich ein unangenehmes Erlebnis. Jemand versuchte, mir die Tasche mit den Papieren und dem Siegel des Betriebs zu entreißen. Wenn das gelungen wäre, dann wäre ich bereits nicht mehr Leiterin. Ich fühle, dass das mit meiner Freundin zusammenhängt, und ich weiß nicht, ob ich irgendwelche Maßnahmen ergreifen soll. Ich hätte gern gewusst, bei wem die Ursache liegt, bei ihr oder bei mir?“
Ich betrachte die Feldstrukturen von ihr und der Freundin, und alles wird klar.
„Die Ursache liegt nicht bei ihr und nicht bei Ihnen, sondern bei dem Gründer und Besitzer des Betriebs. Er ist bereit, Geld und persönliches Wohlergehen über Gott zu stellen. Und das alles wälzt er auf Sie ab. Bei Ihrer Freundin verhielt es sich so, dass sie darauf mit verstärkter Hochmut, Härte und Geringschätzung anderer Menschen reagierte. Bei Ihnen ist die Lage schlimmer. Während sie das oberflächlich durch ihr Verhalten abgeleitet hat, stopfen Sie, weil Sie das äußerlich nicht abreagieren wollen, alles Unreine in sich hinein, und Ihre Abhängigkeit von Hochmut, Geld und Schicksal hat eine gefährliche Grenze erreicht. Der Verlust des Postens würde Sie wieder ins Gleichgewicht bringen. Wegen der Hochmut sind Ihre Schicksalsparameter sehr schlecht, d.h. mit diesem Vorfall mit der Tasche hat die Freundin nichts zu tun.“
„Was soll ich nun tun?“
„Sie müssen begreifen, dass der Vorgesetzte nicht Gott ist. Während Ihre physische Hülle in sozialer Beziehung von jemand abhängig sein kann, so soll sie geistig nur Gott zugewendet sein.“
„Und was soll ich hinsichtlich meiner Freundin tun?“
„Als erstes retten und reinigen Sie Ihre Seele,“ sage ich abschließend.
„Aber Sie haben sich sehr verändert“, sagte eine meiner Bekannten. „Vor einem Jahr waren Sie derart überheblich, dass der Umgang mit Ihnen unangenehm war.“
„Das liegt daran, dass ich mich mit meinem System auch selbst ändere, und das ziemlich schmerzhaft. Als Autor und Begründer des Systems, d.h. als die Ursache, bin ich in weitaus höherem Maße seinen Folgen unterworfen. Anfangs begreife ich das, was geschieht, als Erleuchtung von oben, und dann beginne ich, mit dieser Erkenntnis meine unvollkommene Seele zu erziehen.“
„Sind Sie etwa nicht so einer, wie Sie uns lehren, sein zu müssen?“
„Nein, natürlich nicht! Wenn der Mensch einen schwachen und hilflosen Körper hat, fertigt er sich Krücken und geht mit ihrer Hilfe, er benutzt Vorrichtungen und macht Übungen, um den Körper zu kräftigen. Mein System — das sind eben solche Vorrichtungen und Krücken für meine schwache Seele. Ich kann meinen Patienten nur aus dem Grund helfen, weil ich mehr als sie arbeite, mehr Anstrengungen zur Stärkung und Reinigung meiner unvollkommenen Seele unternehme.“
Eine Patientin fragte mich:
„Ich habe eine Formel, mit der ich schon einige Monate versuche, anderen Menschen zu helfen: ,Gott, richte alle meine Liebe und mein Wohlwollen auf den Geist und die Seele des anderen Menschen...’“
Ich sah nach, ob hierin eine Gesetzesverletzung auf feiner Ebene vorlag. Das war der Fall, obwohl rein äußerlich alles richtig zu sein schien. Wenn Hass und böse Wünsche dem Menschen schaden, ist es besser, Liebe zu übermitteln. Christus sagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst...“ Liebe, das ist der Wunsch, sich mit etwas zu verbinden und zu vereinen. Aber wenn ich mich mit der Seele eines anderen Menschen vereine, so erzeugt gerade das die Aggression, von der ich loszukommen versuche. Der Satz „Du sollst deinen
Weitere Kostenlose Bücher