Das Remake
doch gleich gesagt, dass eine hässliche Überraschung auf dich wartet«, sagte Rex und grinste hämisch. Seine geschwollenen Genitalien waren fast den Ausdruck auf dem Gesicht seines Feindes wert.
»Und DU! Ich dachte, du und dieser Trottel mit den geschlossenen Augen wärt tot!«
»Hi, Rex«, sagte Lazlo, ohne die Augen auch nur für einen Sekundenbruchteil zu öffnen. »Schätze, wir sind ziemlich tief in die Kacke marschiert, wie?«
»Hi, Laz. Sagt hallo zu Lazlo, Harpo/Chico.«
»Der Mann ist ein Trottel«, sagte Chico.
»Na, na«, sagte Harpo. »Ich sag’s Mama, wenn du so schmutzige Worte benutzt!«
»Was für eine hässliche kleine Missgeburt!«, sagte der Anti-Rex.
»Ich glaube nicht, dass im Aufzug Platz für uns alle ist.« Jonathan grinste gemein. »Wir nehmen also besser einen anderen Weg.« Er hantierte einmal mehr an seinem Handgelenk. Die Decke glitt auseinander, der fünfundsechzigste Stock glitt nach oben, und bald darauf waren sie alle im sechsundsechzigsten.
»Wir sind nicht zufällig auf dem Dach?«, erkundigte sich Lazlo.
Unten auf dem Parkplatz waren die Dinge verhältnismäßig ruhig. Das große militärische Vehikel war ruhig. Zwei Dutzend Polizeiautos waren ruhig. Vier der versammelten PROSAT71TL-Lieferwagen waren ruhig. Der fünfte war allerdings ein wenig geräuschvoll.
»Hallo?«, brüllte Balberith. »Entweder bekomme ich jetzt bald eine Antwort, oder ich verliere wirklich die Geduld!«
Jonathan warf einen Blick auf seine Uhr.
»Neun Stunden und zwanzig Minuten bis zum Großen Knall.«
»Rex«, flüsterte Lazlo zwischen den Fingern hindurch, »sind wir schon auf dem Dach?«
»Bist du zurück in der Ich-Perspektive?«
»Schätze nein. Also wo stecken wir?«
Jonathan antwortete. »Wir befinden uns im Herzen der gesamten Operation, Mr. Woodbrain.«
»Wood bine , Kerl! Ich heiße Lazlo Wood bine, und manche nennen mich…«
»Ist mir wirklich scheißegal, wie manche Sie nennen.« Jonathan stolzierte vor seiner privaten Armee auf und ab. Die Repomänner hatten ihre Waffen auf Rex, Laz, Harpo/Chico und Rexens dreckiges Double gerichtet. Sie hatten wirklich jede Menge Auswahl.
»So«, sagte der Stolzierer. »Was wollen wir alle jetzt tun?«
»Mein Bruder könnte dich in ein Häschen verwandeln«, schlug Harpo vor.
»Rex, würdest du freundlicherweise dieses Balg ruhig stellen?«
»Was hat das alles zu bedeuten?« Der Anti-Rex deutete auf Jonathans unglaubliche elektronische Aufbauten.
»Das alles?« Der Blick des Knaben ging lächelnd über seine Schöpfung. »Das würdest du wohl zu gerne wissen, eh?«
»Bevor ich dir das Herz aus dem Leib reiße und es dir in den Hals stopfe, ja.«
»Was du nicht alles willst. Aber gut, warum eigentlich nicht? Ich kann diese Passage ja später immer noch herausstreichen.« [29]
»Wo ist Laura?«, fragte Rex. »Und wo ist eigentlich Elvis?«
»Immer schön eins nach dem anderen, ja? Was ihr dort seht ist größtenteils reines Sendeequipment. Obwohl von irgendwie spezieller Natur, wie ich gestehen muss. Mit gewissen Modifikationen, sozusagen. Aber das werdet ihr später alles herausfinden. Ich werde nämlich eine Botschaft an die gesamte Bevölkerung dieses hübschen Planeten ausstrahlen, weltweit, wenn ihr wisst, was ich meine.«
Harpo blickte Chico an. Chico blickte Harpo an.
»Immer wollen alle allen irgendwas erzählen«, sagte Chico.
»Was für eine Botschaft?«, fragte der Anti-Rex.
»Dass Elvis tot ist.«
» Tot ?«
Der Anti-Rex sprang vor. Wasserpistolen wurden hochgerissen und stoppten ihn. Gewehrkolben prügelten ihn einmal mehr zu Boden.
»Ich mag es, wenn sie das tun«, sagte Rex Mundi.
»Was soll das heißen, tot?« Der Anti-Rex erhob sich ein wenig mitgenommen.
»Ich dachte, du wärst froh, das zu hören?«
»Du hast ihn getötet? Du ?«
»Nicht ich.« Jonathan schlug sich einmal mehr auf die rabenschwarze Brust. »Er hat sich selbst umgebracht.«
»Er hat was?«, ertönte die Frage im Chor, selbst einige der Repomänner fielen ein.
»Er hat am 16. August 1977 Selbstmord begangen. Nicht viele Menschen wissen es«, fuhr er fort und verfiel unerwartet in seine Michael-Caine-Persona.
»Du verlogener Kerl!« sagte der Anti-Rex.
»Aber er hat es wirklich getan! Darum geht es doch hauptsächlich. Er ist zu mir gekommen. Ins Haus des Lichts. Du kannst es in der heiligen Schrift nachlesen, im Sub-Urbanen Buch der Toten. Es erzählt all die Fehler, die er begangen hat, bevor er am Ende das Licht gesehen
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