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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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aus. Die großen gläsernen Türen zur Straße standen offen und enthüllten einen weitläufigen Raum. Zur Linken ruhten auf Chrompodesten gläserne Tische, umringt von Neonröhren. An den Tischen drängten sich modisch gekleidete Menschen und unterhielten sich fröhlich. Zur Rechten glitzerte weiteres Chrom in Form des Tresens, der sich über die gesamte Länge des Raums hinzog. Die gläserne Theke war von unten beleuchtet, und die Wand hinter der Theke war das übliche Durcheinander von Dingen, die man an Wänden hinter Theken so fand. Glitzernde Messzylinder, Stapel von Gläsern, Cocktailshaker, Dispenser, Reihe auf Reihe exotisch aussehender Flaschen. Eingekeilt zwischen Rückwand und Tresen stand eine einsame Gestalt und richtete das einzige Auge auf Rex Mundi.
    »Ah«, sagte Rex. »Ja wirklich, ah.«
    »Was wünschen Sie?«, erkundigte sich der Barmann mit tiefer, shakespeareanischer Stimme.
    Rex stapfte zum Tresen und setzte sich auf einen der Hocker, die aus irgendwelchen Gründen bis zu diesem Augenblick keine besondere Erwähnung gefunden haben. Er blickte den berühmten Barmann an. »Warum tragen Sie das?«, fragte er.
    »Trage ich was?«, erkundigte sich der Barmann mit extravaganter Geste.
    »Das.« Rex deutete auf den Kopf des Barmanns, der, obwohl in vergangenen Episoden kahl, inzwischen überreichlich »möbliert« war. »Das.«
    »Ich trage gar nichts. Was meinen Sie?«
    »Das kitschige Ding da«, seufzte Rex. »Die Perücke, den Pompadour, das Toupet, was weiß ich.«
    »Das ist alles mein eigenes Haar!«
    Rex stützte sich mit dem Ellbogen auf den Tresen und das Kinn auf die Faust. »Soll ich vielleicht noch mal reinkommen?«, fragte er. »Wenn Sie diese Perücke ausgezogen haben, die Seidenkrawatte und den Smoking?«
    »Wirf mal einen Blick auf die Sendestationen, Kleiner.« Es war die Zeile, die seine Fans ihm auf der Straße hinterher riefen.
    Rex schüttelte den Kopf. »Soll ich noch mal reinkommen, oder ist es Tipp-Ex-Zeit?«
    Der Barmann zog jetzt einen richtigen Flunsch, weil Rex immer noch auf seiner Perücke herumritt. »Mein Publikum erwartet von mir…«, begann er.
    »Nein, tut es nicht.«
    Der Barmann schnappte endgültig ein, weil Rex immer noch auf seiner Perücke herumritt. »Kann ich denn wenigstens die Zigarettenspitze behalten?«
    »Nein.«
    »Wie steht es mit den Gamaschen?«
    »Oh, die hab ich noch gar nicht gesehen.« Rex beugte sich über den Tresen und beäugte besagte Gamaschen. »Keine Gamaschen«, sagte er.
    »Sie sind nur neidisch, weil ich…«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts.«
    Rex mimte die gefürchtete kleine Flasche mit dem Pinseldeckel, die auf einer unsichtbaren Seite hin und her ging.
    »Ich muss nur mal eben raus«, sagte der Barmann. »Möchten Sie einen Drink, bevor ich gehe?«
    »Ja bitte. Tomorrowman Bräu, falls möglich.« Der murrende Barkeeper wandte sich um und schenkte den Drink ein.
    »Und ein Schinkensandwich«, sagte Rex laut.
    »O Grausamkeit!«
    »Und einen Eimer Eis.«
    »Einen Eimer Eis, sehr wohl.«
    »Und Barmann?«
    »Ja?«
    »Kommen Sie bloß nicht als Pirat verkleidet zurück!«
    Unter leisen, bitteren Worten stellte die literarische Legende Essen, Trinken und den Eimer mit Eis vor den Gast und schlurfte von hinnen.
    »Kommt hier vielleicht mal ’ne Bedienung vorbei?«, rief ein junger Fatzke. Der Barmann ging ganz dicht an ihm vorbei und zeigte ihm den erhobenen Mittelfinger. Da war er, der inzwischen berühmte Effenberg. »Also wirklich«, sagte der Fatzke.
    Rex kicherte, platzierte die Faust, die ihm sowohl gegen den guten Samariter als auch gegen den Zeitungsverkäufer prachtvolle Dienste geleistet hatte, in den Eiseimer und begann mit seinem stark verspäteten Frühstück.
    »Ein ziemlich unverschämter Kerl«, sagte der junge Fatzke.
    Rex zuckte die Schultern und aß weiter.
    »Und diese grässliche Perücke! Also wirklich, ich bitte Sie!«
    Rex nippte an seinem Tomorrowman Bräu. Es schmeckte so giftig wie eh und je. Der junge Fatzke beäugte ihn mit kritischem Blick. Er schien nicht sonderlich angetan von seinem Schuhwerk. »Stimmt was nicht?«, fragte Rex.
    »Nein, nein. Schickes Jackett.«
    »Danke.«
    »Ein wenig eng unter den Armen, wie? Soll keine Beleidigung sein.«
    »Kein Problem.«
    »Sehr gut.« Der Fatzke musterte Rex noch einmal. »Kenne ich Sie nicht irgendwoher? Sie kommen mir mächtig bekannt vor!«
    Rex schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht [5] .«
    Der Fatzke kratzte sich an einem lädierten Kinn. Er trug

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