Das Remake
noch eins.
Das Sub-Urbane Buch der Toten
Rex saß in der Zelle und umklammerte seine empfindlichen Organe, während er voll Bitterkeit auf seine weißen Schuhe starrte. Er wusste nur zu genau, was als nächstes kam. Es kam immer um diese Zeit im Verlauf der Handlung. Man würde ihn aus der Zelle zerren. Durch einen Korridor bugsieren. In einen Raum mit einer grellen Schreibtischlampe und einem blutgefleckten Boden stoßen. Auf das Ohr boxen und über Dinge aushorchen, von denen er nichts wusste. Und dann, wenn sich die Krise wirklich einem Höhepunkt näherte, würde er mit irgendeinem genialen Plan hervorkommen und seine Flucht arrangieren.
Und da alles so unausweichlich schien, überlegte Rex angestrengt, ob er sich nicht die schmerzhafte Passage ersparen und gleich auf der Stelle fliehen sollte.
Ein Schlüssel drehte sich im Schloss, und Rex erhob sich, um seinem Schicksal zu begegnen.
»In Ordnung, Rex.« Officer Cecil grinste herein. »Du bist dran.«
Die Tour durch den Korridor war nicht allzu schlimm. Cecil schlug ein paar Mal mit seinem Schlagstock auf ihn ein, und Sandy trat ihm in die Hacken. Aber es war keine große Sache. Er bekam einen Tritt in den Hintern, was ein wenig schmerzhafter war, aber nicht zuviel, und segelte durch eine Tür, und diesmal war dort ein Teppich, der seinen Fall polsterte.
Die Tür krachte ins Schloss, und draußen im Korridor ertönte das übliche manische Gekicher.
»Nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte die Stimme von Sam Maggott.
Rex blickte zu dem dicken Mann hinauf. »Kennen wir uns?«, fragte er.
Sam schüttelte den Kopf. »Aber ich kenne Sie, mein Junge. So ein hohes Tier haben wir nicht häufig zu Gast bei uns.«
»Hohes Tier?« Rex musterte den Commissioner misstrauisch. »Ah ja.«
»Ja, in der Tat. Warten Sie, ich helfe Ihnen hoch.« Sam half ihm hoch. Und während er ihm hoch half, ließ Rex den Blick über seine neue Umgebung schweifen. Es hätte weit schlimmer kommen können.
Das Büro, denn ein solches war es, bot mehr als genügend Raum. Es war gleichmäßig beleuchtet, adäquat möbliert, angenehm dekoriert, moderat beheizt. Alles sehr adjektivisch. Es gab einen Stuhl, einen Schreibtisch, einen Kühltank, einen Deckenventilator, einen zuvor bereits erwähnten Teppich, ein Fenster und eine Tür, durch welche Rex gekommen war. Er bemerkte zwei Dinge von außergewöhnlichem Interesse.
Das erste war die 1947er Rock-Ola -Jukebox. Es war eindeutig das Modell 1426, im Grunde genommen identisch mit dem 1422er, doch mit einem Metallgrill statt dem hölzernen des Vormodells und dem inzwischen klassischen juwelenglitzernden Effekt der Mutter allen Plastiks. Die Seitenpilaster enthielten bereits die neuen drehenden Zylinder, und das diamantgesprenkelte goldene Material hatte das ursprüngliche Art-Deko-Gemälde abgelöst, das zum damaligen Zeitpunkt bereits ein wenig altbacken erschienen war.
Das zweite war das große Porträt von Elvis Presley, das hinter Maggotts Schreibtisch hing.
Sams plumpe Pfoten schoben Rex in die Vertikale. Er klopfte Rexens Jackett ab.
»Schickes Stück Stoff, aber vielleicht ein wenig eng unter den Armen. Alles in Ordnung mit Ihnen?«
»Nicht besonders.«
»Nehmen Sie doch Platz.« Sam deutete auf einen gemütlich aussehenden Sessel.
Rex ließ sich hineinfallen. »Danke.«
»Möchten Sie vielleicht einen Drink oder etwas in der Art?«
»Das wäre nett.«
»Murphy?« Sam Maggott sprach zur Decke hinauf. »Bringen Sie unserem Gast einen Drink, ja?«
»Zehn-vier, Chief«, sagte eine Stimme von der Decke herab.
»Ich glaube nicht, dass ich das verstehe.« Rex musterte die Decke, dann wandte er sich Sam Maggott zu. »Sie wollen mich also nicht zusammenschlagen?«
»Sie zusammenschlagen?« Sam feixte übers ganze Gesicht. Rex wusste, dass er nun jeden Augenblick nach seinem übergroßen roten Gingham-Taschentuch greifen würde, und das tat er dann auch. Sam Maggott wischte sich über die Stirn. »Sie zusammenschlagen? Zur Hölle, nein! Wie würde das Department aussehen? Es wäre nicht gut für die öffentliche Meinung, überhaupt nicht gut. Nein, ich will nur ein paar Dinge klarstellen, das ist alles.«
»Keine Elektroden?«
»Nein.«
»Keine Schläge in die Unterleibsgegend?«
»Nein.«
»Und Sie wollen mir auch nicht meine Rechte vorlesen?«
»Nein.«
»Prima. Dann bin ich jetzt weg«, sagte Rex, und seine Miene hellte sich nicht unbeträchtlich auf. »War nett, mit Ihnen geplaudert zu haben.«
Sam zeigte Rex sein
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