Das Remake
Ururgroßenkeltochter auf dem Rücksitz »gehabt hatte«.
Rex lächelte ihm dankend zu und erkundigte sich, welches der heruntergekommenen Gebäude er denn nun empfehle.
»Dort drüben das, Kumpel. Am Ende von Lonely Street, es heißt…«
»Nein! Sag nichts!«, unterbrach ihn Rex hastig. »Ich weiß ganz genau, wie es heißt.«
»Wie du meinst, Kumpel. Schönen Tag noch.«
Rex trottete zum Ende von Lonely Street und starrte die Front des öden Hotelgebäudes an. Warm und einladend war es nicht.
Vier Stockwerke aus grauem Beton, durchbrochen von Fenstern aus geschwärztem Glas. Rex schüttelte den Kopf; die Geschichte versprach ein Bündel von Lachern zu werden.
Er schlurfte die ausgetretenen Stufen hinauf, stieß eine knarrende Tür auf und betrat eine schlecht beleuchtete Lobby. Eine einzelne nackte Glühbirne war ein fahles graues Licht, das ausgezeichnet zu dem vergrauten Dekor passte. Rex spähte durch das Halbdunkel auf die beiden Gestalten, die in einer Haltung völliger Untröstlichkeit am Empfangsschalter saßen.
»Guten Abend«, sagte Rex.
»Gut?« Der Hotelbursche weinte Tränen. Der Rezeptionist verharrte in seiner Haltung, die ewige Dunkelheit zum Ausdruck brachte.
Rex lächelte den beiden aufmunternd entgegen. »Ich hätte gerne ein Zimmer für die Nacht«, sagte er.
»Ein Zimmer für die Nacht?« Der Bursche brach in noch lauteres Schluchzen aus. Der Rezeptionist musterte Rex finster.
»Wollen Sie uns verarschen oder was?«
»Oder was. Ich möchte ein Zimmer für die Nacht, das ist alles.«
»Ich möchte ein Zimmer für die Nacht!« Der Sarkasmus in der Stimme des Rezeptionisten blieb Rex nicht verborgen. »Sie können keins kriegen.«
»Warum denn nicht?«
»Können Sie lesen?« Der Rezeptionist deutete über seine Schulter nach hinten. Auf dem Schild an der Wand stand:
NUR LIEBENDE MIT GEBROCHENEN HERZEN
AUF ANORDNUNG DES MANAGEMENTS
»Hmmm.« Rex bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. »Wenn das so ist, dann betrachten Sie mich als den klassischen Liebenden mit gebrochenem Herzen. Ein Einzelzimmer bitte. Nur für eine Nacht.«
»Sie sehen aber gar nicht aus, als hätten Sie ein gebrochenes Herz.«
»Ich reiße mich zusammen und mache ein tapferes Gesicht. Wo muss ich unterschreiben?«
»Überhaupt nicht.« Der Rezeptionist verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, würde ich sagen, dass Sie vielleicht einen Tiefpunkt haben, aber ganz bestimmt kein gebrochenes Herz. Wahrscheinlich liegt es nur an Ihrer Jacke. Ich möchte Ihnen einen Rat geben: Gehen Sie die Straße hinauf, dort gibt es ein Hotel, das Elton, das sich auf Reisende mit schlecht sitzenden Anzügen spezialisiert hat.«
Rex spürte, wie der rote Nebel sich über seine Gedanken senkte. Er hatte einen härteren Tag gehabt als selbst Sam Maggott. »Also hören Sie doch! Dieses Etablissement wurde mir von einem gewissen Officer Cecil empfohlen! Vielleicht kennen Sie ihn ja. Ein großer Bursche mit einem Hang zum Sadismus.«
»Jeder kennt Officer Cecil«, blubberte der Hotelbursche los.
»Nun, Officer Cecil ist ein enger Freund von mir, und er wird mächtig verstimmt sein, wenn er erfährt, dass Sie mir ein Zimmer verweigert haben. Außerdem…« Da Rex nun die Wahrheit bereits hinter sich gelassen hatte, konnte er genauso gut auch weitermachen. »… außerdem arbeite ich selbst ebenfalls bei der Polizei. Ich bin nämlich Undercover-Agent.«
»Undercover-Agent, wie?« Der Rezeptionist befingerte sein Kinn. »Nun hören Sie mir einmal zu, Mister. Es ist mir völlig egal, ob Sie Reiseagent, Immobilienagent, Literaturagent oder ein verdammter chemischer Re-agent sind. Ich riskiere jedenfalls nicht meinen Job, indem ich Sie hier reinlasse. Das hier ist eine Zone für Liebende mit gebrochenem Herzen, und damit basta.«
»Undercover-Agent?« Der Hotelbursche schluchzte steinerweichend. »Eher ein verdammter Häretiker, würde ich sagen.«
»Häretiker?« Rex erinnerte sich an den Eigenartigen Fall Der Blasphemischen Straßenschuhe. »Damit ich Sie richtig verstehe – das hier ist das Heartbreak Hotel, und es befindet sich am Ende der Lonely Street. Es hat einen Laufburschen, bei dem das einzig Laufende die Tränen sind, und einen Rezeptionisten, der sich verkleidet wie Sie. Und es vermietet nur Zimmer an Liebende mit gebrochenen Herzen, die ohne jeden Zweifel ihre gesamte Zeit damit verbringen, von morgens bis abends zu flennen. Gehe ich bis hierher richtig?«
»Sie kennen
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