Das Remake
einer Bestie von schrecklichem Aussehen.
»Asmodeus!« Rex wich noch weiter zurück. »Aber… wie? Du bist tot! Du bist in den Ether entwichen!«
»Du meinst, als du mich in der Miskatonic getötet hast? Du hast mich aus jener Ebene ausgetrieben, aber das ist auch alles. Jetzt existiere ich in dieser hier. Und ich bin wirklich hungrig.«
Die Dämonenfratzen grinsten Rex an, und dann begann Asmodeus zu lachen. Es war kein gewöhnliches Kichern, Wiehern, Lächeln oder was auch immer. Nein, und es war auch kein Schnauben, Glucksen, Krähen oder Gackern. Nicht einmal eine Andeutung von einem Bauchwackler oder einem kehligen Brüllen. Das hier war ein hundertprozentiges, vollmaßstäbliches Höllen-Happening, ein tiefdunkler satanischer Eingeweidelockerer. Und es jagte Rex eine Heidenangst ein.
Asmodeus schüttelte die anhaftenden Überreste des guten alten Bill ab. Brocken von Taxifahrerfleisch, Splitter von geborstenen Knochen und edelsteinbesetzte Overallfetzen spritzten über den Bürgersteig.
»Ah«, sagte er. »So ist es schon besser.« Er straffte seine titanischen Schultern und reckte die fassförmige Brust. »Es war wirklich ziemlich eng da drin. Ich sollte nur ein Auge auf dich haben, während du uns zum Feind führst. Aber scheiß drauf, ich bin wirklich hungrig. Diese Bigfootnasen waren nur ein Appetithappen, weiter nichts.«
Der monströse Tiger, auf dem Asmodeus ritt, schlich langsam näher. Schweflige Rauchwolken drangen aus seinen Nüstern. Asmodeus gab seinem Reittier die Sporen. »Los, Tiger!«, schrie er.
Für diejenigen, die seine Aufführung in Armageddon – Das Menü versäumt haben, sei an dieser Stelle gesagt, dass Asmodeus ganz und gar kein netter Dämon war. Heinrich Kramer, Co-Autor des Fröhlichen Malleus Maleficarum, hat folgendes über ihn geschrieben:
›Et quosdam daemones, quos Dusios Galli nuncupant, adsidue hanc immuninditiam et tentare et efficere, plures talesque adscurant, ut hoc negare impudentiae uideatur.‹
Und wie wahr diese Worte sind, auch noch am heutigen Tag.
»Zuerst die Vorspeise«, krähte Asmodeus. »Ich möchte, dass es dauert.«
Er stürzte sich auf Rex, der keinen Ausweg sah, und riss ihn mit einer einzigen Bewegung hoch, wo er ihn zappelnd hielt.
»Happi happi.«
»Nein, warte! Lass uns darüber reden.«
»Herunter mit der Schale, schön langsam.« Asmodeus traf Anstalten zu einer substanziellen, gehaltvollen Mahlzeit. Der Bursche in den Lederklamotten trat und strampelte, zappelte und flehte um Erbarmen. Doch es brachte ihn nicht ein Stück weiter.
Das Dämonengesicht schürzte die Lippen, und ein Satz jener ausfahrbaren animatronischen Zähne, die für jedes gute Monster de rigueur geworden waren, seit Alien über die Bildschirme geflimmert war, schoss schleim- und speicheltriefend hervor.
»O nein! Alles, nur nicht das!« Rex kreuzte die Beine und dachte: »Retraktion!«
Die ausfahrbaren animatronischen Zähne machten schnapp, schnapp, schnapp.
»Lass Rex auf der Stelle los!«
Rex richtete seine entsetzten Augen weg von der drohenden Gefahr und zur Quelle der Stimme. Laura stand vor dem Taxi. Sie hielt die komplizierte Waffe in beiden Händen. »Stell ihn sofort ab.«
Asmodeus fuhr seine Zähne wieder ein. »Was soll das denn nun schon wieder?«
»Stell ihn ab, oder ich schieße.«
Asmodeus drehte seine drei Gesichter über die Dämonenschulter nach hinten und funkelte Laura an. »Ah, ja. Für dich hab ich auch noch Verwendung, sobald ich erst gegessen habe.«
»Stell ihn ab, oder ich schieße. Ich meine es ernst.«
»Sie meint es ernst«, sagte Rex.
»Sei nicht albern.«
»Nein, sie meint es wirklich ernst. Besser, du stellst mich ab, wenn du weißt, was gut ist für dich.«
Asmodeus richtete seine Gesichter wieder auf Rex. »Im Augenblick wäre beispielsweise ein reichhaltiges Mittagessen gut für mich. Gefolgt von einer Zigarre, einer oder zwei Flaschen Brandy und einem Akt hässlicher Verderbtheit gegenüber der Hure.«
»Erschieß ihn, Laura.«
Laura betätigte Skalen auf ihrer Waffe und schoss drei Kugeln in den Dämonenhinterkopf.
»Oh! Autsch! O Scheiße! O Hölle!«
»Bähähähä!«, machte der Widderkopf.
»Schnaub und brüll!«, machte der Bullenkopf.
Rex krachte zu Boden.
»Das tut wirklich weh!« Asmodeus hielt sich den Hinterkopf.
»Schieß noch ein paar Mal.« Rex kroch von Asmodeus weg. Laura schoss noch ein paar Mal mehr.
»O blutige verdammte Kacke!«
Rex rappelte sich auf die Beine und rannte los.
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