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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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noch eine kleine Frage stellen, bevor Sie wieder abfliegen?«
    »Kriege ich ein Trinkgeld?«
    »Oh, selbstverständlich.«
    »Dann schießen Sie los.«
    »Warum wurde dieses Baby eigentlich überhaupt erst gekidnappt?«
    »Nun ja.« Frank kam nicht an seinen Kopf heran, deswegen kratzte er den Plexiglashelm. »Wie ich die Sache sehe, ist es wahrscheinlich Teil irgendeines kosmischen Meisterplans. Wir haben massenweise Pakete dieser Art, verstehen Sie? Nicht annähernd so viele, wie wir gerne hätten, zugegeben, und längst nicht so viele wie damals, in der guten alten Zeit, als Entführungen durch Aliens die ganz große Mode waren. Im Allgemeinen geschieht folgendes: Ein Subjekt wird gekidnappt, zu einem fernen Planeten gebracht, über die himmlische Weisheit des galaktischen Volks unterrichtet und dann wieder zurückgebracht und sich selbst überlassen. So sind die Dinge nun einmal. Wahrscheinlich eine Tradition oder eine alte Bulle oder was weiß ich.«
    Rex schüttelte verwundert den Kopf. »Aber warum ausgerechnet ein Baby?«
    Frank beugte sich vor und flüsterte durch seinen Kommunikator: »Ein Missverständnis, wenn Sie mich fragen. Der Name auf meiner Frachtliste lautet nämlich Mr. George Nixon. Typisch, was?«
    »Das ist es ganz bestimmt.«
    »So, und wie steht’s jetzt mit dem Trinkgeld, Mr. Nixon?«
    Rex klopfte seine Taschen ab. »Ich fürchte, Sie haben mich an einem schlechten Tag erwischt.«
    »Schlechter Tag? Wenn Sie das nächste Mal in einem Taxi sitzen und von einem Monster aus der Hölle durchgeschüttelt werden, erwarten Sie dann ja nicht, dass wir wieder zu Ihrer Rettung vorbei kommen. Schlechter Tag, ich fasse es nicht!« Frank machte eine komplizierte Geste, die, obwohl fremdartigen Ursprungs, ihre Bedeutung nichtsdestotrotz mit kristallener Klarheit übermittelte. »Verdammter Geizhals.« Er wandte sich um und wollte gehen.
    »Nein, warten Sie! Bitte lassen Sie mich doch erklären…!«
    » Rutsch mir den Buckel runter, Arschloch !« , schimpfte Frank, während er die Leiter hinauf kletterte.
    »Nein. Bitte…«
    Die Leiter wurde eingezogen. Die Luke geschlossen. Rings um den Rand der Untertasse blinkten Lichter auf. Und dann, ohne weitere Anstalten und ohne Winken oder Auf Wiedersehen, erhob sich das Raumschiff lautlos in die Luft und raste davon. Rex stand allein auf dem Parkplatz mit dem Baby im Arm.
    »Hmmm«, sagte er. »Das hätte ich vielleicht ein wenig besser machen können. Na, dann wollen wir mal sehen, was wir hier haben.« Er schlug die Decke beiseite und spähte auf die beiden Köpfe des Babys. »Kuutschie-kuu.«
    Zwei kleine Gesichter spähten zu ihm hinauf. Potthässliche kleine Dinger.
    »Harpo hat in unsere Windel geschissen«, sagte Chico.
    »Chico war das, nicht ich!«, sagte Harpo. »Ich will zu meiner Mama. Bring mich nach Hause.«
    »Nein. Bring uns zu einem Fernsehsender. Ich möchte eine Ankündigung machen, die den Verlauf der menschlichen Geschichte ändern wird.«
    »Ich will zu meiner Mama!«
    »Halt die Klappe!«
    »Bwaaaaaaaaaaaah!«
    »Hmmm«, sagte Mr. Rex Mundi. »Hmmm und noch mal hmmm.«
     
    »Danke, Kevin, und bis dann.« Laura legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Das gefällt mir nicht.« Jonathan ging im Schlafzimmer auf und ab. »Und du bist ganz sicher, dass du diesen Leuten vertrauen kannst?«
    »Absolut sicher. Ich vertraue ihnen mein Leben an.«
    »Das hast du gerade. Aber sind sie zuverlässig? Werden sie tun, was ich dir gesagt habe, das du ihnen sagen sollst, was sie tun sollen?« (Oder so.)
    »Ob sie tun werden, was du mir gesagt hast, das ich ihnen sagen sollte, was sie tun sollen? Ich glaube kaum. Würdest du das tun?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass nicht einmal ein Zehnjähriger auf den Mist reinfallen würde, den ich Kevin gerade erzählt habe.«
    » Was ?«
    »Ich sage, du gehst diese Sache von der ganz falschen Seite an. Vielleicht kommen sie rechtzeitig und machen das Richtige, vielleicht aber auch nicht. Aber nachdem ich deine kleine Liste mit Anweisungen vorgelesen habe, weiß ich ganz genau, was du planst. Und wenn du mich machen lässt, dann weiß ich auch ganz genau, wie du alles kriegen kannst, was du willst. Einschließlich mich.«
    Jonathans eingebaute Schaltkreise gingen ihre magischen Messpunkte durch.
    Das Ergebnis zwischen seinen Ohren lautete: »Diesmal sagt sie tatsächlich die Wahrheit.«
    Und das tat sie wirklich. Aber aus völlig falschen Gründen.
     
    »Wo warst du nur gestern

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