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Das Rennen zum Mars

Das Rennen zum Mars

Titel: Das Rennen zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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erforderliche Ausrüstung haben. Oder daß es von vornherein unmöglich ist, und diese Ingenieurin, diese Gerda, weiß das bereits.«
    »Da ist was dran«, sagte Marc.
    Axelrod führte seine Überlegungen fort. Er sprach aus dem Stegreif, anstatt einen sorgfältig konzipierten Text vorzutragen, der ihre Moral festigen sollte. »Teufel, vielleicht kommen sie noch an und betteln um euer Methan. Sie erzielen mit einem Liter Flüssigkeit mehr Schub als wir, richtig? Ihr Brennstoff hat den zwei- bis dreifachen Wirkungsgrad, wie die Ingenieure mir sagen. Sie würden für den Rückflug nicht annähernd so viel Brennstoff brauchen wie ihr.
    Also werden sie vielleicht versuchen, euch etwas abzuluchsen.«
    »Er redet nur«, sagte Raoul. »Keiner von seinen Leuten hat bisher etwas herausgefunden.«
    »Noch nicht«, sagte Julia. »Aber das wird sich vielleicht noch ändern.«
    »Was ich also damit sagen will, ist: ihr gebt ihnen nix, nada, null.
    Wartet auf weitere Mitteilungen von uns, und insbesondere von mir.« Axelrod blinzelte. »Ich weiß, daß ihr Leute einen schweren Stand habt. Vertraut mir. Ich bin sicher, daß wir das irgendwie deichseln.«
    »Er ist sich überhaupt ziemlich sicher, oder?«, sagte Marc spöttisch.
    Axelrod straffte sich und schaute direkt in die Kamera. »Julia, Sie sind die wichtigste Person. Die Entdeckung des Fumarolen-Lebens war ein Kracher für die Medien. Hat voll eingeschlagen. Wir bauen Sie zum einen als Heldin und zum anderen als Super-Wissenschaftlerin auf. Zum Schutz der Erde untersuchen wir dieses Ding auf Herz und Nieren, ehe wir auch nur daran denken , es mitzunehmen.
    Das Fumarolen … he, lassen wir uns eine bessere Bezeichnung dafür einfallen, wie? ›Fumarolen-Leben‹… ich habe nämlich den Eindruck, daß das nicht so gut rüberkommt.«
    Dann war er mit seiner Kraft am Ende, ließ das Gespräch mit ein paar Floskeln ausklingen und meldete sich dann ab.
    Niemand sagte etwas. »Glaubt ihr, den PR-Leuten gefällt meine
    ›Mars-Matte‹?«
    »Mir gefällt ›Mars-Pilz‹ trotzdem besser«, sagte Viktor.
    Die anderen lachten pflichtschuldig und verstummten wieder.
    »Er ist sich so verdammt sicher, daß er die Sache irgendwie deichselt«, sagte Raoul säuerlich.
    »Dafür will er natürlich einen Anteil am Mars-Preis«, sagte Marc.
    »Jeder von uns wird seinen Beitrag leisten«, bekundete Viktor seine Loyalität.
    »Vielleicht schindet er zwei Plätze heraus«, sagte Julia.
    Raoul schaute grimmig. »Es geht hier um Sachzwänge, Leute. Dieses Schiff hat schlicht und einfach einen begrenzten Rauminhalt.
    Wollt ihr etwa ein halbes Jahr lang zwischen den ›Airbus-Drillingen‹ herumkriechen?«
    »Und umgekehrt«, sagte Marc.
    »Nicht, daß es dir etwas ausmachen würde«, sagte Raoul.
    »Hä? Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Du und Claudine, ihr nutzt doch jede Gelegenheit, um euch zu verdrücken und miteinander rumzumachen«, sagte Raoul mit belegter Stimme.
    »Was ist los?«, fragte Marc zornig.
    »Das ist doch verdammt offensichtlich.«
    »Wir haben uns während der Ausbildung kennengelernt und sind ein paarmal zusammen ausgegangen. Mehr war nicht.«
    »Du würdest aber gern mit ihnen zurückfliegen«, empörte Raoul sich.
    »Natürlich; wer wollte das nicht?« gab Marc ihm Kontra.
    »Und du weißt auch, wo die Fumarole ist, nicht wahr?«, giftete Raoul.
    Marc sprang auf. »Willst du damit sagen, ich würde …«
    »Ich will damit nur sagen, daß du ein Motiv hättest«, sagte Raoul mit finsterem Blick.
    Marcs Hände zuckten. »Quatsch! Ich würde nie …«
    »Natürlich würde er nicht«, sagte Viktor milde. »Setz dich wieder hin, Marc.«
    »Er hat mir unterstellt, ich würde …«
    »Er hat sich verplappert«, fiel Viktor ihm ins Wort und musterte Raoul mit kühlem und festem Blick. »Ich bin mir sicher, daß es ihm leid tut.«
    »Ich wollte gar nicht sagen, daß du das wirklich tun würdest.«
    Raoul schaute in seine Tasse. »Axy sagte doch, wir sollten alle Möglichkeiten durchspielen, stimmt’s? Und das ist eben eine Möglichkeit, die Chen sicher auch in den Sinn kommen wird.«
    Für Julia war das zwar eine schwache Begründung, doch Viktor nickte. »Er wird vielleicht versuchen, einen Keil zwischen uns zu treiben.«
    »Die Sache ist die«, murmelte Raoul düster in seine Tasse, »ich muß auf dem gottverdammten Video sehen, wie mein Sohn aufwächst. Seine ersten Schritte habe ich einen Tag später auf Band gesehen, weil wir zu dem Zeitpunkt gerade draußen waren. Und

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