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Das Rennen zum Mars

Das Rennen zum Mars

Titel: Das Rennen zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Wissenschaft entzogen wäre.«
    Sie ergänzte seinen Gedankengang. »Und dann wäre unsere Arbeit alles, worauf man aufbauen kann.«
    »Das wäre durchaus möglich.«
    Irgend etwas in seinem verzückten Blick, den aufgeregt funkelnden Augen mahnte sie zur Vorsicht. »Ich halte es aber für ausgeschlossen, daß das Konsortium dem Transport der Proben in Ihrem Schiff zustimmen wird.«
    »Wieso?« Er schien das als Affront aufzufassen.
    »Weil Airbus dann den Mars-Preis im Sack hat. Ist dieser Gedanke Ihnen noch nicht gekommen?«
    »Das Rennen ist nichtig im Vergleich zur Wissenschaft.«
    »Darauf wette ich.«
    »Und Sie sollten es auch nicht so wichtig nehmen.«
    »Hören Sie, ich mache Ihnen folgenden Vorschlag: Nach meiner Rückkehr gewähre ich Ihnen Einblick in alle Daten – es sind nämlich viele –, und dann haben wir auch genug Zeit für Fachgespräche.
    Vielleicht verfassen wir auch ein gemeinsames Arbeitspapier auf dem Transit. Aber keine Proben.«
    Seine Augen verengten sich. »Wir müssen die Proben aber haben.
    Niemand wird sich damit zufriedengeben, wenn Sie nur ihre …«
    »Nein, das ist eine Bedingung. Das Konsortium wird die Proben nicht aus der Hand geben.«
    » Sie werden sie nicht aus der Hand geben. Wir treffen hier die Entscheidungen, wie Ihr Kommandant Viktor schon sagte, und die Proben befinden sich nun einmal in Ihren Händen.«
    »Dann sind die Proben der Preis für den Rückflug?«
    »Soll ich wirklich darauf antworten?«
    »Bezeichnen wir es als legitime Frage.«
    »Eher als Verhandlungsbasis.«
    »An mir liegt Ihnen doch gar nichts; Sie wollen nur das Fumarolen-Leben in die Hände bekommen.«
    »Ihr Kommandant sagte, daß er und ich die Verhandlungen führen.«
    »Wenn ich also die Proben nicht herausgebe, nehmen Sie mich nicht mit?«
    Chen knirschte plötzlich mit den Zähnen, als ob er die vornehme Zurückhaltung aufgegeben hätte. »Die biologischen Proben sind von allergrößter Bedeutung.«
    »Spinner.«
    »Was?«
    »Spinner!«

Kapitel 29
29. Januar 2018
    »Wir werden auspacken«, sagte Viktor, als der Airbus-Rover, in eine Staubwolke gehüllt, hinter dem Horizont verschwand.
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte Marc und ging mit den anderen in den Gemeinschaftsraum, wo sie sich um den Tisch versammelten.
    »Was wollte Chen überhaupt von dir?«, wandte Viktor sich an Julia.
    »Es ging hauptsächlich um Biologie. Ich habe ihm die Daten auf meinem Palmtop gezeigt. Dann haben wir ein Fachgespräch über Genetik geführt, in dessen Verlauf ich ihm sagte, daß das Fumarolen-Leben Ähnlichkeit mit den frühen Lebensformen auf der Erde hätte. Daß wir entfernte Verwandte seien.«
    Viktor nickte. »Er will Proben?«
    »Ja … er hatte ein paarmal danach gefragt. Zumindest wollte er sie sehen.«
    »Zeig ihm doch ein Video«, sagte Marc.
    »Aber nicht vom Abstieg in die Fumarole«, sagte Viktor. »Vielleicht von den Proben in den Petrischalen. Das wäre zu vertreten.«
    »Er wollte ins Gewächshaus«, sagte Julia.
    »Ist dir aufgefallen, daß er auf dem Rückweg zu ihrem Rover stehengeblieben ist und einen Blick darauf geworfen hat?«, fragte Raoul.
    »Ja«, sagte Marc. »Er war so versessen darauf, daß man es förmlich spürte.«
    »Er wußte, daß wir ihm auf die Finger gehauen hätten, wenn er versucht hätte, dort einzudringen«, sagte Viktor und schniefte.
    »Richtig«, sagte Marc, »aber wir hätten schon fünf Minuten gebraucht, nur um die Anzüge anzulegen.«
    Julia grinste schelmisch. »Ich würde die Strecke auch ohne Anzug bewältigen. Meine Proben kriegt er jedenfalls nicht.«
    »Hast du ihm etwa angeboten, die Proben gemeinsam zu untersuchen?«, hakte Viktor nach.
    »Sicher. Und ich habe ihm in Aussicht gestellt, mit mir in die Fumarole abzusteigen.«
    Die Männer schauten konsterniert. »Dann schlag dich doch gleich auf seine Seite«, sagte Raoul. »Ich wette, er freut sich über jede Hilfe.
    Vielleicht lädt er uns dafür zum Mittagessen ein oder so.«
    »Ein Abstieg mit ihm kommt nicht in Frage«, sagte Viktor.
    Julia sagte nichts. Irgendwie wußten alle, daß noch mehr dahintersteckte. Niemand sagte etwas. »Er hat mir den Rückflug angeboten, falls ich mit ihm kooperiere.«
    Wie zu erwarten gewesen war, machte jeder sich auf seine Art Luft. Raoul hieb mit der flachen Hand auf den Tisch, Marc sprang wie von der Tarantel gestochen auf, und Viktor stieß ein lautes, verächtliches Grunzen aus.
    »Bastard!«, schrie Raoul. »Er will uns gegeneinander ausspielen.
    Ich

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