Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das rote Band

Das rote Band

Titel: Das rote Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
Vom Netzwerk:
vorhersehbar wird.“ Er holte aus und stieß sein Schwert in Ians Richtung.
    Ian duckte sich und wich dem Angriff aus, dann schnellte er herum und machte einen Ausfallschritt auf den Anführer zu.
    Zacharias wich mit einem eleganten Sprung nach hinten aus. „Absolut vorhersehbar, wie ich bereits sagte.“
    Erneut hob Ian sein Schwert und zielte auf den Kopf des Anführers, der den Vorstoß jedoch lächelnd abwehrte. Sofort riss Ian sein Schwert wieder hoch und machte einen weiteren Satz auf Zacharias zu, doch dieses Mal führte er den Angriff nicht zu Ende. Er zog seine Waffe zurück, drehte sich um die eigene Achse und sprang zur Seite. Bevor Zacharias reagieren konnte, stieß er ihm sein Schwert in den Bauch. Röchelnd fiel Zacharias vor ihm zu Boden, und Ian wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Ist meine Taktik jetzt besser?“, fragte er keuchend und sah auf den tödlich getroffenen Hauptmann zu seinen Füßen.
    Statt einer Antwort gab der Anführer ein Stöhnen von sich und presste die Hände auf die blutende Wunde an seinem Körper.
    Ian wandte den Blick von dem sterbenden Mann ab und sah sich um. Das Klirren der Waffen und die Schreie um ihn herum waren verebbt, der Kampf war vorbei – die Soldaten der Burg hatten ihn gewonnen. Tote und verletzte Söldner lagen auf der Straße, von den Männern der Burgwache schien keiner gefallen zu sein. Aber wo waren Victorian, Raine und Eloïse? Ian kniff die Augen zusammen und machte ein paar Schritte vorwärts.
    „Ian, pass auf!“
    Jemand sprang von hinten auf ihn zu und riss ihn nieder. Es dauerte einen Augenblick, bis Ian bewusst wurde, dass er nicht angegriffen wurde. Und er benötigte einen weiteren, um festzustellen, dass das Blut, das über ihn lief, nicht sein eigenes war. Jakes Körper lag schwer auf ihm, und ein Messer steckte in der Brust des Earls. Ian hob den Kopf und sah zu Zacharias hinüber, der es mit letzter Kraft geworfen haben musste. Tam und Ned standen neben dem Anführer und hatten ihn nun endgültig mit einem Speer getötet. Ian verfluchte seine eigene Unachtsamkeit. Vorsichtig richtete er sich auf und legte die Arme um Jake.
    Der Atem des Earls ging stoßweise, und seine Augenlider flatterten. Trotzdem umspielte ein schwaches Lächeln seinen Mund. „Ich habe mich nicht getraut, dich verletzt zu Joanna zurückzubringen, Ian“, flüsterte er.
    „Und jetzt muss ich das machen?“, fragte Ian verzweifelt.
    „Sieht ganz danach aus.“ Jakes Stimme erstarb, und sein Kopf fiel zur Seite.
    „Tam, Ned, hierher!“, befahl Ian. „Der Earl ist schwer verletzt und hat das Bewusstsein verloren, wir müssen ihn schleunigst zurück zur Burg bringen.“
    Die beiden Soldaten stürzten zu ihm. „Das war dieser Bastard von einem Anführer“, erklärte Tam wütend. „Aber jetzt ist er tot.“ Er und Ned bückten sich und hoben den Burgherrn behutsam hoch.
    Ian stand auf. „Wir nehmen alle Söldner mit“, rief er den Soldaten zu, dann sah er sich um. „Wo sind die Studenten?“
    „Wir sind hier, Ian“, antwortete Eloïse aus einiger Entfernung. „Victorian hat eine Schnittwunde quer durch sein Gesicht, aber Raine und mir geht es ausgezeichnet.“
    „Das wage ich zu bezweifeln“, erwiderte Ian. „Sitzt auf, wir reiten los. Eloïse, du reitest mit mir, und Tam nimmt Victorian mit aufs Pferd.“
     

22
     
     
    „Eloïse, Raine, Victorian und alle verwundeten Soldaten“, sagte Ian, als sie auf den Vorhof der Burg einritten, „ihr geht sofort in die große Halle und lasst euch versorgen. Tam, dir untersteht die Bewachung der Gefangenen. Sperrt die noch lebenden Söldner in den Kerker und dort bleiben sie bis auf Weiteres. Und ihr“, er nickte vier Soldaten zu, „tragt den Earl ins Krankenzimmer und gebt Lady Joanna Bescheid.“
    „Jawohl, Ian“, erwiderten die angesprochenen Männer und beeilten sich, ihren Aufgaben nachzukommen.
    Ian sprang aus dem Sattel und trat auf die Wache am Burgportal zu. „Ist Connor mit den anderen Studenten zurück?“
    „Sie kamen kurz vor euch“, antwortete der Mann. „Sie sind alle wohlauf, es gab keine Zwischenfälle.“
    Zufrieden nickte Ian und betrat die Burg. So groß sein Verlangen war, Joanna zu sehen, zuerst musste er hinunter zu den Verliesen. Denn er wollte wissen, wie viele Söldner überlebt hatten und, ob sich Samuel unter ihnen befand.
    Eine Weile später kehrte Ian aus dem Kerker zurück. Sein Besuch dort und seine Anweisungen für Tam hatten länger gedauert, als er

Weitere Kostenlose Bücher