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Das rote Band

Das rote Band

Titel: Das rote Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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„Weil ich dich will, Eloïse, und das schon verdammt lange!“
    Eloïse wollte ihren Ohren nicht trauen. Er liebte sie ebenfalls! Jetzt war es an ihr, ihn anzustarren – doch nicht lange. Als seine Lippen zärtlich ihren Mund berührten, schloss sie die Augen. Eine Welle des Glücks durchfloss sie und, als er schließlich den Kuss beendete, seufzte sie tief. Victorian lächelte, dann hob er sie hoch und trug sie zum Bett hinüber. Er entledigte sich seines Waffengürtels und seiner Stiefel und setzte sich neben sie. Vorsichtig zog Eloïse ihm die Augenklappe und das Kopftuch ab. „Du hättest dich schon früher als Pirat verkleiden können, wenn das solche Gefühlsstürme in dir auslöst.“
    „Du löst diese Stürme aus, Eloïse.“ Voll Verlangen wanderte seine Hand über ihre Taille abwärts.
    Eloïse konnte nichts erwidern. Eine unbekannte, verheißungsvolle Hitze hatte von ihr Besitz ergriffen. Er war der Mann, den sie begehrte – und sie wollte keinen Moment länger auf ihn warten! Und als sie in Victorians Augen blickte, erkannte sie, dass es ihm ebenso erging.
    „Ich befreie dich erst mal aus deinem Kostüm, Winterprinzessin“, flüsterte er heiser und zog seine Hand zurück. Sie neigte den Kopf, und er nahm ihr den Schleier ab. Dann löste er rasch die Verschlüsse des Kleides und schob das seidige Gewand von ihren Schultern. Er wollte sie an sich ziehen, doch Eloïse schüttelte den Kopf. Victorian ließ die Hände sinken und sah sie fragend an. Statt einer Antwort öffnete sie die Knöpfe seines Hemdes, zog es ihm aus und drückte ihn danach mit sanfter Gewalt zurück in die Kissen. Sie legte sich neben ihn und begann, seine muskulöse Brust zu streicheln. Wie lange hatte sie davon geträumt, ihm so nah sein zu dürfen! Als ihre Finger sich in Richtung seines Bauches bewegten, stöhnte er auf. Eloïse lächelte und öffnete die Verschnürung seiner Hose. Ungeduldig befreite sich Victorian aus dem Kleidungsstück und zog sie in seine Arme. Sie schmiegte sich eng an seinen nackten Körper, was ihn erneut aufstöhnen ließ. Seine Finger durchwühlten ihr kurzes Haar, und sein Mund bedeckte die empfindliche Haut an ihrem Hals mit Küssen.
    „Ich liebe dich auch, Victorian“, sagte Eloïse leise, bevor sie sich vollkommen seinen Berührungen hingab.
     
    Erschöpft, aber glücklich erwachte Eloïse am nächsten Morgen. Sie spürte noch den Zauber der Nacht in sich und die tiefe Liebe, die sie schon so lange für Victorian empfand. Ein Rascheln ließ sie aufblicken. Erstaunt sah Eloïse, dass Victorian im Begriff war, ihr Zimmer zu verlassen. Sie schlang die Bettdecke um sich und richtete sich auf. „Wohin gehst du?“
    Victorian blieb an der Tür stehen. „In mein Zimmer, um mich umzuziehen“, antwortete er, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    Eloïse schwang ihre Füße aus dem Bett. „Warte auf mich, ich komme mit!“, rief sie und stand auf.
    „Nein.“
    Sie verharrte mitten in der Bewegung. „Warum nicht?“, wollte sie wissen.
    Victorian wandte sich zu ihr um, und sie erschrak über seinen distanzierten Gesichtsausdruck.
    „Eloïse, was erwartest du?“, erwiderte er. „Dass ich dich nun als meine Braut überall herumführe?“ Er lachte freudlos. „Ich bitte dich! Du kannst doch nicht meinen, dass diese Nacht etwas Ernsthaftes zwischen uns bedeutet. So naiv kannst nicht mal du sein.“
    Eloïse hörte seine Worte und konnte sie doch nicht glauben. Der Raum um sie herum begann, sich zu drehen, und sie musste sich auf das Bett setzen, um Halt zu finden. Meinte er wirklich ernst, was er da sagte? Konnte sie sich so in ihm und seinen Gefühlen getäuscht haben? „Aber ... da war etwas ... etwas Besonderes zwischen uns!“, widersprach sie mit zitternder Stimme. „Du musst es doch auch gespürt haben?“
    Er wich ihrem Blick aus. „Es war nicht anders als mit anderen Frauen auch.“
    „Du … du hast das schon öfter getan?“, fragte sie entsetzt.
    Victorian runzelte die Stirn. „Du etwa nicht?“
    „Nein, Victorian.“ Eloïse blickte in sein unbewegliches Gesicht. „Du warst der erste Mann für mich“, setzte sie leise hinzu.
    Er seufzte. „Das ... das wusste ich nicht. Aber es ändert nichts, Eloïse. Ich werde dir nachher Geld geben, um dich für deine ... Unannehmlichkeiten zu entschädigen.“
    Eloïse glaubte, sich verhört zu haben. „Was? Wie meinst du das?“ Fassungslos und mit Tränen in den Augen schaute sie ihn an.
    „So habe ich es bis jetzt immer gehalten, und die

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