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Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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gesehen: Sie selbst, dieser Dr. Knowles, die Haushälterin von Coolibah sowie Nettlefold und seine Tochter. Und keiner von Ihnen kennt sie?«
    Cox schüttelte den Kopf. »Sie ist uns völlig fremd.«
    »War zu der Zeit, als der Eindecker gestohlen wurde, außer Loveacre und seiner Mannschaft und Dr. Knowles noch jemand im Bezirk, der fliegen kann?«
    »Ja. Mr. John Kane. Ihm gehört die Farm nördlich von Coolibah, Tintanoo. Er war im Krieg bei der Luftwaffe, aber soviel ich weiß, ist er seit seiner Rückkehr aus Frankreich nicht mehr geflogen.«
    »Wo war er in der Nacht, als die Maschine gestohlen wurde?«
    »Hier in Golden Dawn.«
    »Und in der folgenden Nacht, als das Flugzeug in Brand gesteckt wurde?«
    »Auf seiner Farm. Sie können sicher sein, Bony, ich habe mich davon überzeugt, daß er bei der Sache nicht die Hand im Spiel gehabt haben kann. Außerdem ist er, auch wenn er ein recht flottes Leben führt, hier in der Gegend allgemein geachtet. Er ist ein sehr reicher Mann.«
    »Hm. Es liegt auf der Hand, daß an dieser Sache nicht nur eine Person beteiligt ist; außer natürlich, es war dieser Person möglich, erst das Flugzeug anzuzünden – immer vorausgesetzt, daß es von Menschenhand zerstört wurde – und dann fast hundertzwanzig Kilometer weit zu fahren, um gegen vier Uhr morgens den Kognak zu vergiften. Diese zweite Tatsache legt den Schluß nahe, daß das Flugzeug absichtlich zerstört wurde. Erzählen Sie mir doch etwas mehr über diesen Dr. Knowles.«
    »Er kam 1920 aus Brisbane hierher, wo er seit Anfang 1919 gelebt hat, ohne zu praktizieren. Er war auch bei der Royal Air Force. Er und John Kane waren eine Zeitlang beim selben Geschwader. Sie begegneten sich dann in Brisbane wieder, und Knowles kam auf Veranlassung von Kane hierher und eröffnete in Golden Dawn seine Praxis.
    Wir waren alle froh, einen Arzt hier zu haben. Er hat sich als guter Mann erwiesen. Allzuviel hat er nicht zu tun, aber seine Honorare sind dennoch anständig. Ich vermute, er hat noch ein privates Einkommen. Vor fünf Jahren kaufte er sich sein erstes Flugzeug. Wir glaubten alle, er würde sich das Genick brechen, aber er hat uns bald gezeigt, daß er nicht nur ein guter Arzt ist, sondern auch ein guter Flieger. Wir nennen ihn hier alle den fliegenden Doktor, aber er hat nichts mit dem fliegenden Gesundheitsdienst zu tun.«
    Cox machte eine Pause und sah Bony ruhig an.
    »Wir können einem Mann vieles verzeihen, wenn er bereit ist, bei Wind und Wetter loszufliegen, um sich um einen Kranken zu kümmern. Wir können darüber hinwegsehen, daß er unmäßig trinkt, zumal ich persönlich den Mann noch nie im landläufigen Sinn betrunken erlebt habe. Der Alkohol hat eine seltsame Wirkung auf ihn. Unterhalb der Gürtellinie schwächt er ihn, aber oberhalb der Gürtellinie zeigt er keinerlei wahrnehmbare Wirkung. Dr. Knowles hat mir nie irgendwelche Schwierigkeiten gemacht. Er hat sich immer tadellos benommen. Er ist ein echter Gentleman.«
    »Erstaunlich!« rief Bony. »Und wie lange trinkt er schon so stark?«
    »Seit er hier angekommen ist, soviel ich weiß«, antwortete Cox.
    »Wo ist er jetzt — heute?«
    »Hier im Ort. Er ist heute morgen aus Coolibah hergeflogen.«
    »Dann werde ich ihn jetzt einmal aufsuchen. Ach, glauben Sie, Mr. Nettlefold wäre so freundlich, mich in seinem Haus aufzunehmen?«
    »Sicher«, meinte Cox überzeugt. »Er ist natürlich besorgt wegen dieses Giftmischers. Er wollte die Patientin nach Winton ins Krankenhaus bringen lassen, aber das hat Miss Nettlefold nicht zugelassen.«
    »Ach was!«
    »Ja. Eine großartige junge Dame. Sie ist jetzt, glaube ich, sechsundzwanzig. Sie hat ihr Studium abgebrochen – ich glaube, sie wollte Naturwissenschaftlerin werden – und kam nach Hause, um sich um ihren Vater zu kümmern. Sie sagte mir erst neulich – nein, gesagt hat sie es nicht, aber sie ließ es durchblicken –, daß das ruhige Leben auf Coolibah sie gelangweilt hatte und sie froh ist, sich um die Patientin kümmern zu können. Sie macht immer die Nachtwache, und der Aufseher der Farm bewacht nachts das Haus, weil wir alle fürchten, es könnte noch einmal ein Anschlag auf das Leben der kranken Frau unternommen werden.«
    Bony stand auf und nahm seinen Hut. Noch einmal blieb er vor der Karte an der Wand stehen. Dann drehte er sich nach Cox um und sagte: »Ich denke, dieser Fall wird mich interessieren, Sergeant. Ich bin sehr froh, daß das Wetter gut geblieben ist. Jetzt zu Dr. Knowles. Unterwegs

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