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Das rote Flugzeug

Das rote Flugzeug

Titel: Das rote Flugzeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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»Jetzt passen Sie auf, Sergeant. Wenn wir die Maschine sehen, fahren wir sofort zu ihr hinaus und holen Illawalli ab. Dann kommen wir wieder hierher, und Ihre Frau ist vielleicht so freundlich und bietet Illawalli eine kleine Erfrischung an. Während er ißt, holen Sie Ihren Wagen heraus, und sobald wir fertig sind, brechen wir nach Coolibah auf. Ich fahre mit Illawalli voraus, und Sie folgen uns. Auf halbem Weg über die Ebene halten wir an. Bis dahin habe ich Illawalli erklärt, was er tun soll. Er steigt dann zu Ihnen in den Wagen und legt sich hinten auf den Rücksitz, so daß er nicht gesehen werden kann. Ist das klar?«
    »Absolut. Aber warum …?«
    »Ich sage nichts, Sergeant, weil mir nicht ganz wohl ist. Ich habe böse Ahnungen und Befürchtungen, die einer soliden Grundlage entbehren. Es gibt wohl nach Coolibah keinen anderen Weg als den über die Hauptstraße und die Abzweigung?«
    Cox schüttelte den Kopf. »Es ist wirklich Pech, daß das Flugzeug auf Coolibah durch das Gewitter neulich untauglich geworden ist.«
    »Ja, und es ist schade, daß alle Welt das weiß. Ach, rufen Sie doch bitte gleich mal in Coolibah an und verlangen Sie Dr. Knowles.«
    Eine Minute später hörte Bony die Stimme des Arztes.
    »Hier spricht Bony, Doktor«, sagte er. »Ich wollte Sie wissen lassen, daß ich heute am frühen Abend mit meinem Freund Illawalli ankomme. Wie geht es der Patientin?«
    »Schlecht, Bony. Sehr schlecht. Atmung schwach. Manchmal ist sie kaum wahrnehmbar. Glauben Sie, Ihr Freund kann etwas erreichen?«
    »Ich hoffe es von Herzen. Wurde der Ersatzreifen nach Faraway Bore geschickt?«
    »Ja. Wir haben verstanden.« Eine kleine Pause, dann: »Man muß sich gegen Unfälle schützen. Sie kommen natürlich mit dem Wagen herüber?«
    »Gewiß. Bitte geben Sie Miss Nettlefold Bescheid, daß wir kommen. Kann ich außer der Post irgend etwas mitbringen?«
    »Nein. Kommen Sie nur schnell. Ich bin in großer Sorge.«
    »Wir kommen so schnell wie möglich. Captain Loveacre, der meinen Freund abholt, wird gegen fünf Uhr ankommen. Es ist wirklich schade, daß er nicht auf Coolibah landen kann. Bis nachher also.«
    Als Bony einhängte, traf sein Blick den des Sergeants.
    »Was hat es mit dem Ersatzreifen auf sich?« fragte Cox.
    »Ich wollte Ihren Schwager wissen lassen, daß er besonders wachsam sein muß. Ehe ich aus Coolibah wegfuhr, vereinbarte ich mit Mr. Nettlefold verschiedene Schlüsselbotschaften. Ist Constable Lovitt hier in Golden Dawn?«
    Als Cox nickte, fuhr Bony fort: »Dann soll er mit seinem Motorrad über die Ebene bis zum Rand des Buschlands vorausfahren und dort auf uns warten. Er soll abfahren, sobald die Maschine in Sicht kommt. Wenn er uns kommen sieht, soll er weiterfahren, gewissermaßen als Vorhut. Sollte er unterwegs auf einen Autofahrer stoßen, der eine Panne hat, dann wird er dafür sorgen, daß dieser Autofahrer uns nicht unter Beschuß nimmt.«
    »Erwarten Sie denn Widerstand – einen Überfall?«
    »Ich fürchte ein schlimmes Gewitter.«
    Cox seufzte ungeduldig. »Ich verstehe nicht«, sagte er scharf.
    »Es gibt immer wieder Fälle«, begann Bony eine etwas ausschweifende Erklärung, »in denen keine Anklage erhoben werden kann, weil die Polizei, obwohl sie den Schuldigen kennt, nicht die notwendigen Beweise liefern kann, um Geschworene zu überzeugen. Ich weiß, wer Captain Loveacres Maschine von Golden Dawn nach Windy Creek und dann weiter zum Emu Lake geflogen hat. Ich weiß, wer den Kognak vergiftet hat. Ich weiß praktisch mit Sicherheit, wer die junge Frau mit Hilfe einer Droge in diesen erbarmungswürdigen Zustand versetzt hat. Aber ich habe nicht genug Beweise, um die beiden Haftbefehle zu erwirken. Vieles an diesem Fall macht mir schwer zu schaffen; am meisten belastet mich die Notwendigkeit, schnell zu handeln, weil der Zustand der Patientin so kritisch ist. Ich lasse mich nicht gern hetzen.
    Ich bin also gezwungen, mich der besonderen Gaben meines Freundes Illawalli zu bedienen, um das Leben der jungen Frau zu retten – wenn es dazu nicht schon zu spät ist. Illawalli wird den Fall für mich zu Ende bringen; er wird sich einschalten, bevor ich den Punkt erreicht habe, an dem ich sagen kann: ›So ist es abgelaufen.‹ Da ich dem Täter nicht nachweisen kann, daß er der jungen Frau die Droge verabreicht hat, kann ich ihn auch nicht dazu zwingen, den Namen der Droge preiszugeben, und da das Opfer im Sterben liegt, kann ich nicht noch mehr Zeit darauf verwenden, das Netz

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