Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
schon wieder heilend z u sammenzog.
Sie lächelte und Leyla hatte noch nie zuvor etwas so Böses gesehen. Sie feuerte das ganze Magazin auf Fjodoras zarten Körper ab. Fjodora zuckte nicht mit der Wimper, als die Kugeln sie in einem Funke n regen durchbohrten. Unaufhaltsam kam sie auf Leyla zu. Sie erreichte sie und schlug ihr die Waffe aus der Hand. Ihre knorrigen Finger legten sich unter Leylas Kinn und zerrten sie hoch. Leyla schnappte vor Schmerz nach Luft. Ihre Fußspitzen schwebten über den Boden. Der Druck war so stark, dass sie glau b te, er würde jeden Moment ihren Kiefer zermalmen. Fjodora drehte ihren Kopf in Vincents Ric h tung.
„Schmeiß sie runter!“
Die Königin hatte gesprochen und Vincent lockerte augenblicklich seinen Griff um Evelyns Hals. Ihr Körper stürzte an der hi n teren Dachseite in die Tiefe. Der dumpfe Aufprall ging in Leylas gellendem Schrei unter. Dann brach die Hölle los.
Rudger flog auf Fjodora los wie ein Orkan. Leyla taumelte nach hinten, als er sie von ihr weg riss. Ineinander verkeilt schossen die beiden über das Dach. Die Luft füllte sich mit wogender Macht und schien zu vibrieren. Ihre Gesichter waren verzerrt und ihre Fangzähne gebleckt. Auf der anderen Seite des Daches stoppte der wirbelnde Kreisel zweier kämpfender Leiber. Rudger und Fjodora umkreisten sich in Kampfhaltung. Sie fauchten sich an und sprangen erneut mit roher Gewalt aufeinander los. Sowohl die Nannys als auch die Zwilli n ge standen regungslos an ihren Plätzen um den Thron herum. Dort würden sie solange verharren, bis sie ihre Befehle von Fjodora erhielten. Leyla hoffte, dass Rudger Fjodora noch eine Weile davon abha l ten konnte.
Sie fuhr erschrocken herum, als Vincent wie ein Berserker auf sie zu raste. Er brüllte laut und sein geschminktes Gesicht wirkte fast lächerlich. Das nahm ihm nichts von seiner t o benden Wut. In der Hand hielt er ein langes Messer mit einer dreieckigen Klinge. Leyla zog ihr Stilett. In der einen Hand das Messer und in der anderen den Gehstock rannte sie ihm ebenfalls schreiend entgegen. Die Verblü f fung über ihre Attacke stand ihm deutlich im Gesicht geschrieben. Kurz bevor sie bei ihm ankam, zog sie einen Haken und sprang mit einem gleitenden Schritt an ihm vorbei. Sein Messer streifte ihre Schulter, während sie einen Schnitt in seinem Oberschenkel hinterließ. Er riss ungläubig die Augen auf und raste mit der Wucht seines eigenen Körpers ins Leere. Leyla schlitte r te bäuchlings bis kurz vor den Abgrund, an dem Vincent gestanden hatte. Der Schmerz in ihrem Arm war heftig. Sie wagte einen Blick hinunter und sah auf einem angre n zenden Garagendach Evelyns Körper liegen. Sie war nicht in die Tiefe gestürzt und Leyla sah noch ihre benommenen Bewegu n gen, als sie sich wieder blitzschnell umwandte. Die Woge der Erleichterung machte sie für einen Moment unaufmerksam.
Vincent stand breitbeinig über ihr. Das Messer in seiner Hand blit z te auf.
„Jetzt werde ich dein Blut sehen und dann wirst du deinen Platz als Gefährtin des Meisters einnehmen. Neben mir“, drohte Vi n cent und fauchte mit gebleckten Fängen.
Aus der Hüfte heraus versetzte Leyla ihm einen gezielten Tritt gegen seinen verletzten Oberschenkel. Er jaulte auf und kippte seitlich weg. Bei dem Versuch sein verletztes Bein zu belasten, taumelte er erneut. Er fiel der Länge nach hin und schlug mit dem Nacken hart auf die niedrige Abschlussplanke des Daches auf. Sein Genick brach mit einem widerlichen Knirschen. Leyla erhob sich blitzschnell, den Gehstock in beiden Händen und stellte sich vor ihn in die stabile Kendo Kampfstellung. Sie schloss die A u gen und konzentrierte sich auf die Einheit zwischen Körper, Geist und Schwert. Als sie aufblic k te, starrte Vincent sie höhnisch grinsend an. Er lag mit angehobenem Kopf da. Mit einer ruckartigen Bewegung renkte er sein Genick ein, als sei es nichts weiter, als ein ausgekugelter Arm. Er fixierte Leyla mit seinem stechenden Blick und winkelte langsam die Ellenbogen an, um sich aufz u richten.
Genickbrüche waren für Vampire nicht tödlich. Doch das Kampfmesser, das plötzlich hinter ihm aus dem Nichts aufblitzte, durchtrennte seinen Hals fast vollständig. Sein Kopf kippte seitlich weg und wurde nur noch von einem Hautlappen im Nacken davon abgehalten, den Abgrund hinunter zu fallen. Leyla keuchte auf. Dann sah sie ein grünes Hose n bein, das sich von außen auf das Dach hievte. Als Nächstes erblickte sie David, der sie über die
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