Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
David attackiert hatte. Der Mongole verlor überrumpelt von dem Überr a schungsmoment das Gleichg e wicht und fiel wie ein gefällter Baum zu Boden. Im Sprung entriss ihm Marc sein Schwert und war mit wenigen Schritten bei Marie. Jurij war sofort auf den Beinen und setzte zum Sprung hinter Marc an. David warf sich dazw i schen und in der Luft rammten ihre mass i gen Körper aufeinander. Marc erreichte Marie und schlug ohne zu zögern Isabellas Kopf von den Schultern. Der Krummsäbel scharrte an der Häuserwand. Der abgetrennte Kopf flog im hohen Bogen davon und kullerte wie ein Gestrüpp aus dunklem Haar über das Dach. Marie hielt immer noch mit zitternden Händen ihre Pistole und richtete sie gegen die spritzende Blutfontäne, die aus Isabellas au f recht sitzendem Körper pumpte. Ruckartig löste sie sich aus ihrer Erstarrung und richtete die Waffe auf Marc.
Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, als Marie schoss. Hinter Marc erstarben die wi l den Schreie einer Nanny, die unter dem Kugelhagel zuckend zusammenbrach. Im Umdr e hen jagte Marc den Krummsäbel auf den Körper der Nanny nieder und trennte ihr den Kopf ab. Hinter ihnen ratterte ein Maschinengewehr. David hatte aus nächster Nähe Jurijs Brustkorb zerfetzt. Er lag ausg e streckt auf dem R ü cken und versuchte ungläubig auf die blutige Masse zu blicken. Er zappelte unkontrolliert mit seinen Armen. Die grauenvolle Wunde bewegte sich wie aus einem eigenen Impuls und begann sich an den Rändern zu schließen. Doch das Herz war nur noch ein breiige Masse, die sich über die auseinande r klaffenden Hautlappen verteilt hatte.
„David!“, rief Marc und warf ihm den Säbel zu.
Ein gezielter Schlag auf Jurijs Kehle und das Zucken hörte auf.
Leyla war bei ihnen angekommen und griff nach dem gewaltigen Säbel. Er war viel schwerer, als sie gedacht hatte. Bei dem Ve r such ihn anzuheben fiel die Spitze zunächst wieder auf den Boden und zog Leyla mit sich. Sie steckte ihr Stilett in die Rückensche i de und hob den Säbel mit beiden Händen auf. Dann rannte sie los und musste immer wieder das Gewicht der Waffe ausbalanci e ren, um nicht vor n über zu kippen.
„Rudger!“, rief sie.
Rudger und Fjodora hatten voneinander abgelassen und umkreisten sich in geduckter Haltung wie zwei Raubtiere.
„Da kommt sie, deine kleine Gefährtin und sie bringt dir eine Waffe mit“, höhnte Fjod o ra.
Im Gegensatz zu Rudger schien sie sich nicht im Geringsten angestrengt zu haben. A b gesehen von ihrer Stimme, die mehr dem Zischeln einer Schlange glich, hatte sie noch gen ü gend Kraft, um bis in alle Ewigkeit zu kämpfen. Rudgers Gesicht war aschfahl und feuchte Haarsträhnen klebten an seiner verschwitzten Stirn. Seine Augen waren die eines in die Enge getriebenen Tieres und seine schönen Lippen bis zur Unkenntlichkeit aufgeworfen, um die gewaltigen Fangzähne freiz u legen.
„Na, gefällt er dir immer noch? Das ist sein wahres Gesicht, Wal a kuzjæ “, rief Fjodora.
Es war sein Kampf, das wusste Leyla. Er musste ihn kämpfen und sie würde ihm beistehen. Er hatte sie nicht angesehen, so n dern hielt seinen Blick auf Fjodora gerichtet.
Leyla hielt inne. Das Gewicht des Säbels riss ihre Arme erneut herunter. Die Spitze kratzte über den Boden. Mit aller Kraft hob sie ihn an und drehte ihren Körper schwun g voll um die eigene Achse. Während ihrer kreisenden Bewegungen achtete sie auf eine gute Gleichgewichtslage ihres Körpers, damit sich das Gewicht des Säbels mit ihrer Kraft ve r einte. Als sie die Waffe schwungvoll in Schulterhöhe gebracht hatte, vollzog Leyla eine explosive Dr e hung und streckte gleichzeitig ihre Arme. Sie öffnete ihre Hände und der Säbel flog surrend durch die Luft. Rudgers Blick richtete sich nach oben. Er streckte die Hand aus und schnappte den niede r sausenden Säbel m ü helos auf.
Fjodora machte eine gleichgültige Geste. „Pjotr!“, befahl sie und streckte abwartend eine Hand in die Luft.
Ohne sich umzuschauen, wusste sie, dass Pjotr und eine Nanny die einzigen Überlebe n den aus ihrem Gefolge waren. Allerdings schien sie das nicht weiter zu kümmern. Pjotr hielt in seinem Kampf mit Stephan inne und warf seiner He r rin seinen Krummsäbel zu. Dann wandte er sich mit bloßen Händen Stephan zu, der Pjotrs aufforderndem Wink fol g te und mit seinem Kampfmesser auf ihn losging.
Fjodora fing den Säbel aus der Luft und flog im selben Moment auf Rudger zu. Sie sprang hoch, um über seinem Kopf zuz u schlagen. Er parierte
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