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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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gefolgt bist.“ Sie lachte und schob seine Hand beiseite.
    „Es war ein Genuss, dir zuzuhören“, erwiderte er und zog sie in seine Arme. „Ich kann nicht in die Zukunft blicken, worüber ich nicht traurig bin. Mir reicht schon die ellenlange Vergange n heit.“ Er küsste ihren Kopf. „Doch wenn sich hinter deiner Vision eine dunkle Vorahnung verbergen sollte, werden wir gemeinsam dem Problem en t gegentreten.“
    „Ich weiß das zu schätzen.“ Sie küsste seine Hand, bevor sie ihr Gesicht darin bettete. Wenn sie doch seine Gedanken lesen könnte. Fasziniert stellte sie sich die Fülle an Erinn e rungen vor, seine eigenen und die überlieferten. Fürs Erste musste sie sich mit dem zufriede n geben, was er ihr erzählt hatte. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass ihre Offenheit gegenüber dem Unerklärlichen in Zukunft immer mehr g e fordert werden würde. Vor der ersten Probe befand sie sich bereits. Sie gab sich Mühe, ihm zu glauben, doch fand sie Götter in Vampirkörpern mehr als suspekt. Allerdings standen Vampire als die Verkörp e rung von Wandel, was in der Regel nicht nur sie selbst betraf, sondern auch Auswi r kungen auf ihr unmittelbares Umfeld hatte. Das Bekanntwerden ihrer bloßen Existenz hatte zahlreiche Veränderungen in der Gesel l schaft zur Folge.
    Sie lauschte dem gleichmäßigen Schlagen seines Herzens, liebte das Geräusch, weil es nicht selbstverständlich war. Das Herz e i nes Vampirs schlug nur, wenn er gesättigt war und frisches Blut seinen Körper durc h strömte.
    Sie musste eingenickt sein, denn seine Stimme drang gedämpft aus der Tiefe seiner Brust, als er ihren Namen flüsterte.
    „Habe ich lange geschlafen? Warum hast du mich nicht geweckt?“ Hastig blickte sie zum Fen s ter und war erleichtert, als sie den dunklen Nachthimmel erblickte. Sie hatten also noch Zeit, bis die Sonne au f ging.
     
    Nach einer gemeinsamen Dusche, bei der es nicht beim Duschen allein geblieben war, saß Leyla in einen dicken Morgenmantel gehüllt auf der A n richte in seiner Küche mit einem Glas Milch in der Hand. Rudger kramte ständig neue Leckereien aus seinem Mensche n kühlschrank, wie er ihn nannte. Dort lagerten stets feine Delikatessen, mit denen er sie verwöhnte. Er sah ihr gern beim Essen zu. Der andere Kühlschrank war au s schließlich für seine Blutkonserven bestimmt. Rudger betrachtete Leyla eingehend, als hätte er etwas Neues, Unb e kanntes an ihr entdeckt.
    „Was ist?“
    Blinzelnd schüttelte er den Kopf. Eine Haarsträhne wirbelte dabei nach vorn und blieb auf seiner Brust liegen. „Manchmal eri n nerst du mich stark an jemanden, den ich mal kan n te.“
    „Ich nehme mal an, du meinst eine Frau. Los, erzähl schon.“
    Normalerweise wäre sie nicht an Anekdoten über seine ehemaligen Liebschaften intere s siert, aber es verhielt sich anders, wenn die besagten Frauen schon ein paar Jahrzehnte tot waren. A u ßerdem sprach Rudger nur selten von der Vergangenheit, was sie bedauerte.
    „Es ist nur so ein Gefühl. Du bist genau so leidenschaftlich und stark wie Katenka …“
    „Katenka?“
    Einen Moment schwieg er, als schien er zu überlegen, ob er weiterreden sollte. Lässig lehnte er am Tisch und blickte sie ernst an. „Jekaterina Welikaja, auch bekannt als Zarin Katharina die Zweite.“
    „Du kanntest Katharina die Große? Und ich erinnere dich an sie?“ Leyla wusste nicht, wie sie auf diese ungewöhnliche Eröf f nung reagieren sollte. Der Zarin sagte man nach, sie hätte zahlreiche Liebschaften u n terhalten. „Sie soll ziemlich zügellos gewesen sein.“
    Einen Moment verdüsterte sich sein Gesicht. „Das hat man ihr erst nachgesagt, nachdem sie mich traf. Für die Menschen damals galt ich als Nachtmahr der Zarin. Sie ahnten nicht einmal, wie nah ihr Abergla u be in meinem Fall der Wahrheit entsprach.“ Er verzog seinen Mund zu einem humorlosen Lächeln.
    „Als Zarin musste man wohl machtgierig, kriegslüstern und selbsther r lich sein.“
    Ihre Stimme hatte zorniger geklungen als beabsichtigt, dabei wollte sie beiläufig klingen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bemühte sich, den aufkommenden Unmut zu unterdrücken. Obwohl er sie liebevoll musterte, empfand sie seinen Vergleich nicht sonderlich schmeichelhaft. Scheinbar sah er eine Gemeinsamkeit in Katharinas ausge prägtem Sexualtrieb, der den Bedürfni s sen eines Vampirs stan d halten konnte. Zugegeben, Sex mit ihm war über die Maße anregend und erfüllend. Daran konnte sie nichts

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