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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Profilsohlen. Als sie den Burgweiher erreichte, hielt sie inne und blickte sich suchend um. Der Park war nicht b e sonders groß, und sie vernahm bald Stimmen in der Nähe. Nach ein paar Schritten sah sie Rolf das gelbe Absperrband anheben, damit sie b e quem darunter durchgehen konnte. Die Spurensicherung war mit der Arbeit fertig. Man wartete nun auf Leylas Urteil, ob parano r male Wesen beteiligt gewesen waren. G e meint waren damit in der Regel Vampire.
    „Morgen, Leyla. Wir haben zwei tote Teenager, weiblich.“ Durch dichtes Gestrüpp a b seits der Parkwege führte er sie zu einem kleinen, verborgenen Platz in der Nähe der Burgmauern.
    Kein Wunder setzten die Opfer Rolf zu. Er hatte selbst Kinder im Teenageralter.
    „Hoffentlich hast du noch nicht gefrühstückt.“
    „So schlimm?“
    Rolf nickte. „Sagen wir mal so: Die Frage, ob es sich um einen übernatürlichen Fall ha n delt, erübrigt sich.“
    Sie folgte ihm durch dichtes Gestrüpp abseits der Parkwege zu einem kleinen, verborg e nen Platz in der Nähe der Burgmauern. Bis auf einige Zivilbeamte war niemand zu sehen. Für g e wöhnlich wimmelte es an einem Tatort vor Leuten.
    „Wo ist die Spurensich e rung?“, fragte Leyla.
    „Die kommen gleich. Ich wollte, dass du dir die Sache zuerst a n siehst. Erfahrungsgemäß fasst du kaum etwas an.“
    „Klingt ja fast nach einer Beförderung.“
    Sie näherten sich dem Tatort, als ihr der unverwechselbare Geruch von Verwesung en t gegenschlug. Instinktiv schlug sie den Arm vor ihre Nase und blickte zu Rolf. „Todesurs a che?“
    „Sie wurden erschossen.“
    „Tatzeit?“
    „Vergangene Nacht.“
    „Dem Gestank nach würde ich etwas anderes vermuten.“
    „Ich auch. Du wirst schon sehen. Die Schüsse kamen von dort.“ Rolf deutete auf eine Gebüschgruppe, wenige Schritte von i h nen entfernt.
    „Demnach muss der Täter unmittelbar vor den Mädchen gestanden haben, als er a b drückte. Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass sie versucht haben wegzulaufen.“ Kop f schüttelnd streifte sie sich die Einweghandschuhe über und untersuchte die Leichen am Boden. „Sieht wie eine Hinric h tung aus.“
    Die Opfer lagen vornüber mit den Gesichtern im blutdurchtränkten Erdreich. Sie hatten vermutlich im Schneidersitz gesessen, bevor zwei gezielte Schüsse ihnen unmittelbar hintereinander die Hinterköpfe weggesprengt hatten. Sie waren völlig schwarz g e kleidet. Leyla hob die Haarsträhne eines der Mädchen zur Seite. Der Anblick riss sie fast von den Füßen. Sie hustete, als der übe r wältigende, bittersüße Gestank in ihre Nase drang. Mühsam unte r drückte sie ein Würgen.
    „Toll, Rolf. Eine kleine Vorwarnung hätte nicht geschadet.“
    Es kam keine Antwort. Seltsam, wie extreme Gerüche zunahmen, sobald man die Ursache vor Augen hatte. Und manchmal hinkte der Verstand ein wenig hinterher. Ein Schutzm e chanismus, wenn man etwas betrachten muss, das man nur schwer begreifen kann.
    Gesicht und Hals des Opfers befanden sich in einem fortgeschrittenen Verwesungsprozess. Muskelgewebe zersetzt sich zuerst au f grund des Sauerstoffmangels im Innern des Körpers. Die verbliebene grünlich, graue Haut, zog sich pergamentdünn über die eingefallenen Wangen wie bei einer Mumie. Augen und Mund waren weit aufgeri s sen. Die in den Körperhöhlen entstandenen Gase hatten auf der Haut Blasen geworfen, die schon wieder eingetrocknet waren. Bei einer B e rührung würden sie vermutlich in sich zusammenfallen wie kross gebackener Blätterteig. Die Zunge war aufgequollen und hing in einer getrockneten Spur aus Körperflü s sigkeiten seitlich heraus. Es sah so aus, als ob der Zersetzungspr o zess gleichzeitig mit der Leichenstarre eingesetzt hatte. Das war ungewöhnlich, denn die Verwesung beginnt im unteren Bauc h bereich und zieht sich von dort über den Rest des Körpers. Die Starre dagegen setzt etwa vier Stunden post mo r tem ein. Sie beginnt mit der Augenmuskulatur, breitet sich über Kiefer, Hals und Rumpf über die Gliedm a ßen aus, und hat nach etwa sechs Stunden den gesamten Körper erfasst. Was sie hier sah, widersprach jeglicher natürlicher Vorgänge. Ein an der Luft liegender Körper verwest viermal so schnell wie ein begrabener. Aber nicht so schnell wie hier, und schon gar nicht auf einzelne Körperteile b e grenzt.
    Die bräunlich geschrumpelte Ohrmuschel erinnerte an Dörrobst und war grotesk ve r ziert mit einer Reihe silberner Piercings.
    „Darf ich?“ Leyla deutete auf den Rücken der

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