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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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die als Nachtwächter arbeiten.“
    „Ja, und eine Gegenbewegung, die aus dem daraus resultierenden Arbeitsplatzmangel entsta n den ist.“
    Leyla schwieg zu dieser Bemerkung. Über die zahlreichen Konflikte im geplanten Z u sammenleben mit Vampiren zu diskutieren war m ü ßig und gehörte nicht hierher.
    „Also haben wir es mit nichtmenschlichen Aktivitäten zu tun?“, fragte Rolf.
    „Nicht direkt. Die Einschusswunden sind das Werk von Menschen, aber der Rest …“ Sie war ein paar Schritte weggegangen und betrac h tete den Platz mit den Leichen aus der Entfernung.
    „Das heißt bei dir nichts Gutes, richtig?“ Rolf entfuhr ein missm u tiges Stöhnen.
    Es war ihm deutlich anzusehen, dass er hoffte, es nicht mit paranormalen Vorfällen zu tun zu bekommen. Selbst wenn die Hi n weise für übernatürliche Aktivitäten den Opfern im Gesicht g e schrieben standen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Für den Leiter einer Spezialeinheit grenzte das an Wunschdenken. Ta t sächlich zog Rolf das Unfassbare nahezu an. Leyla nickte ihm zu, und bedauerte ihn, ein bisschen zumindest. Eins war ihr klar, die Zeit der Ruhe war vorbei. Seit ihrer Vision während Ev e lyns Hochzeit hatte sie diese Vorahnung nicht mehr losg e lassen.
    Seit einem halben Jahr gab es kaum nennenswerte Delikte in Krinfelde. Vergleichbar e r eignislos verlief die Zeit bevor Fjodora auftauchte. In den umliegenden Städten dagegen berichteten Kollegen von einer ko n stant anhaltenden Kriminalitätsrate. Würde man die Delikthäufigkeit und ihre Abstände in einer Statistik beobachten, würde vermutlich der schematische Kurvenverlauf, dem eines manisch-depressiven Kranken nicht unähnlich sein. Anscheinend litt Krinfelde an einer bipolaren Störung mit Episoden, in denen extreme Auslenkungen auffällig über das Normalniveau eines gesellschaftlichen Lebens schwankten. Rückblickend betrac h tet gab es tatsächlich längere, harmonische Phasen, in denen die Polizisten ihren Dienst fast ausschließlich mit Lappalien verbrac h ten, um dann wiederum wochenlang mit außergewöhnlich brutalen Ereignissen konfrontiert zu werden. In ihrer Tätigkeit als Pr i vatdetektivin konnte Leyla derartige Schwankungen nicht festste l len. Konflikte zwischen Mensch und Vampir waren alltäglich. Ihre Auftragslage in Sachen Erbschaftsangelegenheiten und verschiedene Observierungseinsätze hielt sich ko n stant. Dass sie es mit zwei erschossenen Teenagern zu tun ha t ten, war selbstverständlich tragisch, was immer dahinter stecken mochte. Doch hier war mehr geschehen, als ein Doppe l mord.
    „Naja, es könnte ihnen gelungen sein.“
    „Was ist ihnen gelungen?“ Er zog eine Miene.
    „Wenn ich das richtig betrachte, haben die Mädchen alle Vorkehrungen für ein Ritual g e troffen. Selbst den Bannkreis aus Kreide haben sie gezogen.“ Sie deutete auf die verwisc h ten Spuren am Rand des Platzes.
    „Jetzt sag nicht, sie haben einen Geist beschworen.“
    „Oder einen Dämon oder etwas anderes, ich weiß es nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und schadet es niema n dem, tu, was du willst“, rezitierte sie leise vor sich hin.
    Der alte Hexengrundsatz war ihr in den Sinn gekommen. Hier wurde allerdings ein Schaden angerichtet.
    Sie richtete sich wieder an Rolf. „Es müssen vier Mädchen gewesen sein, eine für jede Hi m melsrichtung. Gegenüber der Leichen sind auf dem Boden die Fußabdrücke von zwei weiteren Personen zu sehen.“ Sie deutete in besagte Richtung.
    „Vier? Wir haben nur …“
    Weiter kam Rolf nicht, denn ein gellender Schrei drang zu ihnen her ü ber. Gleichzeitig setzten sie sich in Bewegung. Unterwegs blickte sie Rolf fragend an.
    „… drei gefunden. Die beiden Toten und ein bewusstloses Mädchen, das offenbar ger a de wach geworden ist. Sie ist da hinten im Krankenw a gen“, beendete er seinen Satz.
    Sie hatten den Krankenwagen fast erreicht, als ein weiterer Schrei durch den Park gellte.
    „Lasst mich los, ihr verdammten, hirnrissigen Idioten!“ Das Mädchen kreischte und trat u n kontrolliert um sich.
    Zwei Krankenpfleger mit der Statur von Holzfällern mühten sich ab, sie an den Handg e lenken festzuhalten. Sie strampelte, ließ sich fallen, zerrte wie verrückt an den festen Griffen, die sie umklammerten. Ke u chend ließ sie den Kopf hängen, als würde sie sich ergeben. Tränen und Spucke tropften aus ihrem Gesicht auf den Bor d stein.
    „Die Kleine ist ganz schön durchgeknallt und ziemlich kräftig, für so ein zartes

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