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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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r folgreich seinen Anspruch auf das Land seiner Familie durchgesetzt. Dort stand heute das Aur o dom.
    Er schien ihre Bedenken zu erahnen. „Ich habe eine Besitzurkunde, deren Echtheit für jeden Historiker unbestreitbar ist.“ Er streichelte über ihre Wange. „Es hat schon unendlich viele Hinwe i se über den Verbleib des Zimmers gegeben, besonders in letzter Zeit …“ Er runzelte die Stirn.
    „Ich dachte, man vermutet es in Königsberg?“ Neugierig geworden warf sie eine der bekannten Thesen in den Raum, auf der n a hezu jede Theorie über den Verbleib des Ber n steinzimmers fußte.
    Er lachte auf. „Gewiss nicht. Wir gehen davon aus, dass es aus K ö nigsberg weggebracht wurde, und seine Einzelteile auf einer Odyssee über Land und Meer in ganz Europa verteilt wurden. Du siehst, es ist eine Suche nach Puzzlesteinen.“
    „Wen meinst du mit wir?“ Bislang war sie davon ausgegangen, dass Rudger seine G e schäfte im Alleingang tätigte. Da Vampire grundsätzlich Einzelgänger waren und nur in außergewöhnlichen Situationen zusa m menhielten. Das Rote Palais leitete er allein. Sein Personal bestand nicht aus Mitarbeitern, sondern waren Untergebene, auch wenn er sie nach menschlicher Manier Mitarbe i ter nannte. Sie konnte sich Rudger beim besten Willen nicht bei einer Besprechung mit der The a terleitung des Aurodom vorstellen. Er beriet sich nicht, er traf Entsche i dungen und gab Befehle.
    „Das Syndikat ist eine Allianz zwischen Meistervampiren aus ganz Europa. Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Wahrung u n serer Interessen.“ Er winkte lässig mit der Hand. „Hauptsächlich beschäftigen wir uns mit dem Auffinden alter Vermögensgege n stände. Aber genug ger e det, es war eine lange Nacht, mina Fagreþæ.“
    Mit diesen Worten zog er sie zu sich heran.
    Die Erwähnung ihres Kosenamen stellte einen geschickten Them a wechsel dar. Offenbar wollte er nicht mehr über das Syndikat verraten. Hörte sich an wie eine kriminelle Organisation, wobei es vermu t lich auf den Blickwinkel ankam. Sie beschloss, es für heute dabei zu belassen, schließlich hatte sie genug erfahren, worüber sie erst eine Weile nachdenken wol l te.
    Hinter ihr surrten leise die elektrischen Rollläden hinab. In wenige Minuten würde sie die gesamte Fensterfront fest verschlossen haben, sodass kein Tageslicht ins Appartement dri n gen konnte. Sie reckte ihr Kinn höher, um seinen Kuss zu empfangen.
    „Bleib“, flüsterte er.
    Seine Bitte klang verlockend und sanft, ohne jegliche Forderung. So war es immer, wenn er sie bat zu bleiben. Er würde keine Antwort von ihr erwarten und sie nicht bedrängen. Sie schloss die Augen und seufzte leise. Es verband sie so unglau b lich viel. Sie liebte ihn und war mit ihm seit dem Tag ihrer Geburt ve r bunden. Sie konnte sich ein Leben ohne Rudger nicht mehr vorstellen. Es schien, als seien sie schon ewig zusammen und ihre Seelen vereint. De n noch wagte sie diesen letzten Schritt nicht. Sie schlief mit ihm, fühlte sich aber nicht in der Lage, neben ihm zu schlafen. Vielleicht war es ein endgültiger Vertrauensbeweis, wä h rend seines Schlafes bei ihm zu sein, doch sie konnte den Gedanken nicht ertragen. Der Schlaf eines Vampirs war der Tod. Sein Kö r per würde erkalten und sein kräftiger Her z schlag verstummen. Mit seiner Erzählung über die unerwarteten Besuche der Zarin, während er schutzlos schlief, war er ihr entgegen gekommen. Sie wusste es zu schä t zen, dass er ihre Gegenwart nicht als Gefahr empfand.
    Für sie war die Vorstellung unerträglich, einen ganzen Tag neben der kalten Leiche ihres Geliebten zu verbringen. Vor manchen Tats a chen konnte sie die Augen verschließen, bis sie dann schließlich einsah, dass sie sich etwas vormachte. Reiner Selbstschutz. In solch ereignisreichen Nächten wie dieser, musste sie sich endgültig eingestehen, dass sie keinen Menschen liebte, so n dern einen Vampir. Und sie war immer noch ein Mensch. Sie strich ihm mit der Hand über die Brust, glitt über die feste Wärme seines Ba u ches. „Ich bin noch nicht soweit“, flüsterte sie.
    Sein Daumen strich zärtlich über ihre Lippen. Sie hoffte, dass er sie verstand, und ahnte gleichzeitig, dass sie ihn nicht ewig hi n halten konnte. Schließlich gab es auch praktische Gründe. Damit seine Ruhe am Tag ungestört blieb, verriegelte er sein Penthouse hermetisch. D a nach kam hier niemand mehr rein oder raus. Sollte sie neben ihm keinen Schlaf finden, hätte sie keine Möglichkeit, das

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