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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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unterdrücken. Zum Glück erwartete sie ledi g lich Routinearbeit, da es in der letzten Zeit nur Kleindelikte gegeben hatte. Seit sie und Rudger mithilfe der Polizei und einer Gruppe junger ISAF Soldaten den bedrohlichen Ring um den uralten weibl i chen Vampir Fjodora zerschlagen hatten, schien Ruhe in Krinfelde eingekehrt zu sein. Da die meisten Vampire der Stadt unter der Obhut von Rudger standen, na h men die kriminellen Machenschaften täglich ab. Wäre da nicht dieses u n bestimmte, flaue Gefühl, das den vermeintlichen Frieden eher als Ruhe vor dem Sturm kennzeichnete. Die moment a ne gesetzliche Situation war ein Pulverfass, das durch den kleinsten Anlass hochzugehen drohte.
    Mit einem leise klingenden Geräusch kündigte ihr Computer eine eingehende E-Mail an. Marie und die Jungs hatten ihren Stra f dienst beendet, und würden bald nach Krinfelde zurückkehren. Erfreut über die wil l kommene Ablenkung, tippte Leyla mit flinken Fingern ihre Antwort.
    Mit ihren einundzwanzig Jahren war Marie von Rode wie eine kleine Schwester für Leyla. Von Anfang an verband sie ein herzl i ches Verhäl t nis, seit sie sich vor einem halben Jahr kennengelernt hatten. Maries Vater hatte Leyla als Privatdetektivin beauftragt, seine Frau ausfindig zu machen. Über Thetania, einer als Verein getarnten Sekte, war diese damals freiwillig zu einem Vampir g e worden, und hatte sich Fjodora ang e schlossen. Sie hatte ihre Tochter Marie als Geschenk für die dämonische Fjodora vorgesehen. Nach einer Rettungsaktion hatte Leyla Maries ISAF-Kollegen, die Fähnriche Marc, David und Stephan kenne n gelernt. Für den tatkräftigen Beistand im darauf folgenden Kampf des Teams der Intern a tionalen Sicherheitsunterstützungstruppe gegen Fjodora und ihrem Gefolge, mussten sich die jungen Soldaten einem Disziplinarverfahren wegen unerlaubten Verlassens ihrer Truppe ste l len. Einen Moment überlegte sie, zur nahegeleg e nen Hansawache zu gehen, griff dann aber zum Telefon. Dazu fühlte sie sich auf seltsame Weise verpflichtet, obwohl sie keine Polizistin mehr war. Außerdem verringerte es die Mö g lichkeit, angerufen zu werden, wenn sie gerade auf dem Weg nach Hause war. Während sie darauf wart e te, dass jemand den Hörer abhob, rieb sie sich müde über die Stirn. Erleichtert lauschte sie dem knappen Bericht des Beamten am anderen Ende der Leitung. Keine besonderen Vorkom m nisse in der vergangenen Nacht. Mit den ta g aktiven Verbrechern kam die Polizei für gewöhnlich ohne ihre Hilfe aus.
     

3
     
    A
    m nächsten Tag lenkte Leyla ihr Auto durch den dichten Berufsverkehr. Das aufsteigende Morgengrauen verdrän g te das Licht der Straße n laternen.
    Nachts geschahen häufig Verbrechen. Meistens wurden die Opfer in den frühen Morgenstunden gefunden. Le y la unterdrückte ein Gähnen und blinzelte zu den Rücklichtern des Autos vor ihr. Aus dem Radio erklang das mu n tere Geplapper des Moderators und kündigte einen flotten Unterhaltungssong an, um den Frühaufstehern den bevorstehenden Frühlingstag schmac k haft zu machen. Mit einem genervten Seufzer schaltete sie das Radio aus und gab sich dem monotonen Moto r geräusch hin.
    Kommissar Fuhrmann war wie gewöhnlich kurz angebunden gewesen, als er sie zum Tatort bestellte. Doch dieses Mal hatte se i ne Stimme am Telefon besorgter geklungen als sonst.
    „Wir haben hier zwei Leichen. Eindeutig Menschen.“
    „Wo?“
    „Östlicher Stadtteil, am Burggraben.“
    „Ich fahre gleich los.“
    Bevor er auflegte, hörte sie ihn seufzen und wusste, sie musste sich auf einiges gefasst machen. Rolf Fuhrmann war ein erfahr e ner Polizist und der Beste auf dem Gebiet für paranormale Fälle. Trotz routiniertem Auftreten ließ ihn kaum ein Fall kalt. Sie kan n te ihn seit Jahren und wusste von seinem mitfühlenden Wesen. Genau das schätzte sie an Rolf.
    Sie erreichte den kleinen Vorort, auch die Schokoladenseite von Krinfelde genannt. Schon aus der Entfernung sah sie die ach t hundert Jahre alte Burg aus einem Feuernest von Flutlic h tern in den Himmel ragen. Leyla kannte die Burg und den weitläufigen Park ihr Leben lang, sodass der Anblick auf sie keine nennenswerte Wirkung hatte. Sie fand einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Burgeingang. Die frühen Morgenstunden hatten etwas für sich; es gab jede Menge Parkplätze und kaum Schaulustige am Ta t ort. Schnell schlüpfte sie in ihren Plastikoverall und zog das knisternde Material im Gehen über ihre Schultern. Kies knirschte unter ihren

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