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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Bandmitglied auf die Schultern nehmen, der ihn mühelos durch die Gegend trug, obwohl er di e selbe Statur hatte. Bragis Brust glänzte schweißnass und die hüftlangen Haare klebten an seinem Rücken. Begleitet von harten Bä s sen und wirbelnden Trommeln präsentie r ten sich die beiden Männer dem Publikum.
    Auf der riesigen Leinwand erschien eine Nahaufnahme seines Gesichts. Dunkles Augen-Make-up floss in Strömen die ve r schwitzten Wangen hinab und ließen ihn zu einer diabol i schen Schönheit werden. Er warf den Kopf in den Nacken und streckte beide Arme seitlich aus. Sehnige Muskeln spannten sich an seinen Schultern. Schwarz geschmin k te Lippen formten ein breites Lachen und gaben den Blick frei auf seine bemerkenswerten Reißzä h ne.
    Leyla warf einen Blick zu Rudger. Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Sicherlich war er der Auffassung, dass die Leute im Publikum mit der Tatsache zurechtkamen, dass Bragi ein Vampir war. Wahrschei n lich machte genau das den Reiz aus. Oder sie hielten es für einen Teil seiner Show. Beeindruckend war die Darbietung zwe i fellos. Allerdings blieb die aphrodisierende Wirkung seiner Musik heute aus. Trotz kraftvoller Dynamik unte r schied sich dieses Konzert deutlich von dem auf Evelyns Hochzeit.
    „Es sieht ganz so aus, als hätte er sein Publikum ziemlich im Griff. Wenn auch etwas anders, als beim letzten Mal“, rief Leyla g e gen den Lärm an.
    „Als guter Entertainer weiß er, wie man die entsprechende Atmosphäre erzeugt. Obwohl ich gestehen muss, dass mir aus rein persönlichen Gründen sein kleines, privates Gastspiel besser gefallen hat.“ Das L ä cheln in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er zog sie fester an sich und gab ihr einen Kuss auf ihr Haar.
    Immer mehr Nuancen wurden eingestimmt, sodass die Musik de r art kraftvoll anschwoll, dass es nicht unbedingt den Verstärkern zuzuschreiben war, sondern vielmehr den Eindruck vermitte l te, nicht von dieser Welt zu sein. In Wogen rauschten die Klänge über das Publikum, ließ jeden Einzelnen in Ekstase geraten. Nur die Sicherheitsleute verharrten reglos vor ihren Zäunen. Trotz der Ma s senhysterie hatte sich keiner in ihre Nähe gewagt.
     
    Nach dem Konzert beschlossen sie, auf ein Glas Wein ins Bistro in der ersten Etage des Aurodoms zu gehen. Als sie die me n schenleere Zw i schenebene durchquerten, fuhr Rudger plötzlich herum. Kurz darauf nahm auch Leyla den Luftzug wahr, der durch den geöffneten Notausgang neben dem Aufzug kam. Drei seiner Sicherheitsleute standen auf der Feuertreppe und unterhie l ten sich rege, bis einer von ihnen Rudger bemerkte. Bevor sie bei den Männern ankamen, warfen diese mit hastigen Bewegungen ihre Zig a retten von sich, die glimmend zwischen den Metallstreben der Außentreppe in die Tiefe segelten. Mit wenigen Schri t ten war Rudger bei ihnen, und ehe sie sich versahen, griff er dem Ersten an die Kehle und rammte ihn unsanft gegen das Geländer. Panik machte sich auf den Gesichtern der anderen beiden breit. Mit hastigen Blicken suchten sie nach einer Fluchtmöglichkeit, erkannten die Sin n losigkeit dieses Vorhabens und rieben nun fahrig mit den Händen über ihre schwarzen Jacketts, als suchten sie nach einer passenden Erklärung für ihr deutl i ches Fehlverhalten.
    „Menschen machen Pausen. Vampire nicht. Wie oft muss ich euch das noch sagen?“, fragte Rudger gefährlich leise und lockerte seinen Griff, damit sein Wachmann antworten konnte.
    Der Schreck hatte ihm die Sprache verschlagen, denn der Mund des Mannes klappte wortlos auf und zu, während er mit unnatü r lich geweiteten Augen durch die Gegend star r te. Rudger drückte erneut zu. Hilfe suchend flogen die Blicke der anderen beiden zu Leyla, als erwarteten sie von der Gefährtin ihres Meisters eine beschwicht i gende Reaktion.
    „Alle Vorstellungen laufen …“, krächzte der Vampir und klammerte sich an Rudger z u packenden Arm.
    In Erwa r tung einer Auskunft ließ Rudger ihn los, und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Abwartend ragte er vor seinem keuchenden Mitarbeiter auf, und strahlte damit noch mehr Bedrohlichkeit aus, als wäre er fortgefahren dessen Kehlkopf zu que t schen.
    „Niemand ist mehr auf den Gängen … wir dachten … verzeiht, Mei s ter.“
    Da ihm keine greifbare Ausrede parat stand, unte r brach der Mann sein Gestammel und warf sich vor Rudger auf die Knie. Die anderen senkten demütig den Kopf, offenbar erleichtert, nicht sprechen zu mü s sen.
    „Ihr geht auf der

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