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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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wollen.
    „Wir hatten zwar schon die Ehre, aber das war ja eine Privatveranstaltung. Mal sehen, was an ihm dran ist, das diesen unglaubl i chen Besucherandrang erklären könnte. Abgesehen davon mod e rierst du doch die Veranstaltung, oder?“
    Mit diesen Worten stolzierte sie davon. Sein tiefes Lachen erfüllte den Flur und erzeugte ein angenehmes Kribbeln in ihrem N a cken. Nicht zum ersten Mal erlebte sie, wie die Gespräche in seiner Nähe verstum m ten und die Blicke auf Rudger gerichtet wurden. Seine bloße Anwesenheit ließ die Luft knistern und eine anziehende Mischung aus unterschwelliger Gefahr und erotischer Spa n nung auf jeden überspringen. Dieser verlockende Reiz, Di n ge zu tun, obwohl man wusste, dass sie nicht gut für einen waren. Sie verdrehte die Augen, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkne i fen.
    Als sie in den Gang zum Roten Palais gehen wollte, legte Rudger seine Hand auf ihren R ü cken. Sie betraten das Nottreppenhaus und gelangten in eine Zwischenebene. Hinter einer unauffälligen Tür befand sich der Aufzugsschacht. Kurz darauf b e stiegen sie den gläsernen Lift.
    „Wir fahren zum Penthouse hinauf?“ Eine andere Möglichkeit gab es von hier aus nicht. Schließlich befanden sie sich schon eine Etage unter Rudgers Privatquartier.
    „Von dort aus haben wir die beste Sicht auf das Konzert.“
    „Er spielt auf dem Dach?“
    Rudger nickte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Feuersäulen im Kinosaal bekomme selbst ich nicht genehmigt.“
    „Feuersäulen … na klar, was sonst.“ Sie folgte ihm durch seine Wohnung zur Terrasse n tür.
    „Wann warst du das letzte Mal auf einem Rockkonzert, mina Fa g reþæ?“
    Empört blickte sie zu ihm auf. „Na hör mal, du glaubst wohl ich sei von gestern.“
    Statt zu antworten, zwinkerte er ihr zu. Sie räusperte sich verhalten, denn ihr letztes Konzert lag mindestens fünfzehn Jahre z u rück.
    Sie gingen über dieselbe Dachterrasse, auf der einige Monate zuvor der blutige Kampf gegen Fjodora stattgefunden hatte. Schon aus der Ferne hallten Stimmen herüber, die Bragis Namen wie einen Schlachtruf au s stießen. Dort grenzte das Parkhaus an, dessen Dach einige Meter tiefer lag und von ihnen aus nur über eine Feuerleiter zu erreichen war. Alle r dings war es um einiges größer als die Fläche, auf der Rudgers Penthouse stand. Leyla blickte auf eine von Menschen überflutete Ebene hinab. Es mussten Hunderte sein. Ihr kam der Gedanke, ob das Parkhausdach dieser Belastung stan d halten würde.
    Der nächtliche Himmel wurde von zahlreichen wattstarken Laserscheinwerfern erhellt, deren Lichtstrahlen ständig über die Kö p fe der Besucher fegten, um im nächsten Moment den Sternen Konkurrenz machen zu wollen. Der gesamte Dachrand war mit hohen Maschendrahtzäunen abgesperrt. In kurzen Abständen waren dort Sicherheitsleute in schwa r zen Anzügen postiert. An der Längsseite des Daches stand eine Bühne, neben der jeweils drei meterhohe Flammensäulen emporzüngelten. Der Anblick war in der Tat spektakulär. Es hatte durchaus schon andere Rockgruppen gegeben, die enorme Aufmerksamkeit e r langten, indem sie auf Dächern spielten. Meistens in anderen Ländern, seltener in Deutschland, aber nie mit Publikum. Die Zuhörer blieben aus Siche r heitsgründen auf den Straßen, wie sie es vermutlich in Kürze auch hier tun würden, da die Eintrittskarten ausverkauft waren. In Anbetracht der überdimensionalen Boxen kam wahrscheinlich bald die halbe Stadt in den Genuss von Bragis Musik. Vorerst e r klang in gemäßigter Lautstärke Hintergrundmusik wie ein Orchester, das seine Instrumente stimmte, bevor das Konzert lo s ging.
    „Wie bist du denn an die Genehmigung gekommen? Normalerweise gibt es schon Probleme, wenn Veranstaltungen die Sper r stunde überschreiten, und länger als bis drei Uhr morgens anda u ern sollen.“
    „Ich habe dem Bürgermeister mein Wort gegeben, das sofort einer von uns hinterher springt, falls jemand vom Dach fällt.“
    Der blaue Lichtstrahl eines Scheinwerfers zog über sie hinweg und erhellte sein Gesicht für einen Augenblick. Sein Humor war ebenso hinreißend, wie seine Ernsthaftigkeit ei n nehmend sein konnte. Bevor sie Rudger kennengelernt hatte, wusste sie nicht, dass Vampire mitunter zu Sche r zen aufgelegt waren.
    Sie warf einen Blick über die Dachgrenzen. Tatsächlich hielten sich die Besucher instin k tiv in einiger Entfernung zum Zaun auf. Aber es war nicht die Absperrung, die sie auf A b stand hielt,

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