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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Stirn. Entweder kündigten die Symptome eine Ohnmacht oder eine nahende Vision an. Visionen waren für Leyla nichts Ungewöhnliches, sondern deuteten oft auf bevorstehende Ereignisse hin, auch wenn sie aufgrund ihrer veränderten Wahrne h mungsfähigkeit schwer zu deuten waren. Was im Moment g e schah, war anders als bei einer Vision. Sie fühlte sich nicht in Trance versetzt, sondern hellwach. Die Empfindungen kamen nicht aus ihrem Inneren, sondern unterlagen äußeren Einflüssen. Es schien, als löse sich ihre Umgebung auf, um irgendetwas anderem Platz zu m a chen.
    Mit beiden Händen rieb sie sich über das Gesicht. Vermutlich war sie müde. In der let z ten Zeit schlief sie nicht besonders gut. Außerdem musste dieses Wetter einen ja verrückt machen. Diese ständige Dunkelheit war selbst für einen Nachtmenschen aufre i bend.
    Mit dem Klingeln des Telefons normalisierte sich die Umgebung so ruckartig, dass Leyla z u sammenfuhr. Einen Moment zögerte sie, um sich von dem Schrecken zu erholen. Dann griff sie nach dem Hörer.
    „Ja?“
    „Was ist los? Schlechte Laune?“, fragte Kommissar Rolf Fuhrmann.
    Offenbar hatte ihre Stimme schroffer geklungen, als beabsichtigt. „Nein, alles in Or d nung. Ich war nur gerade beschäftigt.“
    „Entschuldige, dass ich dich störe. Wann kommst du mit deinem w ö chentlichen Bericht zum Revier?“
    Den hatte sie fast vergessen. Mit der Maus ihres Computers öffnete sie flink die Datei, in der sie das Dokument abgespeichert hatte.
    „Ich bring ihn dir in den nächsten Tagen. Er ist noch nicht ganz fe r tig.“
    „Kein Wunder“, entgegnete Rolf mit einem Seufzen.
    Tatsächlich häuften sich die Kleindelikte in letzter Zeit und Leyla wurde öfter von der Polizei hinzugezogen, weil vermehrt Va m pire an verschiedenen kriminellen Aktivitäten beteiligt waren. Auch tagsüber. Während Rolf über das alltägliche G e schehen redete, schob sie ihre Tasse von dem Zeitungsbild. Zum Vorschein kam ein normales, starres Foto, umrandet von einem Kaffeetassena b druck. Der Mann stand wieder allein und regungslos vor seinem Spinett. Mit dem Fi n gernagel kratzte Leyla über die Oberfläche, bis leichte Risse auf dem Zeitungspapier entstanden.
    „Hörst du mir überhaupt zu?“
    „Natürlich“, antwortete sie schnell und versuchte, sich wieder auf Rolf zu ko n zentrieren. „Sag mal, hast du in Krinfelde schon mal Granitgestein gesehen?“
    „Auf dem Friedhof.“
    „Was?“
    „Grabsteine. Die sind oft aus Granit. Das müsstest du doch wissen.“
    Natürlich hatte sie in ihrem Leben mehr Zeit auf Friedhöfen verbracht, als die meisten Menschen. Dabei war sie selten eine tra u ernde Hinterbli e bene, sondern aus beruflichen Gründen dort, um Untote dahin zurückzubefördern, wo sie hingehörten. Obwohl die Menschen weitgehend aufgeklärt waren, gab es immer wieder nachlässig beerdigte Leichen, bei denen es sich um Vampire ha n delte. Es konnten Tage vergehen, bis sich ein Umgewandelter aus seinem Grab erhob. Da solche Pannenvampire extrem orienti e rungslos waren, was schnell in rasenden Zorn umschlug, mussten frische Gräber bewacht werden. Leyla hatte zahlreiche Nach t dienste auf dem Friedhof verbracht, weil sie die Anwesenheit von Vampiren spüren und entsprechend handeln konnte, bevor ein U n glück geschah.
    „Ich meinte Gebäude aus Granit“, erwiderte sie.
    „Nicht, dass ich wüsste. Mir ist in der Stadt kein Haus bekannt, das damit erbaut wurde. Passt wohl nicht zum Stadtbild, wenn so ein düsteres Gemäuer irgendwo stehen würde. Außerdem handelt es sich bei Granit um einen ziemlich teuren Ba u stoff. Gibt es einen bestimmten Grund für deine Frage?“
    „Nein, vorerst nicht.“
    Ehe sie nichts Genaueres über die seltsamen Vorkommnisse wusste, musste Rolf sich mit einer knappen Antwort zufriedeng e ben. Mit einer vagen Auskunft über irgendwelche Visionen oder Ähnlichem konnte der skeptische Kommissar nicht viel anfangen. Als Freund hingegen vertraute er ihr und würde nicht weiter nachhaken. Nachdem das Gespräch bee n det war, lauschte Leyla eine Weile dem gleichmäßigen Ton in der Leitung, während sie die Wand gegenüber betrachtete. Mit einem Mal kam ihr das Zimmer fremd vor.
     

2
     
    Z
    ärtlich streichelte Rudger ihren Nabel. Dabei betrachtete er gedankenverloren die leichte Wölbung ihres Bauches. Leyla streckte sich behaglich auf den Laken und b e wunderte die perfekte Form von Rudgers nacktem Hinterteil. Bäuchlings lag er ausgestreckt quer über

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