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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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3-D-Technik spielte ihm hilfreich in die Hände, indem sie die Illusion vertiefte. Er blickte über die Menge seliger Gesichter hinter ihren schwarzen Pla s tikbrillen. Für sie lief der Film weiter. Ihnen wurden auch jetzt von der Leinwand zwei leicht unterschiedliche Bilder desselben Motivs gezeigt, welche sich in ihren Gehirnen zu einem einzigen zusa m menfügten, sodass dreidimensionale Bilder vorgegaukelt wurden. Willkommen in der Zukunft. Doch Rudger hatte mehr als ein Mal gesehen, wie die Zukunft zur Vergange n heit wurde.
    Dennoch konnte er nicht umhin, den Einfallsreichtum der Menschen zu bewundern. Selbst wenn es nur darum ging, Vergnügen zu bereiten, indem sie die zweid i mensionale Sicht eines Films mit technischen Hilfsmitteln zu einer dreidimensionalen machten. Räumliches Sehen fun k tioniert, indem auf der Netzhaut ein Abbild dessen entsteht, was man anblickt. Der Abstand zwischen den Augen führt zu verschiedenen Blickwinkeln, um Entfernungen zwischen verschiedenen Objekten a b schätzen zu können. Mit den polarisierten Linsen der 3-D-Brillen tricksten die Menschen diese natürliche Einschränkung auf beme r kenswerte Weise aus.
    Im Grunde tat Rudger nichts anderes, wenn er einen Bann über Sterbliche legte, nur dass es in diesem Fall wenig mit Unterha l tung zu tun hatte. Es sah danach aus, als ob auch andere sich die technischen Neuerungen zunutze machen wollten, denn offe n sichtlich war ein Durchgang zwischen den Dimensionen geschaffen worden. Anders konnte er sich das Auftauchen der Kerle hi n ter sich nicht erklären.
    Er wandte sich zu den drei Narren, die aus der Leinwand geklettert waren und nebene i nander dastanden wie bestellt und nicht abgeholt. Dass sie nicht die Gelegenheit zur Flucht ergriffen hatten, als er damit beschäftigt war, die Menschen im Raum auszukli n ken, deutete auf unbeschreibliche Dummheit oder nicht nachvol l ziehbare Absicht hin.
    „Wie könnt ihr es wagen, hierher zu kommen?“
    Die drei zuckten unter Rudgers donnernder Stimme zusammen. Einer trat vor.
    „Wir sind Grenzgänger wie Ihr.“
    „Ihr seid keine Grenzgänger, sondern Spione. Hier spricht man auch von Terr o risten.“
    Rudger baute sich vor der Kreatur auf. Der äußere Anschein ließ die drei wie Vampire in Me n schengestalt aussehen. Über ihre wahre Gestalt konnte er nur Vermutungen anstellen.
    Ein kurzes Flattern der Lider geschah im bleichen Gesicht des Fremden. Dessen Hand schloss sich fester um sein Schwert. Die Spitze ruhte auf dem Boden, doch die geschliffene Klinge blitzte unter der kaum wahrnehmbaren Drehung auf. Wortlos sah Rudger den Mann an und wartete, bis er sich zum Reden entschloss. Dabei hielt er einen Teil seiner Aufmerksamkeit beim Publ i kum hinter sich, um den Bann nicht zu br e chen. Das kostete Energie.
    „Die ehrwürdige Herrin verlangt nach Euch. Wir wurden ausgesandt, Euch zu ihr zu führen“, antwortete der Fremde auf die ungestellte Frage.
    Da Rudger sich nicht vorstellen konnte, dass die Göttin der Unterwelt nach Jahrtausender Abwesenheit ausgerechnet jetzt aufg e taucht war und ganz nebenbei beschlossen hatte, in der Menschenwelt einz u fallen, konnte die Rede nur von ihrer Torwächterin sein.
    „Modgudr ist weder ehrwürdig noch ist sie die Herrin. Sie ist verdammt, als Höllenjun g frau die Anderswelt zu bewachen. Wenn jemand die Herrschaft besitzt, dann Hel, doch die Göttin verweilt ebenso wenig in Niflheim wie der Göttervater Wodan in der Midgard.“ Rudger bedachte jeden einzelnen von ihnen mit einem scharfen Blick. „Und das bereits seit über tausend Ja h ren.“
    „Das ist Ketzerei“, erboste sich der Gesandte. „Ihr wisst sehr wohl, wie mächtig Modgudr ist. Sie hat Pläne und bei deren Durc h führung benötigt sie den Beistand ihrer Geschöpfe. Dazu g e hört auch Ihr, van Hallen.“
    Eine Flamme aus Wut stieg in Rudger auf. Er biss die Zähne zusammen, um sie zu löschen, doch sie loderte unter seinem Brus t bein. Hinter ihm regten sich ein paar Leute im Publikum. Schnell hob er eine Hand in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, um den Bann zu festigen. Den Blick hatte er nicht von seinem Gegenüber abgewendet. Dieser wich einen Schritt z u rück.
    „Niemand befiehlt mir und niemand wird mich dazu bringen, freiwillig auf die andere Seite zu gehen“, erwiderte Rudger grollend.
    „Und ich werde den Befehl meiner Herrin ausführen. Notfalls mit G e walt.“
    Wie auf Kommando hoben die drei ihre Schwerter und kamen auf ihn zu. In Gedanken bei

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