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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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gemeint haben könnte, als liiert sein. Schließlich war sie seit ihrer Geburt mit Rudger verbunden, als er sie rettete, nac h dem ihre Mutter sie kurz vor ihrem Tod zur Welt brachte.
    „Doch. Seit ich mit ihm verbunden bin.“
    Schwindel überkam sie. Als ihre Knie einknickten, ließ sich Leyla bereitwillig von Boris stützen. So ging das nicht weiter, sie musste schleunigst zu Kräften kommen. Vor allem jedoch musste sie akzeptieren, dass sie nicht halluzinierte, wenn sie b e wegte Bilder sah, wo keine sein konnten. Es war eine Gabe. Verliehen durch die Macht in Rudgers Blut, das in ihren Adern floss, seit sie ein Säugling war. Genau wie ihre Fähigkeit, Vampire aufzusp ü ren. Nur, dass sie in dem Fall sehr früh damit angefangen hatte, ihren Nutzen daraus zu ziehen, weil es ihr beru f lich zugutekam. Wer wusste schon, wozu sie noch in der Lage war? Doch fürs erste galt es, herau s zufinden, was es mit diesen Pforten auf sich hatte.
     
    Wieder in Rudgers Penthouse angekommen, setzte sie sich neben Boris auf das Sofa. Ihr Mund war trocken. Dankbar nahm sie das Glas Rotwein entgegen, we l ches Konrad ihr reichte. Die Aufregung und der Blutverlust forderten ihren Tribut. Sie rieb sich die Schläfe, um den Kop f schmerz zu vertreiben.
    „Was sind das für Pforten, und wohin führen sie?“
    „Es sind Verbindungen zwischen den Dimensionen, der Menschenwelt und der A n derswelt, Niflheim. In der Regel sind sie zu klein, um als Durchgänge zu dienen. Eher wie kleine Fenster, die es von jeher gab. Sie sind harmlos und tauchen überall auf, mitten in der Natur oder auf Bildern. Neue Technologien wie Computer, Fernseher oder Kinoleinwände lassen sie vermehrt in Ersche i nung treten. Für gewöhnlich werden sie nicht wahrgenommen. Zumal eure Welt voll ist mit bewegten Bildern. Überall gibt es M o nitore und Leuchtreklame. Nahezu jeder trägt ein Handy bei sich. Im Grunde kann fast jede visuelle technische Erru n genschaft ein solches Fenster öffnen. Doch die Technik hat die Menschheit noch blinder gemacht für von der erklärbaren Norm abweichende Begebenheiten. Beharrliche Beobachter werden für krank erklärt, wenn sie von diesen Fenstern berichten. Hin und wieder entst e hen Risse zwischen den Dimensionen, die es zu flicken gilt, damit sie nicht größer werden, um als potenzielle Durchgänge zu di e nen. Das passiert nur selten, doch es ist Aufgabe der Grenzgänger, dies zu verhindern. Eine Pforte in dem Au s maß, wie wir sie gerade gesehen haben, ist nicht zufällig entstanden. Ich befürchte, wir haben es mit einem gezielten Einwi r ken höherer Mächte zu tun.“
    „Also dreht da jemand am Zufallsrädchen?“
    Demnach gab es mindestens eine weitere Dimension, neben der ihr bekannten. Darüber zu grübeln, wie viele parallel laufende Welten es gab, erschien ihr ebenso uferlos wie das Sinnieren über den Weltraum oder dem, was dahinter liegt. Doch Boris erwähnte den Ort Niflheim, die Unterwelt der altgermanischen Göttersagen. Schlussendlich zwei unabhängig voneinander existierende We l ten, zwischen denen es keine Verbindung geben sollte. Wären da nicht diese Risse oder Fenster. Zufällig au f tretende Abarten im natürlichen Ablauf der Dinge. Launen der Natur. Machte sich jemand daran zu schaffen, konnten aus harmlosen Gucklöchern also diese Pforten entstehen. Sie ging davon aus, dass ein so l ches Einwirken eher den göttlichen Nachbarn oblag und die Grenzgänger verhindern wollten, dass Kreaturen aus der Anderswelt hie r her gelangten. Ihre Kopfschmerzen wurden stärker, sodass sie für einen Moment die Augen schloss. Der Spaziergang mit Rudger kam ihr in den Sinn. Die bizarre Erscheinung der Rotbuche, ihr eigenart i ges Strahlen, obwohl keine Sonne schien. Möglicherweise hatte Rudger sie auf ein Fenster aufmer k sam gemacht, ohne sich darüber bewusst zu sein. Eines von vielen. In der Natur wi m melte es von zauberhaften Momenten, ein Glitzern auf der Oberfläche eines zugefrorenen Sees, die Lichtspiele auf den wirbelnden Wellen des Meeres, der efeuverhangene Eingang einer Höhle oder der m e terhohe, moosbedeckte Findling. Alles potenzielle Pforten zu einer anderen, magischen Welt? Dagegen waren die sich bewegenden Bilder einer Fotografie möglicherweise unbedeutende Risse in dem feinstofflichen ‚Vorhang’ zwischen den Welten, wie sie es z u letzt in dieser Fernsehzeitschrift gesehen hatte. Unwillkürlich fühlte sie sich zurückversetzt in die unheimliche Situ a tion in ihrem Büro, als die

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