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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Vampire sich in voller Kleidung zur Ruhe legen“, erwide r te Rudger.
    Eine perfekt geschwungene Augenbraue schnellte in die Höhe. „Und ebensolche, sie wieder a b zulegen“, gurrte Modgudr wenig göttlich. Ihre Hand fuhr über seine Schulter. Unter dem Stoff spürte er ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut. „Du weißt, w a rum du hier bist?“
    Rudger schwieg, als ihr Gesicht sich dem seinen näherte. Mit leicht gespitzten Lippen sog sie den Atem ein, wobei sie einen dü n nen Faden seiner Aura inhalierte wie Zigarette n rauch. Plötzlich brannte es in seiner Brust wie Feuer. Er wich einen Schritt zurück, als ihm klar wurde, dass sie versuchte, seine Aura zu absorbieren. Es fühlte sich an wie eine unaufgeforderte Berührung seiner Se e le. Ihr kehliges Lachen hallte von den Wä n den wider.
    „Nur ein kleiner Vorgeschmack. Ich dachte mir gleich, dass es bei dir nicht so einfach wird, wie bei deinen nichtsnutzigen Vo r gängern. Du bist ein besonders gelungenes Exemplar.“
    Sie stolzierte vor ihm auf und ab, den Kopf gebieterisch erhoben. Die Schleppe ihres schweren Umhangs schleifte über den B o den. Götter hatten einen Hang für dramatisches Auftreten. Halbgötter standen dem offe n sichtlich in nichts nach. Mit einem Griff öffnete sie ihren Umhang und ließ diesen lasziv über die Schulter gleiten. Eine wohlgeformte Brust kam zum Vorschein. Ein durchaus hübscher Anblick, auch wenn Rudger bläuliche Brustwarzen auf metallisch schimmernder Haut gewöhnungsbedür f tig fand. Doch ihr etwas ungelenker Versuch einer Verführung ließ unweigerlich Rudgers Mundwinkel zucken. Nach welchen Kriter i en sie ihre Begattungsanwärter unterteilte, war ihm schleierhaft. D a für kam er sich vor wie bei einer Zuchtbullenschau.
    „Damit liegst du nicht so verkehrt“, antwortete sie auf seine nicht gestellte Frage und baute sich vor ihm auf. „Doch ich werde mich herabla s sen, dich über deine Vorzüge in Kenntnis zu setzen.“
    Unter ihrem Blick verzog Rudger das Gesicht. Es gehörte nicht unbedingt zu seinen Wünschen, das bevorzugte Schoßhündchen einer göttlichen Primadonna zu sein. Ansche i nend las sie nicht jeden seiner Gedanken, sondern war viel zu sehr mit sich selbst beschä f tigt. Unbeirrt setzte sie ihre Begutachtung fort.
    „Es ist dieser Lichtkranz, der dich umgibt. Deine Korona.“
    Um ihre Aussage zu verdeutlichen, formte sie mit den Händen in der Luft seine Aura nach. Das machte ihn misstrauisch. Über eine Aura verfügten alle Vampire. Deren Au s strahlung war in Niflheim verpönt und wurde unter Umhängen versteckt wie etwas Peinl i ches, weil es die Göttin beleidigte. Modgudr schien dennoch von etwas fasziniert zu sein, was sie normalerweise verabscheute. Prompt kam ihre An t wort.
    „Ja, aber deine ist erhaben. Sie schimmert in einem satten Purpur, wie ich es noch nie gesehen habe. Das zeugt von einer gewi s sen Würde.“
    Das reichte. Egal, wie mächtig Modgudr war, was immer sie mit ihm anzustellen gedachte, er war nicht bereit, sich darauf einz u lassen. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln würde er sich gegen diese Halbgö t tin zur Wehr setzen, auch wenn das sein Ende bedeuten sollte.
    „Ich werde nicht tun, was du von mir erwartest.“
    „Glaub mir, das haben schon andere behauptet.“
    Ihre Stimme klang selbstgefällig, doch die aufflammende Wut wogte zu ihm herüber, traf ihn wie ein Schlag vor die Brust. Wide r spruch schien ihr fremd zu sein.
    „Ich bin nicht andere.“ Seine Stimme ähnelte einem Keuchen.
    „Nein, das sagte ich bereits. Deshalb habe ich mit dir auch mehr vor. Wie mir scheint, hast du dich zu sehr an die Menschenwelt gewöhnt. Aber nach einer Weile hier wirst du dich an die Vorzüge deiner priv i legierten Rasse erinnern.“
    Sie lehnte sich gegen den Steinaltar, wobei der Saum ihres Umhangs zurückfiel und ihre langen Beine zur Geltung brac h te. Mit gerecktem Kinn neigte sie den Kopf leicht zur Seite wie eine Stummfilmdiva. Die majest ä tische Geste, mit der sie die Hand hob, schien ihr angeboren. Ein Wink, und aus den hinteren Winkeln der Höhle stoben zwei Höllenhunde von der Größe ausgewachs e ner Dobermänner herbei. Ihr glänzendes Fell war das einzige, das an die prächtigen Tiere erinnerte. Deformierte Krallen wuchsen aus ihren Pfoten. Überproportional große Fänge hinderten sie, ihre Mäuler zu schließen, aus denen zähe Speichelfäden troffen. Wie Statuen pla t zierten sie sich neben ihrer Herrin.
    „Privilegiert gegenüber

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