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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Mann, der er war, übrig blieb. Leylas Anwesenheit hier wäre seine einzige Chance, seine Menschlichkeit zu bewahren. Allerdings würde sie dabei zugrunde gehen. Unwillkürlich machte sein Herz einen Satz. Bestürzt über die von Modgudr gesäten Geda n ken in seinem Kopf. Ein Kind mit Leyla zeugen zu wollen, war ihm nie in den Sinn g e kommen. Sie selbst hatte längst mit dem Thema abgeschlossen. Spätestens, nachdem sie sich auf ihn eingelassen hatte, musste sie sich damit abgefunden haben. Vampire pflanzten sich nicht fort, es wide r sprach der natürlichen Ordnung. Verdammt, warum gerieten seine G e fühle in Aufruhr?
    Die Antwort auf seine Frage kam ihm so plötzlich in den Sinn, dass Übelkeit in ihm au f wallte. Das vermeintliche Angebot der Zeugungsfähigkeit war von Modgudr als Entlohnung gedacht. Für ihre Verhältnisse war das großzügig, denn Ru d ger zweifelte daran, dass nur einer seiner Vorgänger in ähnlicher Weise bedacht worden war. Im Gegenteil. Alle and e ren Kandidaten waren für sie lediglich Zuchtbullen, ausschließlich in einer Verbindung mit der Halbgöttin zeugungsfähig. Mi t tel zum Zweck. Es war eine Falle. Als Erwählter sah sie in ihm nicht nur den potenziellen Erzeuger ihrer Brut, sondern einen Gefährten. Damit lagen die Cha n cen schlecht, jemals zurückzukehren. Es sei denn als Eroberer. Sie wollte ihn dazu bringen, von ihrem Blut zu trinken. Fre i willig, damit ein Teil ihrer Energie auf ihn überging. Für einen gewissen Zeitraum wäre er in der Lage, Nachkommen zu ze u gen, sofern alle anderen biologischen wie mystischen Voraussetzungen erfüllt w a ren.
    „Nachdem wir das geklärt haben, leg dich hin“, unterbrach Modgudr seinen Gedanken. Gebieterisch deutete sie auf den Alta r tisch.
    Rudger ballte die Fäuste. Mit zusammengebissenen Zähnen star r te er sie finster an.
    „Leg dich hin!“, donnerte Modgudr und vollzog eine heftige, werfende Bewegung mit der Hand.
    Ihre Macht traf Rudger wie ein Donnerschlag, hob ihn von den Füßen und schleuderte ihn nach hinten. Hart knallte sein Körper rücklings auf den Tisch. Sengende Hitze durchflutete seine Brust. Sein Hals erstar r te wie unter einem Krampf, sie presste seinen Kopf fest auf die Unterlage. Seine Arme wurden zur Seite gerissen. Unsichtbare Fesseln schnappten zu, fixierten seine Gele n ke. Funken flogen über seinen Körper. Rasender Schmerz fuhr an seinen Beinen hoch. Er biss die Zähne zusammen. Modgudr war am Fußende erschienen. Ohne ihren Blick von ihm abz u wenden, streifte sie ihren Umhang ab. Leicht vorgebeugt legte sie ihre Hände auf seine Füße. Für eine Weile verharrte sie konzentriert mit geschlo s senen Augen. Unterdessen rüttelte Rudger an seinen Fesseln, ohne mehr als ein Zucken seiner Muskeln zu verursachen. Es war wie in einem dieser Träume, in denen man ve r sucht, zu fliehen und trotz übermenschlicher A n strengung kaum einen Schritt vor den anderen zu setzen vermag.
    Ruckartig schoben sich ihre Hände über seine Beine, hoben sich leicht an, und teilten Rudgers Aura wie eine wolkenartige Decke. Dem Ung e heuer wurde Einlass gewährt. Seine Seele lag bloß, ungeschützt ihrem Eindringling ausgeliefert. Tentakel aus Schmerz schossen durch die Muskeln seines Oberkörpers. Modgudr setzte sich rittlings auf ihn. Ein feinstof f liches Zelt aus schimmerndem Purpur umgab sie beide. Sie hatte sich seiner Seele bemäc h tigt.
    Mit dem Fingernagel ihres Zeigefingers fuhr sie bedächtig von seiner Brust zu seinem Bauch hinab. Unter der scharfen Klinge riss sein Hemd mit einem sauberen Schnitt. Ein weiterer verzweifelter Versuch, sich aufzubäumen, misslang. Seine Bauchmuskeln verkrampften sich unter der Anspannung. Es blieb ihm nichts and e res übrig, als seine ganze Kraft darauf zu verwenden, seinen Geist zu verschließen.
    „Weißt du“, sprach Modgudr selbstvergessen, während ihre Finger über seinen nackten Bauch abwärts streiften. „Dieser goldene Haarstreifen gefällt mir außerordentlich gut.“ Nachdem sich der Knopf wie von allein geöffnet hatte, glitt ihre Hand in seinen H o senbund.
    „Fahr zur Hölle“, presste er zwischen den Zähnen hinaus.
    Lachend zog sie ihre Hand zurück. Mit dem Fingernagel ritzte sie sich den Unterarm auf, ein boshaftes Funkeln in den Augen. Schwarzes Blut quoll aus der Wunde, während sie den Arm über seinen Mund hielt.
    „Trink!“
    Sein Bemühen, den Kopf zur Seite zu werfen, misslang. Stattdessen presste er die Lippen fester zusammen. Um nichts in der

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